Schimmelbildung in Haus und Wohnung ist alles andere als erfreulich: Nicht nur, dass er unschön aussieht, unangenehm riecht und für die Bewohner ein Gesundheitsrisiko darstellt, er kann auch erhebliche Schäden an der Bausubstanz hervorrufen. Idealer Nährboden für Schimmelpilze ist Feuchtigkeit – und die kann sich an und in Wänden schnell bilden, wenn der Luftaustausch zwischen dem Inneren des Hauses und der Außenwelt unzureichend ist. In Bestandsbauten kann eine nachträgliche Dämmung dazu führen, dass dieser Luftaustausch, auch Infiltration genannt, nicht mehr gewährleistet ist, denn die Dämmung macht die Gebäudehülle so gut wie luftdicht. „Fugen und Undichtheiten im Mauerwerk, über die vorher Außenluft ins Hausinnere gelangen konnte, sind dann abgedichtet. Für ein gesundes Raumklima und die Vermeidung von Schimmelbildung müsste jedoch eigentlich das gesamte Luftvolumen alle zwei Stunden ausgetauscht werden“, erklärt Friedrich Lutz Schulte von der Initiative WÄRME+. „Durch reine Fensterlüftung ist dieser Luftwechsel in Abwesenheit der Bewohner jedoch kaum zu realisieren.“ Anders sieht es mit einer kontrollierten Wohnungslüftungsanlage aus: Sie sorgt automatisiert für einen geregelten Luftaustausch und filtert dabei auch Pollen und Insekten aus der Umgebungsluft heraus.

Im Sommer die kühlere Nachtluft hereinlassen
Wer im Zuge einer umfassenden Sanierung sein Haus dämmt, findet in zentralen Lüf-tungssystemen eine ideale Lösung. Bei diesen Systemen gibt es einerseits einfache Abluftanlagen und andererseits Modelle mit kombinierter Zu- und Abluft, die optional mit Wärmerückgewinnung ausgestattet sind. Eine reine Abluftanlage arbeitet mit einem Ventilator, der die verbrauchte Luft nach außen befördert. Frische Luft gelangt über so genannte Nachström-Öffnungen in die Wohnung. Um zuverlässig Schimmel zu vermeiden, ist ein Zu- und Abluftsystem, bei dem zwei Ventilatoren zum Einsatz kommen, besser: Der eine transportiert die verbrauchte Luft aus Räumen wie Küche und Bad nach draußen, der an-dere sorgt für die Zufuhr von frischer Luft. Ein integrierter Wärmetauscher nutzt dabei bis zu 95 Prozent der in der Abluft enthaltenen Wärme für die Erwärmung der Zuluft. Ideal in warmen Sommermonaten ist zudem ein Wohnungslüftungsgerät mit Bypass-Funktion: Sie unterbricht nämlich die Wärmerückgewinnung und lässt die kühlere Nachtluft ins Haus.

Feuchtigkeit aus Küche und Bad gezielt abtransportieren
Soll nur ein Teil der Räume im Haus automatisch be- und entlüftet werden, sind dezentrale Lüftungsgeräte die richtige Wahl. Diese Art der Lüftung ist besonders für Räume empfehlenswert, in denen man sich häufig aufhält, beispielsweise das Wohn- und Schlafzimmer, oder auch Bad und Küche, wo durch Waschen und Kochen viel Feuchtigkeit entsteht. Über eine abwechselnde Umkehr des Luftstroms und einen Wärmetauscher wird die verbrauchte Luft ab- und frische Zuluft zugeführt. Vom Betrieb des Lüftungsgerätes merken die Hausbewohner so gut wie nichts, sie profitieren nur von der zu jeder Zeit angenehmen Raumluft. Für die Installation solcher dezentralen Lüftungsgeräte sind lediglich ein Stromanschluss für den Ventilator und eine freie Außenwand zur Montage erforderlich. Zusätzliche Luftkanäle müssen nicht verlegt werden. Auch die Be- und Entlüftung ganzer Wohnungen oder Häuser ist mit dezentralen Geräten möglich.

Lärm und Staub bleiben draußen
„Lüftungsanlagen beugen nicht nur der Schimmelbildung vor, sie schaffen darüber hinaus kontinuierlich ein gesundes Raumklima“, erklärt Schulte. Die Geräte sorgen dafür, dass verbrauchte, belastete Luft abgesaugt und durch frische Luft ersetzt wird. „Das geschieht gleichmäßig und automatisch, ohne dass die Fenster regelmäßig geöffnet werden müssen und Energie verloren geht. Und: Da Fenster geschlossen bleiben können, bleiben die Bewohnerinnen und Bewohner auch von Außenlärm sowie von Staub und Insekten verschont. Allergiker profitieren davon, dass die Geräte Pollen aus der Luft filtern.“

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