- • Konzernumsatz: 2.480,7 Mio. € (+1,5 %; Vorjahr: 2.443,0 Mio. €)
• Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT): 87,1 Mio. € (+30,8 %; Vorjahr: 66,6 Mio. €)
• Ergebnis je Aktie: 0,77 € (+87,8 %; Vorjahr: 0,41 €)
• Eigenkapitalquote: 54,4 % (Vorjahr: 59,0 %)
• Dividendenvorschlag 2019|20 von 0,77 € je Aktie (Vorjahresdividende: 1,00 € je Aktie)
Die AGRANA Beteiligungs-AG erzielte im Geschäftsjahr 2019|20 einen leicht erhöhten Konzernumsatz von 2.480,7 Mio. €. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) lag mit 87,1 Mio. € deutlich (+20,5 Mio. €) über dem Wert des Vorjahres. „Das abgelaufene Geschäftsjahr brachte die erwartete deutliche Ergebnisverbesserung. Sehr gut war die Geschäftsentwicklung im Segment Stärke, wo wir auch von einem hohen Preisniveau bei Bioethanol profitierten. Die insgesamt positive EBIT-Entwicklung der Gruppe war aber auch auf eine leichte Erholung im Segment Zucker zurückzuführen. Trotz der Ergebnisverbesserung blieb dieses aber negativ. Im Segment Frucht musste das ursprüngliche Ziel einer Ergebnisverbesserung unterjährig revidiert werden – insbesondere aufgrund eines unter den Erwartungen liegenden Fruchtzubereitungsgeschäftes“, erklärt AGRANA-Vorstandsvorsitzender DI Johann Marihart.
Zur aktuellen Situation bei AGRANA angesichts der COVID-19-Pandemie erläutert Marihart: „Als Produzent von Nahrungsmitteln zählen wir zur „kritischen Infrastruktur“. Seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie sind wir trotz des schwierigen Produktionsumfeldes und der hohen Nachfrage nach unseren Produkten gut in der Lage, die Versorgung unserer Kunden zu gewährleisten. Unser diversifiziertes Geschäftsmodell mit den drei Segmenten Frucht, Stärke und Zucker ist gerade in diesen schwierigen Zeiten ein stabilisierender Faktor und wird uns helfen, die Krise zu meistern.“
Das schwächere Finanzergebnis in Höhe von -17,2 Mio. € (Vorjahr: -15,4 Mio. €) war insbesondere auf eine Verschlechterung beim Zinsergebnis von -5,5 Mio. € im Vorjahr auf -8,4 Mio. € zurückzuführen. Dafür ausschlaggebend waren eine um durchschnittlich 150 Mio. € höhere Finanzverschuldung sowie ein zusätzlicher Zinsaufwand von rund 1,0 Mio. € aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 Leasing. Das Ergebnis vor Ertragsteuern stieg von 51,2 Mio. € im Vorjahr auf 69,9 Mio. €. Nach einem Steueraufwand von 18,6 Mio. €, dem eine Steuerquote von 26,6 % (Vorjahr: 40,7 %) entspricht, betrug das Konzernergebnis 51,3 Mio. € (Vorjahr: 30,4 Mio. €).
Bei einer gegenüber dem Vorjahr um 160,0 Mio. € gestiegenen Bilanzsumme in Höhe von 2.549,4 Mio. € betrug die Eigenkapitalquote 54,4 %, 4,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die Nettofinanzschulden zum 29. Februar 2020 lagen mit 464,0 Mio. € um 141,8 Mio. € über dem Wert des Bilanzstichtages 2018|19. Das Gearing zum Stichtag betrug 33,5 % (28. Februar 2019: 22,9 %). Entsprechend AGRANAs transparenter Dividendenpolitik, die sich bei den Ausschüttungen am Ergebnis, am Cashflow sowie an der Verschuldungssituation des Konzerns unter Wahrung einer soliden Bilanzstruktur orientiert und aktuelle Ereignisse sowie die zukünftig zu erwartende Geschäftsentwicklung mit einbezieht, wird der Vorstand für das Geschäftsjahr 2019|20 der Hauptversammlung heuer eine Dividende von 0,77 € je Aktie vorschlagen (Vorjahresdividende: 1,00 € je Aktie).
