Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Juni 2020 um 1,8 % niedriger als im Juni 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Jahresveränderungsrate im Mai 2020 bei -2,2 % und im April bei -1,9 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat blieben die Erzeugerpreise im Juni 2020 unverändert, nachdem sie von Januar bis Mai um 2,2 % gefallen waren.

Hauptverantwortlich für den Rückgang der gewerblichen Erzeugerpreise gegenüber Juni 2019 war die Preisentwicklung bei Energie: Die Energiepreise waren im Durchschnitt 6,2 % niedriger als im Juni 2019.

Besonders starke Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat waren für Erdgas in der Verteilung (-13,8 %) und Mineralölerzeugnisse (-20,5 %) zu verzeichnen. Gegenüber dem Vormonat Mai stiegen die Preise für Mineralölerzeugnisse aber um 5,5 %.

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise um 0,4 % niedriger als im Juni 2019. Sie sanken gegenüber dem Vormonat Mai um 0,1 %.

Besondere Preisentwicklungen bei Energie im Juni 2020

Vorleistungsgüter waren im Juni 2020 um 2,5 % billiger als im Juni 2019. Billiger als ein Jahr zuvor waren vor allem Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (-9,9 %). Chemische Grundstoffe kosteten 8,2 % weniger, Getreidemehl war 3,0 % billiger. Dagegen waren Edelmetalle und Halbzeug daraus 21,7 % teurer als im Juni 2019. Transportbeton kostete 4,9 % mehr.

Verbrauchsgüter waren im Juni 2020 um 0,6 % teurer als im Juni 2019, aber gegenüber dem Vormonat Mai 2020 sanken diese Preise um 0,3 %. Nahrungsmittel waren 0,4 % teurer als vor einem Jahr. Der Zuckerpreis stieg um 17,6 %. Verarbeitetes Fleisch kostete 5,7 % mehr als im Vorjahr, war jedoch 3,9 % billiger als im Vormonat Mai. Die Preise für Butter waren 16,4 % niedriger als im Vorjahr, stiegen jedoch gegenüber dem Vormonat Mai um 7,5 %.

Die Preise für Investitionsgüter, wie beispielsweise Maschinen und Fahrzeuge, waren 1,2 % höher als im Juni 2019, Gebrauchsgüter kosteten 1,5 % mehr.

Methodische Hinweise:
Der Index misst die Entwicklung der Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sind auch Teil des „Krisenmonitors“ (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite Corona-Statistiken, die seit Anfang April statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.

Weiteres
Alle aktuellen Ergebnisse enthält auch die Fachserie 17, Reihe 2 "Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte". Lange Zeitreihen können über die Tabelle Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (61241-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.

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