Fremdes – von innen und außen – fordert ein Leben lang heraus. Es wird eingebunden in das Wechselspiel von Internalisierungen und Projektionen. Solche von der Psychoanalyse untersuchten Phänomene können in der Musik in analoger Weise beobachtet werden: Als die hohe Kunst der Wiederholung lädt die Musik ein zum Verweilen im Vertrauten, reizt aber ebenso zum Ausbruch ins unwägbare Neue. Die Auseinandersetzung mit dem bereits Verinnerlichten fordert und bereichert jeden, der komponiert, interpretiert, improvisiert und zuhört. Musik, als Element jeden menschlichen Lebens, wird so zu einer Daseinsmetapher.
Die Autorinnen und Autoren denken aus der doppelten Perspektive von Psychoanalyse und Musik erhellend über Kompositionen, Inspirationen, Rezeptionshaltungen und vielfältige Deutungen klanglicher Phänomene nach.
Mit Beiträgen von Eckart Altenmüller, Ulrich Bahrke, Hannes König, Annegret Körber, Marianne Leuzinger-Bohleber, Tomi Mäkelä, Lucia Pinschewer-Häfliger, Dominik Sackmann, Martin Weimer, Chris Wiesendanger.
Ulrich Bahrke, PD Dr. med., ist Psychoanalytiker und Facharzt für Psychotherapie und Psychiatrie in eigener Praxis in Zürich. Er ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse und Musik.
Dominik Sackmann, Prof. Dr., ist Dozent für Musikgeschichte und Aufführungspraxis an der Zürcher Hochschule der Künste. Zudem leitet er das Institute for Music Research und gibt die Zürcher Musikstudien heraus.
Bahrke, Ulrich; Sackmann, Dominik; Schoellkopf Steiger, Esther (Hg.):
»Vertrautes und Fremdes in Musik und Psychoanalyse«
Jahrbuch für Psychoanalyse und Musik, Band 4
Buchreihe: Jahrbuch für Psychoanalyse und Musik
Seiten: 189 / Broschur
Der Psychosozial-Verlag (Johann Wirth und Hans-Jürgen Wirth GbR) in Gießen publiziert seit 1993 psychologische und sozialwissenschaftliche Bücher und Zeitschriften. Der Schwerpunkt liegt auf den Gebieten Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik, Familientherapie und – wie der Name schon andeutet – der Verbindung zwischen psychologischen und sozialen Fragestellungen.
Entgegen dem herrschenden Trend zur fachspezifischen Einengung des Blickwinkels hat sich der Psychosozial-Verlag zum Ziel gesetzt, den Dialog zwischen den »Psycho-« und den »Sozio-Wissenschaften« und zwischen den verschiedenen helfenden Berufen neu zu beleben.
Die Zusammenschreibung von psychosozial im Namen des Verlages hat kritisch-programmatischen Charakter.
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