Der Verband Deutscher Reeder (VDR) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) machen mit einer gemeinsamen Spendenaktion auf die besondere Situation von Seeleuten aufmerksam, die die Corona-Krise außerplanmäßig auf Schiffen fest- und von Familien fernhält: Sie spenden 400 Handy-Guthabenkarten im Wert von 10.000 Euro, dazu 25 Wifi-Boxen in einem Gesamtwert von 18.600 Euro für den Einsatz auf Schiffen während ihrer Liegezeit im Hafen.

Die Guthabenkarten sowie die Wifi-Boxen werden am 15. Mai 2020 im Seemannsclub DUCKDALBEN im Hamburger Hafen übergeben. Vertreter der Seemannsmission reichen die Kommunikationshilfen weiter an Seeleute, deren Schiffe in den Häfen festliegen.

Alfred Hartmann, Präsident des VDR: „Das Problem wird immer drängender. Wir riskieren die Gesundheit der Männer und Frauen an Bord, damit die Sicherheit der Schiffe – und letztlich sind auch die Logistikketten über See in Gefahr. Zu Tausenden leisten die Seefahrer gerade jetzt einen ungemein wichtigen Dienst, mit enormem Einsatz und gegen alle Widrigkeiten. Sie sorgen dafür, dass in Deutschland, in Europa und anderswo Güter aller Art ihren Hafen erreichen, dass die Regale im Supermarkt gefüllt sind und dass Medikamente und Schutzkleidung zu uns kommen. Deswegen möchten wir ihnen, wenn sie schon nicht selbst daheim sein können, dabei helfen, mit Familien und Freunden in Kontakt zu bleiben.“

Die Beschränkungen infolge der Corona-Pandemie betreffen gerade Seeleute. Während an Land immer mehr Restriktionen gelockert werden, sitzen weltweit 150.000 Seefahrer derzeit auf ihren Schiffen fest, darunter etwa 40.000 Philippinos, 20.000 Inder und 25.000 Seefahrer aus der EU, Großbritannien und Norwegen. Die Heimreise in die meisten Herkunftsländer ist weiterhin durch bestehende Einreisebeschränkungen schwierig. So sind die Seeleute gezwungen, zum Teil über 12 Monate, also doppelt so lange wie üblich, an Bord zu bleiben. Diese Zwangslage wird immer mehr zu einer menschlichen Not, da bei immer mehr Seeleuten der Einsatz endet, sie aber keine Ablösung bekommen. Oft erlauben Häfen Seeleuten nicht, von Bord zu gehen.

Maya Schwiegershausen-Güth, Leiterin des internationalen Vertragsbüros der ITF in ver.di, weiß, dass unter diesen Bedingungen, der psychische Druck der Seeleute steigt. „Wenn man über mehrere Monate ohne geschützte Kontaktmöglichkeiten nach außen und ohne festen Boden unter den Füßen den Arbeitsplatz nicht verlassen darf, ist das emotional schwer belastend und kann das Unfallrisiko an Bord erhöhen. Kurzfristig können wir gemeinsam mit unseren Sozialpartnern den Seeleuten mit dieser Aktion in diesen schwierigen Zeiten helfen. Langfristig muss dieses Thema politisch gelöst werden. Seeleute, die wir als systemrelevant erachten, brauchen sichere und kostenfreie Kommunikationsmöglichkeiten sowohl im Hafen als auch auf See.“

Auch Dr. Clara Schlaich, Präsidentin der Deutschen Seemannsmission, begrüßt die gemeinsame Hilfsaktion und sieht darin ein wichtiges Zeichen der Sozialpartner an die Seeleute, denen nun die Kommunikation mit lieben Angehörigen wieder möglich ist. “Wir würdigen ihren enormen Einsatz für die Weltwirtschaft und uns alle, wenn wir den Seeleuten heute ganz praktisch zeigen: Wir vergessen euch in eurer Situation nicht! Seeleute halten die globale Wirtschaft zusammen. Sie liefern, was andere brauchen und haben auch das Recht auf Kommunikation. Das ist für uns selbstverständlich. Für Seeleute nicht.“

 

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