„Die Corona-Krise zeigt, wie sehr sich die Lage der Beschäftigten im Saarland zugespitzt hat, das trifft auch die Industriearbeitsplätze. Die vielfältige Problemlage aufgrund der Transformation und des Klimawandels, die bereits vor der Krise bestand, wird dadurch noch verschärft. Wir brauchen ein zukunftsfähiges Konzept für die Saar-Industrie, bevor es zu spät ist und tausende Industrie-Arbeitsplätze verloren gehen und damit die Basis unseres Wohlstands“, fordert Jörg Caspar, Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer.

„Wir erwarten schnellstmöglich eine aktualisierte Industrie und Dienstleistungsstrategie der Landesregierung. Dabei müssen alle Akteure einbezogen werden und an einem Strang ziehen. Das bedeutet einen enormen Kraftakt. Die Politik muss jetzt dringend Mittel aus den Konjunkturpaketen des Bundes und der EU ins Saarland holen, damit wir gestalten können“, so der Vorstandsvorsitzende und weiter: „Bereits vor Corona hat sich die Arbeitskammer dafür stark gemacht, das Saarland zur Modellregion Wasserstoff zu machen.“

Der Arbeitskammer geht es dabei aber nicht allein um die Produktion von Wasserstoff. Vielmehr soll hier im Land auch die Kompetenz im Anlagenbau zu Wasserstoffgewinnung genutzt werden. Darüber hinaus können insbesondere für den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur benötigte Rohstoffe wie Stahl aus dem Saarland zugeliefert werden. „Wir haben die Vision, dass wir uns hier im Saarland auf den industriellen Prozess der Anwendung von Wasserstoff spezialisieren. Davon kann insbesondere die Stahlindustrie profitieren. Und dabei meinen wir natürlich Grünen Stahl, denn der ist die Zukunft.“

Auch die Automobilindustrie kann sich mit dem Zukunftstreibstoff Wasserstoff im Saarland neu aufstellen. Wasserstoff bzw. Power to X muss eine echte Alternative zur Elektromobilität werden. „So hat die Automobilindustrie im Saarland nicht nur eine Zukunftschance, sondern kann zudem einen wichtigen Beitrag in der Klimadebatte leisten“, macht Caspar deutlich.

„Neben Mitteln, die für den Umbau unserer Industrie notwendig sind und da reden wir nicht von Millionen, sondern von Milliarden, muss die Politik wieder Sicherheit in Bezug auf Mobilität in den Markt bringen“, fordert zudem der Vorstandsvorsitzende der Arbeitskammer und weiter: „Aktuell ist es für die Verbraucherinnen und Verbraucher schwer einzuschätzen, ob noch die Anschaffung eines schadstoffarmen Verbrenners lohnt oder der Einstieg in Elektromobilität angesichts der technologischen Entwicklungen schon sinnvoll ist? Diese Fragen müssen geklärt werden, um wieder etwas Ruhe in den Markt zu bringen.“

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