„Vor allem im gewerblich-technischen Handwerk haben wir Nachholbedarf, dort gibt es einfach zu wenige Frauen. Gerade bei unserem hohen Fachkräftebedarf ist es wichtig, dass alle inländischen Potenziale genutzt werden. Wir müssen Mädchen und Frauen auf die Chancen, die ein Handwerksberuf bietet, verstärkt aufmerksam machen. Deshalb freut es uns sehr, dass wir mit diesem durch das Wirtschaftsministerium geförderten Projekt konkrete Unterstützungsangebote erarbeiten konnten“, sagt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz fügt hinzu: „Die Gleichstellung von Frauen und Männern im Berufsleben ist ein großes Anliegen der baden-württembergischen Wirtschaftspolitik. Darum sind Projekte wie dieses zielführend und absolut wichtig. Denn wir müssen uns von alten Rollenbildern lösen und allen jungen Menschen die Vielfalt unserer Berufe und die Chancen einer beruflichen Laufbahn im Handwerk aufzeigen. Angesichts des aktuell hohen Fachkräftebedarfs sind die Karrierechancen in den gewerblich-technischen Handwerken besser als je zuvor. Deshalb haben wir das Projekt gerne finanziell unterstützt und werden die Fortführung ebenfalls begleiten.“
Seit Oktober 2018 (Beginn der Laufzeit) wurden Maßnahmen in Kooperation mit wissenschaftlichen Instituten konzipiert, in ausgewählten Handwerkregionen pilotiert und begleitend evaluiert. So wurde ein Mentorinnen-Netzwerk geschaffen, dass weibliche Auszubildende im Handwerk mit erfahrenen Handwerkerinnen vernetzt hat – wichtig zur Stärkung der beruflichen Identität und zur Sicherung des Verbleibs im ausgewählten Beruf. Ein Eltern-Kind-Workshop zu klischeefreier beruflicher Orientierung wurde angeboten, in dem Eltern wertvolle Tipps erhielten, um ihre Kinder frei von Vorurteilen unterstützen zu können. Es wurden Beratungsmaterialien für Betriebe entwickelt, die Hinweise zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie zur Flexibilisierung von Arbeit geben. Auch Schulungsunterlagen für Meistervorbereitungskurse wurden erstellt, um künftige Chefs von Beginn an zu sensibilisieren. Der Bericht der begleitenden wissenschaftlichen Evaluation ist Grundlage für die Weiterentwicklung der Maßnahmen in der nun bis Ende 2021 folgenden zweiten Projektphase. Ziel ist die landesweite Ausweitung und Verstetigung der Maßnahmen.
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