An der Umfrage beteiligten sich insgesamt 112 Personen und Unternehmen, wobei die Verteilung der Teilnehmenden auf die verschiedenen Beschäftigungsbereiche und Branchen die realen Verhältnisse widerspiegelt (Abb. 1, 2). Im Vergleich zu anderen Branchen zeigen sich die geowissenschaftlichen Branchenzweige angesichts der Corona-Krise derzeit überwiegend relativ stabil: Nur 11 % der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen den Betrieb vorübergehend einstellen musste; in 3 % der Unternehmen kam es zu Corona-bedingten Entlassungen (Abb. 3). 10 % der Unternehmen nahmen die Möglichkeit von Kurzarbeit in Anspruch. Die deutliche Mehrheit der Umfrageteilnehmer (85 %) konnte die Krise bis dato ohne staatliche Hilfsprogramme bewältigen. 15 % der Befragten nahmen staatliche Hilfe in Anspruch; wovon etwa die Hälfte Freiberuflerinnen und Freiberufler sowie Selbstständige sind (Abb. 3).
Kundenkreis beeinflusst aktuelle Auftragslage
Das spezifische Beschäftigungsfeld und damit der Kundenkreis, so geht aus der Umfrage hervor, spielt für die derzeitige Auftragslage eine große Rolle (Abb. 4). Zum Teil konnten Geo- und Ingenieurbüros sogar eine Verbesserung der Geschäftslage verzeichnen. Dieser positive Trend scheint hauptsächlich dadurch begründet zu sein, dass private Auftraggeber die Corona-Zeit nutzen, um Projekte „aus der Schublade“ zu realisieren. Personen und Unternehmen hingegen, deren Hauptauftraggeber die öffentliche Hand ist, verbuchen tendenziell Einbußen. Erwartungsgemäß verzeichnen vor allem Beschäftigungsfelder mit hohem Publikumsverkehr, wie Museen und Geoparks, eine starke Eintrübung der Geschäftslage mit bis zu 50 % Umsatzrückgang.
Verzögerung der wirtschaftlichen Auswirkungen
Mittelfristig erwarten die meisten Geo-Branchen negative Auswirkungen mit anhaltenden Umsatzeinbußen. Rund ein Drittel aller Befragten gab an, dass sich die wirtschaftliche Lage ihrer Einschätzung nach in den kommenden 12 Monaten weiter verschlechtern wird. Zu berücksichtigen ist, dass sich ein Ausbleiben von Aufträgen bei vielen Unternehmen erst mit einer Verzögerung von einigen Monaten in den Geschäftszahlen widerspiegeln wird. „Genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Politik dafür Sorge trägt, ein entsprechendes Netz an Hilfsmaßnahmen für Freiberufler und Unternehmen nicht nur während der aktuellen Phase, sondern deutlich darüber hinaus zur Verfügung zu stellen“, so Dr. Peter Müller, Geschäftsführer des BDG.
Der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG) e. V. vertritt seit mehr als 35 Jahren die Interessen des Berufsstandes der deutschen Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler. Der BDG ist damit zentraler Ansprechpartner bei allen berufsständischen Belangen der verschiedenen Geo-Branchen, wie beispielsweise Umweltgeologie, Geotechnik, Rohstoffgeologie, Hydrogeologie, (Bau-)Schadstofferkundung, geophysikalische Erkundung, Geothermie, Wissenschaft oder Abfallwirtschaft. Derzeit hat der BDG 2.200 Mitglieder, darunter mehr als 130 Firmen und Unternehmen aus allen Bereichen der Geowissenschaften. Die Geschäftsstelle des BDG ist in Bonn. In Brüssel wird der BDG durch den Dachverband der European Federation of Geologists (EFG) vertreten. Vorsitzender des BDG ist EurGeol MBA Andreas Hagedorn, Geschäftsführer des BDG ist Dr. Peter Müller.
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