Nach dem zweiten Weltkrieg gab es kaum noch ein Automobil, das einem privaten Besitzer gehörte.

Was die Obrigkeit nicht für den glorreichen „Endsieg“ konfisziert hatte, war zum größten Teil dem Bombenhagel zum Opfer gefallen.

In jenen Jahren half nur noch Improvisationstalent und großes Bastlergeschick, um aus verschlissenen und zerstörten Resten wieder etwas auf die Straßen zu bringen.

So entstanden damals die sonderbarsten Gefährte. Sie überlebten allerdings nur wenige Jahre.

Als im Jahr 1955 der 1 000 000. VW Käfer vom Band rollte, endeten auch die letzten „Bastelkisten“ auf dem Autofriedhof.

Damals gab es jedoch einen jungen Fotografen, der rechtzeitig viele dieser „Rappelkisten“ für die Ewigkeit festhielt.

Paul Simsa hatte wohl immer im richtigen Moment die Kamera zur Hand. Im Jahr 1969 hat er mit seinen Schnappschüssen das Buch „Dies alles fuhr alles auf unseren Straßen“ veröffentlicht.

In diesem Werk kann man sie noch einmal sehen, den Adler Trumpf Junior mit BMW Karosserie, sportlichen Höckern auf dem Heck und aufgebohrten Opel P 4 Rädern. Den DKW mit herrschaftlicher Mercedes-Benz Kühlermaske oder den legendären Bugatti 37 mit Vorkriegs-Peugeotmotor.

Es gab aber auch eine ganze Anzahl von kleineren Firmen, die sich mit recht eigenartigen Neukonstruktionen einen Platz auf dem Automobilmarkt erobern wollten. All diese Fahrzeuge sind längst verschwunden. Und doch haben wir jetzt noch eines dieser skurrilen Gefährte entdeckt. Von vorn scheint es ein Adler Trumpf Junior zu sein. Im Motorraum arbeitet ein DKW F1 Motor, und das Lenkrad stammt von einem BMW 327. Die Karosserie verjüngt sich nach hinten zu dem mittig montierten Hinterrad.

Neben anderen Beispielen der Improvisation jener Jahre wird dieser „Sport-Prototyp“ im Mittelpunkt unserer Sonderausstellung stehen.

Noch ein weiteres Fahrzeug aus dieser Zeit ist erhalten geblieben. Nur etwa 20 Stück wurden von dem Mercedes-Benz 170 VS vor dem Krieg für sportliche Einsätze gebaut.

Nach dem Krieg soll sich angeblich ein französischer General einen dieser Wagen als „Beutegut“ gesichert haben.

Bei der Fa. Spohn in Ravensburg ließ er dann die Karosserie nach seinen Wünschen verändern.

So ist ein sehr eleganter, zweisitziger Roadster entstanden, der ebenfalls in unserer Ausstellung zu sehen ist.

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