Der Virchowbund trauert um Fritz Beske. Der promovierte Arzt, Master of Public Health, Staatssekretär a. D. und Gründer des Instituts für Gesundheits-System-Forschung Kiel (IGSF) starb, wie jetzt bekannt wurde, am 26. März dieses Jahres im Alter von 97 Jahren.

Nach seinem Abitur 1940 und dem Einsatz in der Kriegsmarine begann er 1946 im Alter von 23 Jahren das Studium der Humanmedizin an der Christian-Albrechts-Universität Kiel, das er 1951 mit einer Promotion abschloss.

Im Anschluss an das Studium begann Professor Beske 1952 eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent am Hygiene-Institut der Universität Kiel. Diese Arbeit unterbrach er 1954, um an der Universität Michigan in Ann Arbor (USA) den Abschluss Master of Public Health (MPH) zu erwerben. Damit galt er als einer der ersten Deutschen, der eine solche Qualifikation vorweisen konnte.

1955 kehrte er an das Kieler Hygiene-Institut zurück. Es folgten Tätigkeiten als Referent in der Gesundheitsabteilung des Innenministeriums des Landes Schleswig-Holstein, als internationaler Beamter im europäischen Büro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Kopenhagen, als Leiter der Gesundheitsabteilung im Schleswig-Holsteinischen Innenministerium in Kiel und schließlich 1971 bis 1981 als Staatssekretär im Sozialministerium des Landes Schleswig-Holstein unter dem Ministerpräsidenten Gerhard Stoltenberg (CDU). Die Medizinische Fakultät der Universität Lübeck ernannte ihn schließlich 1973 zum Honorarprofessor.

Seine wissenschaftliche Arbeit führte ihn 1975 zur Gründung des IGSF, das von 1983 bis 2004 Kooperationszentrum der WHO war.

Professor Beske publizierte allein über sein Institut weit über hundert Bände mit Studien und Analysen zu nahezu allen Aspekten der Gesetzlichen Krankenversicherung und deren Wert, Reformnotwendigkeiten und zukünftigen Gestaltungsoptionen.

„Wir werden uns an Professor Beske stets als einen anerkannten Wissenschaftler erinnern, der mit Kompetenz und Sachverstand die Strukturen des Gesundheitssystems analysierte. Seine Gutachten waren immer auch konkrete Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger und keine abstrakten akademischen Abhandlungen“, würdigt Dr. Dirk Heinrich, der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, den Verstorbenen.

Aus diesem Grund hat ihm der Virchowbund im Jahr 2012 die Kaspar-Roos-Medaille verliehen. In der Laudatio hieß es: „Seine Werke sind stets eine Pflichtlektüre für die politisch Handelnden und alle Akteure des Gesundheitswesens. Sein Herzensanliegen ist und war die Zukunftsfähigkeit und Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitssystems – auch mit der tragenden Säule der ambulanten Medizin durch freiberuflich tätige Ärztinnen und Ärzten –, das er im internationalen Vergleich immer an der Spitze verortet hat.“

Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Lore, mit der er über 60 Jahre verheiratet war, und seiner Familie.

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