Bereits ab Ostermontag wird mit täglichen Posts auf Facebook, Twitter und Instagram auf dieses Ereignis aufmerksam gemacht. Dabei werden eindrucksvolle Biografien und historische Begebenheiten, Interviews, Kunstprojekte, Hörspiele und Kurzfilme zu sehen sein. Beteiligt sind u.a. die Überlebenden Richard Fagot (Israel), Bernt Lund (Norwegen) und Barbara Piotrowska (Polen), Ministerpräsident Dietmar Woidke, Außenminister Heiko Maas, Kulturstaatsministerin Monika Grütters, der Präsident des EU-Parlaments David-Maria Sassoli, der polnische Außenminister Jacek Krzysztof Czaputowicz, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle, die Schriftstellerin Adriana Altaras, die Filmuniversität Babelsberg, Schülerinnen und Schüler der Berlin-Brandenburg International School und viele andere.
Stiftungsdirektor Axel Drecoll: „Wir bedauern es außerordentlich, dass ausgerechnet 75 Jahre nach der Befreiung die Jahrestage nicht an den historischen Orten und in Anwesenheit zahlreicher Überlebender stattfinden können. Umso dankbarer sind wir, dass sich Überlebende, Kulturschaffende, Politikerinnen und Politiker aus dem In- und Ausland sowie viele Engagierte und Interessierte am Online-Jahrestag beteiligen. Mit einem facettenreichen Programm werden die historischen Schauplätze zu zukunftsweisenden Orten des Erinnerns. Es entstehen virtuelle Räume der Begegnung und des Austauschs, die zu einer ebenso kritischen wie kreativen Beschäftigung mit der Geschichte der nationalsozialistischen Verbrechen einladen. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme“, so Drecoll.
Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Gedenkstättenstiftung die geplanten Veranstaltungen zum 75. Jahrestag der Befreiung, zu denen rund 50 Überlebende aus aller Welt anreisen sollten, am 11. März absagen. Die Stiftung hofft, dass die geplanten Veranstaltungen im nächsten Jahr stattfinden und die Einladungen an die Überlebenden erneut ausgesprochen werden können.
Im KZ Sachsenhausen befreiten sowjetische und polnische Soldaten am 22./23. April 1945 rund 3.000 von der SS zurück gelassene kranke Häftlinge, während sich mehr als 30.000 Häftlinge auf einem Todesmarsch befanden, bei dem mehr als 1.000 von ihnen umkamen. Während des Todesmarsches mussten mehr als 16.000 Häftlinge im Belower Wald bei Wittstock mehrere Tage lang ohne jede Versorgung unter freiem Himmel lagern. Im KZ Ravensbrück wurden am 30. April 1945 rund 2.000 Häftlinge von der Roten Armee befreit. Zuvor hatte die SS mehr als 20.000 Häftlinge auf einen Todesmarsch geschickt. Im Zuchthaus Brandenburg-Görden befreite die Rote Armee am 27. April 1945 mehr als 3.000 Gefangene.
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