Die negativen wirtschaftlichen Folgen der Krise werden aus Sicht der befragten Manager vor allem zu Restrukturierungen und zum Abbau von Arbeitsplätzen führen. So antworteten 60,6 Prozent der Manager auf die Frage, wie sie die Auswirkungen des Lockdowns auf ihren Arbeitgeber in den nächsten 12 Monaten beurteilen, dass sie in ihren Unternehmen signifikante Anpassungen von Führungsstrukturen, Prozessen und Funktionen erwarten. Zudem rechnen mehr als die Hälfte der Führungskräfte (55,7 Prozent) damit, dass Arbeitsplätze auf den Prüfstand kommen. Ebenso viele Manager gehen davon aus, dass ihr Arbeitgeber Verluste erwirtschaften wird. „Die Unsicherheit unter Mitarbeitern wie Führungskräften ist angesichts der andauernden Pandemie groß“, sagt Daniel Nerlich, Managing Partner von Odgers Berndtson. „Wir gehen von zunehmenden Wechselaktivitäten in den nächsten Monaten aus“, so der Berater.
Maßnahmen zur Nachhaltigkeit gewinnen an Bedeutung
Die Manager sehen aber auch positive Auswirkungen der Coronakrise. Immerhin 45,3 Prozent der Studienteilnehmer erwarten, dass die Maßnahmen zu mehr Nachhaltigkeit in ihren Unternehmen durch die Krise verstärkt werden. „Auch wenn Umsatz und Gewinne bei den meisten Unternehmen unter Druck stehen und die Versuchung groß ist, die eigenen ESG-Vorsätze über Bord zu werfen, sehen viele Unternehmen erfreulicherweise nach wie vor die Chancen und Mehrwerte, die mit einer nachhaltigen Ausrichtung verbunden sind“, kommentiert Nerlich. „Welche Bedeutung das Thema Nachhaltigkeit in deutschen Unternehmen mittlerweile hat und wie dieses operativ umgesetzt wird, untersuchen wir gerade in einer aktuellen Studie, die wir Ende des Jahres veröffentlichen werden.“
Akzeptanz von Homeoffice-Regelungen steigt
Führen und Arbeiten aus dem Homeoffice heraus sind in den Unternehmen zu einer neuen „Normalität“ geworden. Neun von zehn Managern erwarten, dass die Akzeptanz von Homeoffice-Regelungen in den nächsten Monaten weiter deutlich zunehmen wird. So gehen sie davon aus, dass ihre Teams und auch sie selbst nach Beendigung der Krise etwa doppelt so häufig aus dem Homeoffice arbeiten werden wie vor der Krise – also durchschnittlich 1,5 Tage. Zudem rechnen die Führungskräfte mit einer stärkeren Nutzung von Videokonferenzen statt Geschäftsreisen (86,2 Prozent), mit einer größeren Dynamik bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten (78,9 Prozent) sowie einer Beschleunigung von Change- und Innovationsprozessen (68,4 Prozent).
Zur Methodik der Manager-Barometer Sonderbefragung „Corona“:
Anlässlich der Coronakrise hat Odgers Berndtson sein Executive Panel, das Führungskräfte von Unternehmen aller Branchen und Größenklassen in Deutschland, Österreich und der Schweiz beinhaltet, zu ihren Erfahrungen während des Lockdowns sowie zu ihren Erwartungen für die Zeit nach der Krise befragt. Dabei handelt es sich um dasselbe Panel, das Odgers Berndtson jährlich im Rahmen seines Manager-Barometers befragt, was Führungskräfte bewegt, was sie für ihren weiteren Berufsweg motiviert, wozu sie bereit sind und wozu nicht. Die Befragung, die zu den umfassendsten Führungskräfteerhebungen im deutschsprachigen Raum gehört, liefert so wichtige Erkenntnisse zur Einstellung und Motivationslage im deutschsprachigen Management. An der Manager-Barometer-Sonderbefragung “Corona“, die vom 14.-31. Mai 2020 online und anonym durchgeführt wurde, haben 1.480 Managerinnen und Manager teilgenommen.
Odgers Berndtson ist seit mehr als 50 Jahren eines der weltweit führenden Unternehmen für Executive Search und Leadership Assessment. Das Unternehmen sucht Führungskräfte und Spezialisten für Unternehmen in allen Branchen, öffentlichen Verwaltungen und Non-Profit-Organisationen. Odgers Berndtson Deutschland ist inhabergeführt und beschäftigt aktuell 100 Mitarbeiter in Frankfurt und München. Weltweit sind rund 1.000 Mitarbeiter an 61 Standorten in 29 Ländern für Odgers Berndtson tätig. Die Berater arbeiten in international vernetzten Industry Practices, die sich auf die branchenspezifischen Bedürfnisse ihrer Klienten konzentrieren.
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