Grundsätzlich besteht bei allen Montagearbeiten an Rohrleitungen, wie zum Beispiel beim Einbau von Ventilen, ein Kontaminationsrisiko. Fremdkörper oder Verschmutzungen in Rohrleitungssystemen können dazu führen, dass beispielsweise eine Arzneimittelcharge verworfen werden muss, was erhebliche wirtschaftliche Folgen mit sich führen kann. Noch gravierender ist jedoch das Risiko, dass eine Kontamination nicht rechtzeitig erkannt wird und Patienten zu Schaden kommen.
Ein weiteres wirtschaftliches und terminliches Risiko ist, dass durch Fremdkörper auch Anlagenkomponenten wie Pumpen und Wärmetauscher blockiert oder gar beschädigt werden können und somit der Prozess unterbrochen werden muss.
Mit den statischen multifunktionellen Adaptern GEMÜ PPF (Pressure, Passivation, Flushing) aus Edelstahl 1.4435 lässt sich das Eindringen von Fremdpartikeln während des Einbaus von Membranventilen vermeiden. Der Adapter wird unmittelbar nach der Demontage von Antrieb und Membrane auf den Ventilkörper montiert und bietet somit sofort einen Schutz für den Sitz. GEMÜ PPF darf erst nach Abschluss der Installation, sollte jedoch vor der Sterilisation der Anlage, entfernt werden. Die Abdichtung über den Steg und nach außen erfolgt durch eine EPDM-Dichtung, welche nach FDA und USP Class VI zugelassen ist. Die Befestigungsart erfolgt, wie von Membranventilen bekannt, über vier Schrauben bzw. bei Membrangröße 100 mit acht Schrauben. Nachdem der Multifunktionsadapter auf dem Ventilkörper angebracht wurde, kann dieser als Schweißgasdurchleitung zum Einschweißen der Körper verwendet werden. Die anschließende Ein- bzw. Durchleitung des Passivierungsmediums, zum Schutz der Oberfläche gegen Korrosion, kann ebenso mittels Adapter erfolgen.
Für eine endoskopische Untersuchung kann eine Kamera ebenso über die Anschlüsse des GEMÜ PPF in das Rohrleitungssystem eingeführt wie ein Schlauch zum Spülen angeschlossen werden. Da der Adapter mit Nutzung des kompletten Stutzendurchmessers angefertigt ist, ermöglicht diese Konstruktion einen optimalen Spülvorgang. Dieser kann in beide Durchflussrichtungen durchgeführt werden. Eine abschließende Druckprüfung kann mit GEMÜ PPF bis zu 16 bar Betriebsdruck erfolgen.
Die wiederverwendbaren Multifunktionsadapter wurden für verschiedene Membrangrößen konstruiert und sind in den Größen von MG 8 bis MG 100 erhältlich. Damit bietet GEMÜ eine komfortable und sichere Lösung, um Verschmutzungen oder dem Eindringen von Fremdkörpern beim Einbau von Ventilen in Rohrleitungen vorzubeugen.
Die GEMÜ Gruppe entwickelt und fertigt Ventil-, Mess- und Regelsysteme für Flüssigkeiten, Dämpfe und Gase. Bei Lösungen für sterile Prozesse ist das Unternehmen Weltmarktführer. Das global ausgerichtete, unabhängige Familienunternehmen wurde 1964 gegründet und wird seit 2011 in zweiter Generation von Gert Müller als geschäftsführendem Gesellschafter gemeinsam mit seinem Cousin Stephan Müller geführt. Die Unternehmensgruppe erzielte im Jahr 2019 einen Umsatz von über 330 Millionen Euro und beschäftigt heute weltweit über 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon mehr als 1.100 in Deutschland. Die Produktion erfolgt an sechs Standorten: Deutschland, Schweiz und Frankreich sowie in China, Brasilien und den USA. Der weltweite Vertrieb erfolgt über 27 Tochtergesellschaften und wird von Deutschland aus koordiniert. Über ein dichtes Netz von Handelspartnern ist GEMÜ in mehr als 50 Ländern auf allen Kontinenten aktiv.
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