Die Kinderhilfsorganisation World Vision hat im Rahmen ihres globalen Hilfseinsatzes gegen die Ausbreitung des Corona Virus  mehr als 97.000 Gesundheitshelfer- und -helferinnen zu COVID-19 geschult. Sie unterstützt auch deren Einsatz in aktuell 46 Ländern. Die lokalen Fachkräfte sowie zehntausende Freiwillige leisten Menschen in abgelegenen Gebieten und in städtischen Slums lebensrettende Dienste. Besonders afrikanische Länder profitieren von diesem Konzept.

„Ich fühle mich nicht mehr hilflos“ berichtet die 38 jährige Edith, die in einer Bergregion im Nordwesten von Kenia lebt. Viele Gerüchte über die neue Krankheit hatten der vierfachen Mutter schlaflose Nächste bereitet und sie hatte große Angst, sich und ihr noch ungeborenes jüngstes Kind durch medizinische Untersuchungen in einer Klinik zu gefährden. Die Hausbesuche einer Gesundheitshelferin nahmen ihr viele Ängste und halfen ihr selbst aktiv zu werden, etwa durch Hygienemaßnahmen und gesunde Ernährung zur Stärkung des Immunsystems.

„Zum Welttag der humanitären Hilfe sollten Regierungen die absolut unersetzliche und vorbildliche Rolle würdigen, die die lokal aktiven Berater bei der Beendigung dieser Pandemie spielen – und noch spielen werden“, betont Tom Davis, führender Gesundheitsexperte im internationalen World Vision-Netzwerk. „Kaum jemand leistet einen so vielfältigen sozialen Beitrag zur Bewältigung der aktuellen Krise wie die Gesundheitshelfer und -helferinnen. Sie unterstützen sowohl die Aufklärung zur Prävention von COVID-19 als auch die  sichere Behandlung von milden Fällen zu Hause  und ordnungsgemäße Überweisung von Menschen mit schwererem  Krankheitsverlauf. Gleichzeitig gewährleisten sie die Kontinuität der routinemäßigen Gesundheits- und Ernährungsdienste für Kinder und werden schließlich auch mithelfen eine gute Aufnahme eines COVID-19-Impfstoffs vorzubereiten.  Regierungen auf der ganzen Welt sollten deshalb ihre Zusagen zur Finanzierung weiterer Gesundheitshelfer-Ausbildungen einhalten und ihnen auch die Ausstattung verschaffen, die sie benötigen, um sicher arbeiten und besonders gefährdete Menschen erreichen zu können". 

World Vision wertet aktuell in Afrika, Asien und Lateinamerika Erfahrungen mit dem Einsatz von  in der Pandemie aus. Kenia ist ein gutes Beispiel für die Vorteile, die die Organisation beobachtet.

Zum einen werden medizinische Fachkräfte aus Kliniken entlastet, da die Gesundheitshelfer  die Hausbesuche teilweise übernehmen können. Zum anderen sind die Assistenten in ihren Gemeinden bekannt, genießen deren Vertrauen  und  haben  einen direkten Zugang zu ihren Nachbarn und Nachbarinnen. „Drei Viertel der  Gesundheitshelfer und -helferinnen arbeiten in Ländern mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit für die Bevölkerung wo sie jedoch mit Sondergenehmigungen Hausbesuche machen können“, sagt Juliane Chiroiu, Gesundheits- und Ernährungsreferentin bei World Vision Deutschland.

Die Koordination der lokalen Kräfte erfolgt in der Regel über Mobiltelefone, über die 85 Prozent der Gesundheitshelfer- und helferinnen verfügen.  Ein Teil arbeitet außerdem mit einer App, die dabei unterstützt COVID-19-Verdachtsfälle zu beurteilen und zu melden.

In Sierra Leone und der DR Kongo wurden die Mitarbeitenden online ausgebildet in den meisten anderen Ländern in Präsenzkursen in verschiedenen Landesteilen. „Natürlich unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen wie Abstand halten und das Tragen von Schutzmasken“, sagt Juliane Chiroiu.

Weltweit arbeitet World Vision mit knapp 150.000 Helfern der Gesundheitsdienste zusammen, mit vielen von ihnen schon seit Jahren. Während der vergangenen Monate haben sie zusammen mit Mitarbeitern von World Vision 76.000 Handwaschstationen aufgebaut, mehr als zwei Millionen Seifen und 5,9 Millionen Masken verteilt und rund 23 Millionen Menschen über  Vorsorgemaßnahmen aufgeklärt. 

Juliane Chiroiu: „Ohne die enorme Zahl der Gesundheishelfer und -helferinnen hätte unsere Arbeit im Kampf gegen die Ausbreitung des COVID19-Virus längst nicht so einen durchgreifenden Effekt. Dieses beeindruckende Engagement ist ein Paradebeispiel dafür, dass gerade Menschen in ärmeren Ländern ein großes Potential zur Selbsthilfe haben.“

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