Der Umsatz im Segment Frucht war im Vorjahresvergleich mit +0,5 % konstant. Während im Geschäftsbereich Fruchtzubereitungen der Umsatz aufgrund gestiegener Absätze leicht anstieg, gingen bei Fruchtsaftkonzentraten die Umsatzerlöse aufgrund niedrigerer Apfelsaftkonzentratpreise aus der Ernte 2018 sowie durch geringere Absätze aus der Kampagne 2019 im Vergleich zum Vorjahr zurück. Das EBIT lag um 27,6 % unter dem Vorjahreswert. Für die Ergebnisverschlechterung waren Einmaleffekte u. a. im Rohstoffbereich, höhere Kosten und eine unter den Erwartungen gelegene Absatzentwicklung im Geschäftsbereich Fruchtzubereitungen sowie eine verschlechterte Margen- und Absatzsituation und gesunkene Kapazitätsauslastungen der Fruchtsaftkonzentratwerke in der Verarbeitungssaison 2019 ausschlaggebend.
Der Umsatz im Segment Stärke lag um 5,8 % über dem Vorjahreswert. Deutliche Umsatzzuwächse bei nativen und modifizierten Stärken sowie Spezialitäten standen Umsatzrückgängen bei Nebenprodukten (Futter- und Düngemittel) gegenüber. Das EBIT im Segment übertraf das Vorjahresergebnis um 46,7 %. Der markante Ergebniszuwachs ist vorrangig dem deutlich gestiegenen Marktpreis für Ethanol geschuldet.
Aufgrund des weiterhin niedrigen Zuckerverkaufspreisniveaus verringerte sich der Umsatz im Segment Zucker im Vorjahresvergleich um 2,6 %. Beim Absatz lagen die Verkäufe an die Retail- und Industriekunden in den Heimatmärkten auf Vorjahresniveau. Das EBIT verbesserte sich um 28,8 %, blieb aber negativ. Die positive Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen auf höhere Retailzuckerverkaufspreise im Vergleich zur Vorjahresperiode zurückzuführen.
Ausblick
Die Prognose für das Geschäftsjahr 2020|21 steht unter dem Vorbehalt der aktuell noch nicht absehbaren wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen sowie Dauer der COVID-19-Pandemie. Aufgrund ihrer Dynamik hätten quantitative Annahmen darüber überwiegend spekulativen Charakter. Auf Basis der vor dem Auftreten von COVID-19 erfolgten Planungen würde die AGRANA-Gruppe sowohl beim Konzernumsatz als auch beim Konzern-EBIT mit einem deutlichen Anstieg rechnen. Im Geschäftsjahr 2020|21 wird das Investitionsvolumen in den drei Segmenten mit insgesamt rund 80 Mio. € deutlich unter den geplanten Abschreibungen in Höhe von rund 120 Mio. € liegen.
AGRANA veredelt landwirtschaftliche Rohstoffe zu hochwertigen Lebensmitteln und einer Vielzahl von industriellen Vorprodukten. Rund 9.300 Mitarbeiter erwirtschaften an weltweit 57 Produktionsstandorten einen jährlichen Konzernumsatz von rund 2,5 Mrd. €. Das Unternehmen wurde 1988 gegründet, ist Weltmarktführer bei Fruchtzubereitungen sowie bedeutendster Produzent von Fruchtsaftkonzentraten in Europa und im Segment Stärke ein bedeutender Produzent von kundenspezifischen Stärkeprodukten und Bioethanol. AGRANA ist außerdem heute das führende Zuckerunternehmen in Zentral- und Osteuropa.
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