Wale und Delfine in freier Wildbahn
Das Beobachten von Walen und Delfinen in freier Wildbahn entwickelte sich in den letzten Jahren rasant. Schätzungen zufolge lag der Umsatz vor Ausbruch der globalen Corona-Krise bei über 2 Billionen US $. „Um vielerorts die bereits zu beobachtenden negativen Folgen für die Tiere durch zuviel touristischen Druck einzudämmen, ist es wichtig die Touristen zu sensibilisieren. Sie müssen sich bewusst werden, dass mit Whale Watching zwar durchaus positive Aspekte verbunden sein können. Doch gerade bei der Beobachtung per Boot oder beim Schwimmen mit den Tieren können schwerwiegende negative Auswirkungen für die Meeressäuger entstehen“, erklärt die Diplom-Biologin Verena Platt-Till von der GRD.
In Ägypten, vor Hurghada zum Beispiel, war die touristische „Nutzung“ der dort lebenden Delfinpopulationen in den letzten Jahren völlig außer Kontrolle geraten. Die Tiere wurden von den Touristen zunehmend aus ihren Lebensräumen gedrängt.
Sanftes und respektvolles Whale Watching statt Massentourismus
Um sich für einen Anbieter zu entscheiden, der möglichst naturverträgliche Touren durchführt, ist es von Bedeutung potentiell negative Einflüsse durch Whale Watching zu kennen. In Anlehnung an das „WHALE WATCHING HANDBOOK“ der Internationalen Walfangkommission (IWC) gibt der neue GRD-Leitfaden daher wichtige Orientierungshilfen zur Auswahl eines geeigneten Anbieters.
Da es keine einheitlichen Regularien zum Whale Watching gibt bzw. diese in vielen Regionen gar nicht existieren, spielt die richtige Auswahl des Veranstalters eine entscheidende Rolle. „Nur so kann diese Art des Wildtier-Tourismus nachhaltiger werden“, betont Verena Platt-Till.
Am besten: „Land-based Watching“
Uneingeschränkt empfohlen werden kann sogenanntes „Land-based Watching“, also die Beobachtung von Land aus. Für die Tiere ist dies mit keinerlei negativen Einflüssen verbunden. Es gibt weltweit hierfür sehr gut geeignete Stellen, an denen man mit ein wenig Glück Delfine oder Wale stundenlang beobachten kann. So verwandelt sich beispielsweise jedes Jahr in der Zeit von Mai bis Ende August die zu Kanada zählende Insel Neufundland in ein wahres Paradies für Delfine und Wale, die problemlos von Land aus beobachtet werden können.
Whale Watching-Leitfaden kostenlos erhältlich
Den Whale Watching-Leitfaden gibt es kostenlos, als PDF-Download oder als gedrucktes Exemplar.
Er ergänzt den kürzlich von GRD, Bundesamt für Naturschutz (BfN) und Whale & Dolphin Conservation (WDC) veröffentlichten ersten Verhaltenskodex für den Umgang mit wildlebenden Walen und Delfinen speziell in deutschen Gewässern.
Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) wurde 1991 vom dreimaligen Weltumsegler Rollo Gebhard gegründet. Rollo Gebhard verstarb 2013 im Alter von 92 Jahren. Er leitete den Münchner Delfin- und Meeresschutzverein bis zu seinem Tod.
2017 übernahm der Schauspieler, passionierte Segler, Synchronsprecher und überzeugte Buddhist Sigmar Solbach den Vorsitz. Sigmar Solbach segelte zweimal über den Atlantik.
Die Münchner Delfin- und Meeresschutzorganisation unterstützt weltweit Projekte und Aktionen für den Schutz wild lebender Delfine und Wale und den Erhalt ihrer Lebensräume.
Die GRD ist als ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken dienende Körperschaft anerkannt. Wir arbeiten politisch unabhängig und finanzieren uns über Spenden und Förderbeiträge.
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