„Die Folgen eines Schlaganfalls hängen unter anderem erheblich davon ab, wie schnell und professionell die Patienten behandelt werden“, sagt Univ.-Prof. Gereon Fink, Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Uniklinik Köln. „Die Behandlung auf einer spezialisierten Schlaganfalleinheit ist hier von enormer Bedeutung für den weiteren Verlauf“, so Prof. Fink weiter. „Gerade auch in Zeiten der CORONA-Epidemie ist es wichtig, dass die Patienten schnell notärztliche Hilfe suchen. Nur so kann eine unverzügliche und bestmögliche Versorgung auch weiterhin gewährleistet werden.“
Prof. Fink sieht mit Sorge, dass gegenwärtig bundesweit die Zahl der Transienten ischämischen Attacken (TIA; kurzdauernde Schlaganfallvorboten wie Sehstörungen, vorübergehende Lähmungserscheinungen, vorübergehende Sprachstörungen) oder leichteren Schlaganfällen, die zu Aufnahmen auf Stroke Units führen, zurückgehen.
Dabei ist genau das, so Fink, ein Fehler mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen: Das Risiko für einen weiteren Schlaganfall ist in den ersten Wochen nach einer TIA oder einem leichteren Schlaganfall besonders hoch. Auch deswegen sollten alle Patienten mit Schlaganfällen auch weiterhin schnellstmöglich auf den dafür spezialisierten Stroke Units gesehen und behandelt werden.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Behandlungserfolge bei Schlaganfallpatienten besser sind, wenn sie auf spezialisierten Stationen behandelt werden. So können häufig langfristige Folgen, Komplikationen oder weitere Schlaganfälle vermieden oder gemindert werden. Eine Stroke Unit ist auf die Erstversorgung von Patienten mit Schlaganfällen spezialisiert. Auch auf die Erkennung und Behandlung von Ursachen für Schlaganfälle ist die Spezialeinheit ausgerichtet. Hand in Hand arbeiten dort Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten, um dem Patienten nach dem akut aufgetretenem Ereignis zu unterstützen und die vorhandenen Ressourcen bestmöglich auszubauen.
„Wir sind stolz darauf, dass wir die Zertifizierung nicht nur deutschlandweit durch die Deutsche Schlaganfallgesellschaft, sondern auch auf europäischer Ebene, durch die europäische Schlaganfallorganisation ESO, erlangt haben“, sagt Prof. Fink weiter.
Das ESO Stroke-Center-Siegel ist die höchste Zertifizierungsstufe für die Behandlung von Schlaganfallpatienten auf europäischer Ebene. Deutschlandweit erfüllen bisher nur zwölf weitere Kliniken die strengen Qualitätskriterien der Europäischen Schlaganfallorganisation ESO.
Die Klinik und Poliklinik für Neurologie versorgt einen Großteil der Kölner Bevölkerung bei neurologischen Erkrankungen und mehr als 50 Prozent aller stationär-neurologischen Patienten in Köln.
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