Der Theologe und Historiker Benjamin Hasselhorn, Preisträger des Vorjahres, fand die passenden Worte zu dieser Ehrung. Rödder gelinge die Gratwanderung, politische und gesellschaftliche Fragen so zu behandeln, daß sie sowohl wissenschaftlich-differenziert als auch in ihrer Position erkennbar und verständlich sind: „Kennzeichnend für die Publikationen Andreas Rödders ist nicht nur ein verständlicher Schreibstil, sondern auch der Mut, große Linien zu ziehen.“ Das sei angesichts des in den Geisteswissenschaften seit Jahrzehnten immer wieder ausgerufenen „Endes der Meistererzählungen“ nicht unbedingt in Mode. Rödder jedoch gehe von der bleibenden Relevanz und orientierenden Kraft solcher „Meistererzählungen“ aus und verstehe es, sie reflektiert einzusetzen.
Zu den bekanntesten Büchern Rödders zählen „Deutschland einig Vaterland“ (2009), „21.0. Eine kurze Geschichte der Gegenwart“ (2015) und „Wer hat Angst vor Deutschland?“ (2018).
Über den Preis:
Der Jürgen-Moll-Preis ist nach dem deutschen Unternehmer Dr. Jürgen Moll (1941 bis 2013) benannt. Nach dessen überraschendem Tod rief der Sohn des Verstorbenen, Dr. Sebastian Moll, den Preis ins Leben, um ein Herzensanliegen seines Vaters weiterzuführen: die Förderung verständlicher Sprache in der Wissenschaft. Der Jürgen-Moll-Preis wurde ab 2013 zunächst als Kategorie des Deutschen Lesepreises verliehen. Seit 2017 wird er durch die Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache und die Sprachzeitung DEUTSCHE SPRACHWELT übergeben. Ausgezeichnet werden Wissenschaftler, denen eine besonders gut lesbare Ausdrucksweise in ihren Publikationen gelingt. Zuletzt erhielten 2017 Tomas Kubelik („Genug gegendert! Eine Kritik der feministischen Sprache“) und 2019 Benjamin Hasselhorn („Das Ende des Luthertums?“) den Preis.
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