Als verantwortungsbewusste Entscheidung mit Augenmaß bezeichnet Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer (HWK) Dortmund, den gestern gefassten Bund-Länder-Beschluss zur Eindämmung des Coronavirus.

„Wir müssen weiterhin alles dafür tun, das Virus einzudämmen und die Fortschritte der vergangenen Wochen nicht zu gefährden. Gleichzeitig ist es notwendig, die ökonomischen Folgen genau im Blick zu behalten und das Wirtschaftsleben schrittweise wieder hochzufahren, wo es vertretbar ist. Die jetzt beschlossenen Lockerungen sind hierbei ein erster Baustein. Wichtig ist das Signal, dass es in absehbarer Zeit für viele Betriebe weitergehen kann. Das macht Mut.“ Dazu müsse von Seiten der Politik sichergestellt werden, dass die erforderliche Schutzausrüstung auch zur Verfügung stehe.

Schröder: „Viele Handwerke tragen in diesen Tagen zur Versorgungssicherheit der kritischen Infrastruktur bei und sind damit systemrelevant: In Kfz-Unternehmen wird etwa das Auto einer Krankenschwester repariert, damit sie weiterhin zur Arbeit fahren kann, Gebäudereiniger säubern und desinfizieren Krankenhäuser, Pflegeheime oder auch Supermärkte, Unternehmen aus den Bereichen Sanitär-Heizung-Klima und Elektro sorgen dafür, dass die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser problemlos klappt. Sie leisten hervorragende Arbeit und tragen in besonderem Maße zum Funktionieren der Volkswirtschaft bei. Das verdient unsere uneingeschränkte Anerkennung! Sie stellen in eindrucksvoller Weise unter Beweis, dass auf das Handwerk zu allen Zeiten Verlass ist. Dafür möchte ich mich ganz persönlich bei allen bedanken."

Damit die Unternehmen so gut wie möglich durch die Krise kommen, sei es wichtig, dass die Leistungen der Handwerksbetriebe auch in Anspruch genommen werden. Arbeits- und Ausbildungsplätze könnten nur dann gesichert werden, wenn die Auftragslage nicht massiv einbricht. Daher appelliert der Kammer-Präsident an private Kunden und öffentliche Auftraggeber, weiterhin zum Handwerk zu stehen und die Betriebe durch Aufträge zu unterstützen. „Stellen Sie nötige Arbeiten nicht zurück, sondern greifen Sie auf das Angebot ihrer Handwerker zurück. Damit helfen Sie den Unternehmen vor Ort am meisten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, in die Zukunft zu investieren!“ Das gelte auch mit Blick auf die Ausbildung.

„Jeder Jugendliche, der jetzt nicht ausgebildet wird, fehlt später als wichtige Fachkraft. Um auch nach der Krise handlungsfähig zu bleiben, müssen wir heute schon vorsorgen. Das Handwerk wird auch künftig, nach der Rückkehr zur Normalität, einer der wichtigsten Wirtschaftsbereiche bleiben. Ob nun bei der Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen oder wenn es um die großen Zukunftsthemen wie Energieeffizienz, alternative Mobilität und Smart-Home geht: das Handwerk bietet beste Karriereperspektiven für junge Menschen.“

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