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• Umsatz stieg 2019 um 5,8 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro; Zahl der Patienten legte um 1,2 Prozent auf 860.528 zu; EBITDA erreichte mit 125,3 Mio. Euro nahezu Vorjahresniveau; Konzerngewinn mit 44,5 Mio. Euro wie erwartet unter Vorjahr
• Klinikstandorte sind auf steigende Anzahl von Corona-Patienten organisatorisch und medizinisch vorbereitet; wirtschaftliche Auswirkungen der Corona-Krise auf das Unternehmen derzeit noch nicht einschätzbar
• Operativer Start von Medgate Deutschland in 2020; Unternehmen hat – auch im Zusammenhang mit Krisen wie Corona – das Potenzial, sich zu einem wichtigen Geschäftsfeld der RHÖN-KLINIKUM AG zu entwickeln
• 2019 verstärkt operative Herausforderungen an einigen Standorten; Nächste Stufe des Verbesserungsprogramms nach Maßnahmenpaket aus 2017 initiiert
• Ausblick für 2020: Umsatz in Höhe von 1,4 Mrd. Euro +/- 5 Prozent; EBITDA in einer Spanne von 72,5 Mio. Euro bis 82,5 Mio. Euro

Die RHÖN-KLINIKUM AG, einer der führenden Gesundheitsdienstleister in Deutschland, legt nach einem Umsatzanstieg im Geschäftsjahr 2019 seinen Fokus auf die bestmögliche medizinische wie wirtschaftliche Bewältigung der aktuellen Corona-Krise. Jenseits davon bleiben die erforderlichen Verbesserungsmaßnahmen vor allem der medizinischen Prozesse im Kerngeschäft, der operative Start des Telemedizinanbieters Medgate Deutschland, die erfolgreiche Fortsetzung der Campus-Strategie und die weitere digitale Transformation des Unternehmens Schwerpunkte des Jahres 2020.

Stephan Holzinger, Vorstandsvorsitzender der RHÖN-KLINIKUM AG, sagte: „2020 wird angesichts der stark ergebnisbelastenden Regulierung und einiger operativer Herausforderungen an einzelnen Standorten ein schwieriges Jahr werden. Mit der aktuellen Corona-Krise inmitten auch noch eines Übernahmeprozesses haben die Herausforderungen unstrittig zugenommen. Während wir die medizinischen Aufgaben sehr gut vorbereiten können, bleibt im Moment unklar, welche wirtschaftlich negativen wie auch positiven Folgen die Corona-Krise für das Unternehmen haben könnte. Mit dieser Unsicherheit werden wir, wie wohl auch die Branche, noch eine Weile umgehen lernen müssen.“

2017 initiiertes Verbesserungsprogramm wird fortgeführt
Mit fünf Klinikstandorten der Maximal- und Schwerpunktversorgung ist die RHÖN-KLINIKUM AG strukturell gut aufgestellt. Die zunehmende Regulierung, die Bürokratisierung des Krankenhaussektors und der Fachkräftemangel stellten das Unternehmen und die gesamte Branche 2019 vor große Herausforderungen. 2019 haben wir eine Vielzahl organisatorischer, technischer und personeller Maßnahmen ergriffen, um die Abläufe in den Kliniken, in der Konzernzentrale und auch zwischen den Kliniken weiter zu optimieren, Kosten zu senken und Erlöse zu steigern und so den operativen Herausforderungen zu begegnen.

2020 bedarf es einer weiteren Verbesserung der medizinisch-organisatorischen Prozesse, auch die Struktur der Konzern- und Standortverwaltungen wird in den Mittelpunkt der Verbesserungsbemühungen gestellt. Hierzu wurde eine Analyse und Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Mit beiden Ansätzen will das Unternehmen den hohen finanziellen Belastungen u.a. aus der Pflegeregulierung entgegenwirken.

Umsatz 2019 deutlich gestiegen – Konzerngewinn erwartungsgemäß unter Vorjahr
Im Geschäftsjahr 2019 ist der Umsatz um 5,8 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro gestiegen. Das EBITDA lag mit 125,3 Mio. Euro nahezu auf Vorjahresniveau. Die Umsatz- und EBITDA-Entwicklung blieb innerhalb der Prognose. Die EBITDA-Marge betrug 9,6 Prozent. Unter Berücksichtigung höherer Abschreibungen und Finanzierungskosten resultierte aus dem EBITDA ein Konzerngewinn von 44,5 Mio. Euro nach 51,2 Mio. Euro im Vorjahr.

Das operative Ergebnis wurde durch mehrere Faktoren beeinflusst: Im Vorjahr wurden erstmalig die positiven Ergebnisse aus der Einigung über die sogenannte Trennungsrechnung am Universitätsklinikum Gießen und Marburg bilanziell realisiert. Das EBITDA im Jahr 2018 war dadurch von einem Betrag in Höhe von 20,0 Mio. Euro einmalig positiv beeinflusst. Positive Effekte resultierten aus höheren Erlösen der Hochschulambulanzen in Gießen und Marburg und Nachlaufeffekten aus der früheren Fresenius/Helios-Transaktion. Weitere Einflussfaktoren waren die regulatorischen Eingriffe, ein wettbewerbsintensives Umfeld und schwierige Bedingungen bei der Gewinnung von Fachkräften.

An den fünf Klinikstandorten Campus Bad Neustadt, Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Zentralklinik Bad Berka, Gesundheits-Campus Klinikum Frankfurt (Oder) wurden 860.528 Patienten behandelt, ein Plus von 1,2 Prozent.

