Ebenfalls wird das gewünschte bzw. geforderte Qualitätsniveau für die Ingenieurleistungen und die daraus resultierenden Umsetzungsmaßnahmen festgelegt. Sowohl dem Konzept als auch den Projekten sind Bedarfsplanungen voranzustellen, in denen unter anderem die notwendigen Ingenieurleistungen definiert werden. Die schriftlich dokumentierten Ergebnisse der Bedarfsplanung dienen als Basis für die Vergabeverfahren der Ingenieurleistungen. Wegen der Verknüpfung zwischen Qualität, erfolgreicher Projektrealisierung und auskömmlicher Vergütung ist der Leistungswettbewerb unabdingbar für die Erreichung des Projekterfolgs. Dem Auswahlverfahren und vor allem der Vertrauensbildung zwischen Auftraggeber*innen und Auftragnehmer*innen kommt in diesem Zusammenhang ein besonderer Stellenwert zu. Das Merkblatt soll im Sinne technisch und wirtschaftlich erfolgreicher Maßnahmen die Interessen beider Seiten ausgewogen repräsentieren. Qualität kann erreicht werden, wenn die Vorgaben im Planungsprozess bei der Projektdurchführung umgesetzt werden. Dies wird Inhalt eines weiteren Teils der Merkblattreihe DWA-M 820 werden.
Das vorliegende Merkblatt DWA-M 820-1 ist eine Überarbeitung des bereits 2006 zurückgezogenen Merkblatts ATV-M 602 „Vergabe von Ingenieurleistungen“ (11/1998), welches das VOF-Verfahren für die Vergabe von Ingenieurleistungen in der Wasserwirtschaft vorgestellt hatte, und in Teilen des Merkblatts DWA-M 804 „Sicherstellung der Qualität und Wirtschaftlichkeit von Abwasser- und Abfallentsorgungsanlagen auch bei Wahrnehmung von Aufgaben durch Dritte“ (10/2007).
Änderungen
Gegenüber den Merkblättern ATV-M 602 (11/1998) und DWA-M 804 (10/2007) wurden im vorliegenden Merkblatt DWA-M 820-1 folgende Änderungen vorgenommen:
- Grundsätzliche Neufassung des Merkblatts auf der Grundlage des prozessorientierten Ansatzes, beginnend bei Bedarfsplanungen für das Konzept und die Projekte
- Zusammenführung der Vorgängerdokumente in die Merkblattreihe DWA-M 820
- Überführung der Inhalte des Merkblatts ATV-M 602 in das Merkblatt DWA-M 820-1
- Anpassung an die europäische Normung und zwischenzeitlich eingetretene Veränderungen in Hinsicht auf Gesetze und Verordnungen
- In Teil 1 wurden aus dem Merkblatt DWA-M 804:2007 nicht übernommen: Aussagen, die sich mit Planung und Bau – vor allem Anhang A „Checkliste Planung“ und Anhang B „Checkliste Bau“ – beschäftigen; diese werden in das künftige Merkblatt DWA-M 820-2 überführt.
Das Merkblatt wurde von der DWA-Arbeitsgruppe WI-4.4 „Ingenieur-Leistungen“ (Sprecher bis 2018: Prof. Dr.-Ing. Markus Schröder; Sprecher ab 2018: Prof. Dr.-Ing. Hermann Hütter) im Auftrag des DWA-Hauptausschusses „Wirtschaft“ (HA WI) im DWA-Fachausschuss WI-4 „Leistungsqualität und Vergabeverfahren“ erarbeitet. Es wendet sich an alle, die Projekte im Bereich von Wasserwirtschaft, Wasserbau, Abwasser und Abfall – von der Konzepterstellung über die Vergabe von Ingenieurleistungen – betreuen. Mit dem Erscheinen des Merkblatts DWA-M 820-1 (3/2020) wird das Merkblatt DWA-M 804 (10/2007) zurückgezogen.
März 2020, 70 Seiten, ISBN 978-3-88721-948-2, Ladenpreis: 85 Euro, fördernde
DWA-Mitglieder: 68 Euro
Herausgeber und Vertrieb:
DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
Telefon: 02242/872-333, Fax: 02242/872-100
E-Mail: info@dwa.de, DWA-Shop: DWA-M 820-1
Veranstaltungshinweis
Zu diesem Thema bietet die DWA am 9. November 2020 ein eintägiges Seminar in Leipzig an. Die Teilnahme kostet für DWA-Mitglieder 410 Euro, Nicht-Mitglieder zahlen 490 Euro.
Die Preise verstehen sich inklusive Merkblatt, Seminarunterlagen und Tagesverpflegung. Informationen und Anmeldung über Christina Holz, Tel: +49 2242 872-229, E-Mail: holz@dwa.de
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) setzt sich intensiv für die Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation arbeitet sie fachlich auf den Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz.
In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche Kompetenz bezüglich Regelsetzung, Bildung und Information der Öffentlichkeit eine besondere Stellung ein. Die rund 14 000 Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen, Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.
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