„Angeblich kindgerechte Zuckerbomben, Naturprodukte mit Zusatzstoffen, Hühnersuppe ohne Hühnerfleisch – irreführende Werbung lauert leider überall, und die Bundesregierung schaut seit Jahren tatenlos zu. Damit muss Schluss sein! Wir können nicht jeder Werbelüge einen Goldenen Windbeutel verleihen – Ministerin Klöckner muss der Verbrauchertäuschung im Supermarkt ein Ende bereiten“, sagte Manuel Wiemann von foodwatch.
Die Bundesregierung hat im zweiten Halbjahr 2020 den Vorsitz der EU-Ratspräsidentschaft inne und damit eine herausgehobene Bedeutung für die Schwerpunktsetzung der EU-Politik. Im gleichen Zeitraum vergibt foodwatch den Goldenen Windbeutel, um auf die unzureichenden Kennzeichnungsregeln und den unzureichenden Schutz vor Täuschung aufmerksam zu machen.
Als erster Hersteller überhaupt hatte Zwergenwiese den Negativ-Preis Goldener Windbeutel angenommen und eine Überprüfung aller Kinderlebensmittel angekündigt. Laut Zwergenwiese soll die Kinder-Tomatensauce künftig 43 Prozent weniger Zucker enthalten und damit den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für an Kinder beworbene Lebensmittel entsprechen. Auch für einen Kinder-Ketchup und einen Kinder-Brotaufstrich will Zwergenwiese die Rezepturen entsprechend der WHO-Empfehlungen anpassen.
Voraussichtlich im August startet die Online-Wahl zum Goldenen Windbeutel, bei der Verbraucherinnen und Verbraucher für die dreisteste Werbelüge des Jahres abstimmen können. 2020 findet die Wahl zum zehnten Mal statt. Bisherige Preisträger waren unter anderem der Trinkjoghurt Actimel von Danone (2009), die Milch-Schnitte von Ferrero (2011) und das „Smart Water“ von Coca-Cola (2018).
Quellen und weiterführende Informationen:
– E-Mail von Zwergenwiese: www.foodwatch.org/fileadmin/Themen/Goldener_Windbeutel/2020_06_23_Mail_Zwergenwiese.pdf
– Foodwatch-Pressemitteilung „Zwergenwiese erhält den Goldenen Windbeutel 2020“: www.foodwatch.org/de/pressemitteilungen/2019/zwergenwiese-erhaelt-den-goldenen-windbeutel-2019/
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