Nur wenige Wochen haben ausgereicht, um die Weltbevölkerung aufzuschrecken und die Weltwirtschaft vor nie vorstellbare Herausforderungen zu stellen. Dies zeigt sich auch zu Beginn des zweiten Quartals 2020 bei der Präsentation der Wirtschaftslage vieler Unternehmen in den ersten drei Monaten.

Alles Zahlenmaterial hat wenig Beweiskraft für die tatsächliche Leistungsfähigkeit des jeweiligen Unternehmens, hält keinem Vergleich mit früheren Quartalen Stand und ist deshalb mehr Nährboden für unberechtigte Hoffnungen oder wilde Spekulationen. Diese Situation spiegelt sich in allen Branchen wider, auch in der Baubranche.

„EUROBAUSTOFF hat in diesem Umfeld ein sehr gutes erstes Quartal abgeschlossen“, sagt Dr. Eckard Kern, Vorsitzender der Geschäftsführung, gegenüber der Fachpresse. „Aufgrund der guten Witterungsbedingungen konnten wir unseren zentralfakturierten Umsatz zum Vorjahr nochmals um 11,6% steigern“. 

Hieraus eine Prognose für das Gesamtjahr zu ziehen, sieht der Geschäftsführer aber als unrealistisch an. Baufachhandel und Baumärkte profitieren zwar noch von der weitgehenden Freiheit der Öffnungszeiten, aber es gibt vielerorts Beschränkungen beim Zutritt zu den Verkaufsflächen. Schwierig zu beurteilen ist auch, ob der Baufachhandel bereits zusätzliche Ware einlagert, um für die Zeit gewappnet zu sein, wenn die Produktionsbänder der Lieferanten stillstehen. Hinweise aus Lieferantenkreisen auf mögliche Lieferengpässe gibt es aber in der Kooperationszentrale nicht.

„Wir haben noch kein eindeutiges Bild darüber, wie sich die Krise auf unsere Kooperation auswirken wird“, so Dr. Kern. „Seit rund fünf Wochen fahren wir auf Sicht. Das heißt, soweit möglich agieren wir im Vorfeld auf sich abzeichnende neue Arbeits- und Geschäftsbedingungen und reagieren schnell mit Kurskorrekturen bei neuen Erlassen, Verordnungen und Gesetzen auf Länder- beziehungsweise Bundesebene.“ 

Je strenger diese werden, desto stärker wirken sie sich auf den geschäftlichen Erfolg aus. Das wurde in den letzten beiden März-Wochen bei der Tochtergesellschaft EUROBAUSTOFF Österreich deutlich. Dazu deren Geschäftsführer Hartmut Möller: „Die Schließung der Baumärkte und der Rückgang im Baufachhandel haben sich im Einkaufsvolumen direkt bemerkbar gemacht, wodurch das Quartalsvolumen leicht unter Vorjahr rutschte. Anfang dieser Woche haben aber die großen Baukonzerne ihre Arbeit wieder aufgenommen.“ Die EUROBAUSTOFF Schweiz zeigte im 1. Quartal eine stabile Entwicklung, die Niederlande Parallelen zu Deutschland.

Was auch noch kommen mag, der Vorsitzende der Geschäftsführung sieht die Kooperation gut aufgestellt: „Wir haben uns in der Zentrale frühzeitig und gewissenhaft auf eine mögliche Pandemie vorbereitet und viele Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter und Gesellschafter schnell und konsequent umgesetzt. Von Anfang an unterstützen wir unsere Gesellschafterhäuser mit Handlungsempfehlungen zu gesundheitlichen, arbeitsrechtlichen und wirtschaftlichen Fragenstellungen. Die wirtschaftliche Stärke unserer Fachhändler in Kombination mit den neu aufgesetzten Hilfen der Bundes- und Landesregierungen und der Unterstützung durch die Zentrale werden uns hoffentlich glimpflich aus der Sars-CoV-2-Pandemie herauskommen lassen.“ Das Ergebnis lässt sich aber frühestens Ende des zweiten Quartals, wenn nicht sogar erst Ende des Jahres näher beziffern.
 

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