Dass sich der Ausblick nicht nennenswert verbessert hat, liegt nach der IMK-Analyse an einem Mix von realwirtschaftlichen Faktoren: So schlägt sich jetzt der kürzlich von den Statistikbehörden gemeldete dramatische Einbruch, der die gesamtwirtschaftliche Produktion und die Auftragseingänge in Deutschland im April traf, voll im Indikator nieder. Hinzu kommen aktuelle Daten aus China, wo Lockdown und Wiederanfahren der Produktion früher erfolgt sind als in Europa. Sie zeigen, dass sich die chinesische Wirtschaft langsamer erholt als zunächst vermutet. Diese eher negativen Trends wirken sich im Indikator stärker aus als die zwischenzeitliche Stimmungsaufhellung an den Finanzmärkten.
„Die schwache weltwirtschaftliche Entwicklung dürfte trotz der umfangreichen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen in vielen Ländern über den gesamten Jahresverlauf anhalten und somit die stark exportorientierte deutsche Wirtschaft hart treffen“, sagt IMK-Ökonom Peter Hohlfeld. Immerhin sorge im Inland das kürzlich beschlossene Konjunkturpaket für wirksame Konsumanreize, und es stärke die Absatzaussichten von Unternehmen. „Es leistet somit einen wichtigen Beitrag dazu, dass die deutsche Wirtschaft nicht in eine noch tiefere Rezession abgleitet“, hebt Hohlfeld hervor. Doch trotz dieses „beachtlichen Impulses“ rechnet das IMK damit, dass die gesamtwirtschaftliche Produktion in Deutschland ihr Vorkrisenniveau erst im Laufe des Jahres 2022 wieder erreicht. Ihre ausführliche neue Konjunkturprognose stellen die Düsseldorfer Ökonomen am 30. Juni vor.
In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt.
Zum IMK-Konjunkturindikator: https://www.imk-boeckler.de/…
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