Bei Kapitalschutz-Zertifikaten sichert der Emittent dem Anleger eine Rückzahlung bei Fälligkeit in Höhe des Nennwerts zu. Darüber hinaus besteht die Chance auf eine attraktive Rendite abhängig von der Entwicklung des Basiswerts. In Phasen stark steigender Märkte lassen sich jedoch lediglich unterdurchschnittliche Renditen erzielen, der Sicherheitsaspekt steht klar an erster Stelle.
Im April 2020 ging das erhöhte Sicherheitsbedürfnis der Anleger zu Lasten der Rendite. Nur zu Monatsbeginn bewährte sich die Strategie und anfängliche Verluste des Euro-Leitindizes konnten abgefedert werden. Mit zunehmender Erholung des Euro Stoxx 50 geriet der Kapitalschutz-Index immer mehr ins Hintertreffen. Das zeigte sich auch in der Schlussbilanz zum Monatsultimo. Während der Euro Stoxx 50 im April eine Rendite von 5,06 Prozent erwirtschaftete, und so einen Teil seiner Vormonatsverluste wettmachen konnte, erlitt der Kapitalschutz-Index im gleichen Zeitraum einen Verlust von 0,29 Prozent. Das entspricht einem Renditeabschlag von 5,35 Prozentpunkten gegenüber dem Euro Stoxx 50.
Langfristig machte sich dieses Sicherheitskonzept jedoch für den Anleger bezahlt. Mit einer jährlichen Rendite von 2,49 Prozent konnten sich Kapitalschutz-Zertifikate seit Auflage im Jahr 2006 erheblich besser entwickeln als der Euro Stoxx 50 (-1,44 Prozent). Und dies bei einer Volatilität von nur durchschnittlich 2,95 Prozent (Euro Stoxx 50: 22,62 Prozent).
Discount-Index
Der Deutsche Derivate Verband (DDV) unterstützt die Initiative der Infront Quant AG, Indizes für verschiedene Zertifikatekategorien zu berechnen und zu veröffentlichen. Die Indizes zeigen die durchschnittliche Wertentwicklung ausgewählter Zertifikate bzw. Aktienanleihen und ermöglichen so den direkten Leistungsvergleich mit anderen Finanzprodukten.
Discount-Zertifikate gewähren einen Abschlag (Discount) auf den aktuellen Kurs des Basiswerts. Durch diesen „Rabatt“ werden mögliche Kursverluste des Basiswerts abgefedert. Im Gegenzug ist die Teilhabe an einem Kursanstieg durch den sogenannten Cap begrenzt.
Im April bewährte sich die Discount-Strategie. In der Verlustphase des Euro Stoxx 50 zu Monatsbeginn konnten die Verluste gut abgebremst werden. Von der folgenden Aufwärtsentwicklung des Euro Stoxx 50 profitierte der Discount-Index im Vergleich zu anderen Zertifikatetypen gut, er hinkte nur leicht der rasanten Kurserholung des Euro Stoxx 50 hinterher. Das machte sich auch zu Monatsschluss bezahlt. Während der Euro Stoxx 50 im April eine Rendite von 5,06 Prozent erwirtschaftete, verzeichnete der Discount-Index immerhin ein Kursplus von 4,59 Prozent. Der Cap stieg von 3.038 auf 3.056 Zähler. Die Laufzeit blieb mit 278 Tagen (vorher 277 Tage) nahezu konstant.
Langfristig machte sich die Discount-Strategie auf jeden Fall bezahlt. Seit Auflage im Januar 2006 erzielte der Discount-Index eine jährliche Rendite von 2,89 Prozent. Der Euro Stoxx 50 erlitt hingegen im gleichen Zeitraum einen jährlichen Verlust von 1,44 Prozent. Während der Discount-Index in den ersten Jahren nicht mit der Rendite des Euro Stoxx 50 mithalten konnte, spielte der Discount- Index seit Mitte des Finanzkrisenjahres 2008 seine Stärken aus. Und dies bei einer Volatilität von nur 11,30 Prozent (Euro Stoxx 50: 22,62 Prozent).
Bonus-Index
Der Deutsche Derivate Verband (DDV) unterstützt die Initiative der Infront Quant AG, Indizes für verschiedene Zertifikatekategorien zu berechnen und zu veröffentlichen. Die Indizes zeigen die durchschnittliche Wertentwicklung ausgewählter Zertifikate bzw. Aktienanleihen und ermöglichen so den direkten Leistungsvergleich mit anderen Finanzprodukten.
Bonus-Zertifikate zahlen bei Fälligkeit einen Bonusbetrag, sofern der Basiswert die festgesetzte Barriere im entsprechenden Beobachtungszeitraum nicht erreicht oder durchbrochen hat. Trotzdem bleibt die Möglichkeit erhalten, an Aufwärtsbewegungen des Basiswerts unbegrenzt teilzuhaben. Wird die Barriere verletzt, drohen jedoch Verluste.
In Phasen stark steigender Kurse halten Bonus- Zertifikate nicht ganz mit der Wertentwicklung des Basiswerts mit. In moderaten Abwärtsphasen werden Verluste abgefedert. Bei stark fallenden Kursen mit Annäherung an die Barriere verlieren sie überdurchschnittlich. Im April machte sich diese Strategie bezahlt. Der anfängliche Kursverlust des Euro Stoxx 50 konnte leicht abgebremst werden. Von nachfolgenden Kursgewinnen des Euro-Leitindexes profitierte der Bonus-Index gut. So erwirtschaftete der Bonus-Index auf Monatssicht ein Kursplus von 4,57 Prozent. Damit hinkte er der rasanten Kurserholung des Euro Stoxx 50 nur um 0,49 Prozentpunkte hinterher. Die Barriere sank von 2.071 auf 2.060 Punkte. Der Bonuslevel stieg von 4.222 auf 4.296 Zähler. Die Laufzeit verlängerte sich von 746 auf 784 Tage.
Auch langfristig geht die Strategie durchaus auf. Seit Auflage (2006) erzielte der Bonus- Index ein Plus von 1,22 Prozent jährlich. Der Euro Stoxx 50 erwirtschaftete im gleichen Zeitraum nur eine Rendite von -1,44 Prozent. Die Volatilität des Bonus-Indexes (22,26 Prozent) ist etwas geringer als die des Euro Stoxx 50 (22,62 Prozent).
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