Die Mitarbeiter der seit Wochen geschlossenen Betriebe müssten meist mit dem Kurzarbeitergeld von 60 Prozent des letzten Nettolohns auskommen. Bei den in der Branche ohnehin niedrigen Löhnen sei die Corona-Pandemie für die Betroffenen „längst eine finanzielle Katastrophe“. Zeitler: „Einer Köchin in Berlin bleiben noch etwa 900 Euro zum Leben – das reicht einfach nicht aus.“
Anders als andere Arbeitgeberverbände habe sich der DEHOGA geweigert, über Tarifverträge eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes zu vereinbaren. Deshalb müsse nun die Bundesregierung eingreifen und für eine Aufstockung sorgen. „Jedes neue Rettungspaket sollte daran geknüpft sein, dass auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Branche einen fairen Teil abbekommen.“
Eine schnelle und unbürokratische Hilfe zur Krisenbewältigung im Gastgewerbe könne die von den Wissenschaftlern der Hans-Böckler-Stiftung vorgeschlagene zeitweilige Aussetzung der Mehrwertsteuer* sein, so Zeitler. Die bereits seit Jahren vom DEHOGA geforderte dauerhafte Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent lehne die Gewerkschaft NGG dagegen weiterhin ab. „Es muss jetzt um Akutmaßnahmen gehen – eine ganze Branche auf Dauer von der Steuerlast zu befreien, wäre falsch. Es zeigt sich doch gerade jetzt in der Krise, wie wichtig es ist, dass der Staat handlungsfähig ist. Dazu müssen auch Gastronomie und Hotellerie einen Beitrag leisten.“
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