Corona-Pandemie – Auswirkungen auf Branche und Geschäftsentwicklung nicht absehbar
Wie sich der Ausbruch des Corona-Virus auf unser Kerngeschäft auswirken wird, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht beurteilen. Die RHÖN-KLINIKUM AG ist an ihren fünf Standorten mit Kliniken der Maximal- und Schwerpunktversorgung auf eine mögliche Corona-Pandemie vorbereitet. Wir nehmen die Corona-Epidemie sehr ernst und beobachten den aktuellen Bedarf kontinuierlich. An den Standorten wurden frühzeitig Krisenstäbe eingerichtet. Ein zentraler Krisenstab berät regelmäßig über die aktuelle Situation in Bezug auf die Corona-Pandemie. Somit sind wir in der Lage, Corona-Patienten, die isoliert und beatmet werden müssen, auf unseren Intensivstationen aufzunehmen. Für Patienten mit bestätigter Corona-Virus-Infektion stehen separate Bereiche für deren Isolierung bereit. Wir sind Teil des Deutschen Zentrums für Lungenkrankheiten (DZL) und halten als einziges deutsches Universitätsklinikum ein BSL4 Labor für hochpathogene Viruserkrankungen vor. Die konsequenten und tiefgreifenden Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung zur Verlangsamung der Durchseuchung der Bevölkerung mit dem SARS-CoV-2-Virus werden von der RHÖN-KLINIKUM AG vollumfänglich unterstützt.

Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Deutschland – Einstieg in den Wachstumsmarkt Telemedizin
Auf dem Zukunftsmarkt der Telemedizin arbeitet die RHÖN-KLINIKUM AG mit dem Schweizer Telemedizinpionier Medgate an der Etablierung eines telemedizinischen Leistungsangebots. Im Dezember 2019 wurde die Medgate Deutschland GmbH gegründet. Medgate Deutschland hat das Potenzial, sich zu einem wichtigen Geschäftsfeld unseres Unternehmens zu entwickeln. Auch am Beispiel der Corona-Pandemie zeigen sich die Potenziale der Telemedizin. Ziel von Medgate Deutschland ist es, mit dem Angebot im Bereich Telemedizin und Digital Health einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Deutschland zu leisten. Das Angebot richtet sich am Bedarf einer immer stärker digital werdenden Gesellschaft und deren Bedürfnissen nach einer effizienten, zeit- und ortsunabhängigen sowie qualitativ hochwertigen und raschen Gesundheitsversorgung aus. Medgate Deutschland soll an 365 Tagen im Jahr zeit- und ortsunabhängige telemedizinische Beratung und Behandlung anbieten. Der Start des operativen Betriebs ist für das zweite Halbjahr 2020 vorgesehen.

Übernahmeangebot
Die Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA hat am 28. Februar 2020 der Gesellschaft mitgeteilt, dass sie beabsichtigt, den Aktionären der RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für sämtliche ausstehenden Aktien der Gesellschaft gegen Zahlung einer Geldleistung in Höhe von 18,00 Euro je Aktie zu unterbreiten. Der Vorstand der RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft war nicht eingebunden. Sobald das Unternehmen das Angebot der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA erhalten hat, werden Vorstand und Aufsichtsrat die Angebotsunterlage sorgfältig prüfen und eine ausführliche Stellungnahme nach § 27 WpÜG veröffentlichen.

Dividende
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, eine Dividende von 0,25 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie für das Geschäftsjahr 2019 auszuschütten nach 0,29 Euro im Vorjahr. Unsere Dividendenpolitik orientiert sich an einer Ausschüttungsquote von rund 40 Prozent. Mit dieser Quote stellt das Unternehmen die mittelfristige Investitionstätigkeit sicher und ermöglicht gleichzeitig eine angemessene Teilhabe der Aktionäre am Unternehmenserfolg.

Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr 2020 geht die RHÖN-KLINIKUM AG von einem Umsatz in Höhe von 1,4 Mrd. Euro in einer Bandbreite von jeweils 5 Prozent nach oben bzw. nach unten aus. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rechnen wir mit einem Wert zwischen 72,5 Mio. Euro und 82,5 Mio. Euro. Diese Prognose spiegelt die gegenüber 2019 weiter verschärften gestiegenen regulatorischen Eingriffe des Gesetzgebers, wie beispielsweise die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV), das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) und die Mindestmengenvorgaben, wider, die unseren Konzern im Geschäftsjahr 2020 im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich zusätzlich belasten werden. Der Ausblick steht unter dem Vorbehalt möglicher regulatorischer Eingriffe mit Auswirkungen auf die Vergütungsstruktur im Jahr 2020. 

Geschäftsbericht 2019 www.rhoen-klinikum-ag.com/geschaeftsbericht 

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Über die RHÖN-KLINIKUM AG

Die RHÖN-KLINIKUM AG zählt zu den größten Gesundheitsdienstleistern in Deutschland. Der Klinikkonzern bietet exzellente Medizin mit direkter Anbindung zu Universitäten und Forschungseinrichtungen. An den fünf Standorten Zentralklinik Bad Berka, Campus Bad Neustadt, Klinikum Frankfurt (Oder), Universitätsklinikum Gießen und Universitätsklinikum Marburg (UKGM) werden jährlich über 860.000 Patienten behandelt. Mehr als 18.000 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Der Einstieg in den zukunftsträchtigen Telemedizin-Markt mit Medgate Deutschland, das innovative RHÖN-Campus-Konzept für eine sektorenübergreifende und zukunftsweisende Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum sowie die konsequente Fortsetzung des schrittweisen digitalen Wandels sind wichtige Säulen der Unternehmensstrategie.

Weitere Informationen im Internet unter www.rhoen-klinikum-ag.com

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