Die deutsche Automobilindustrie befindet sich in einem historischen Umbruch. Auch die Finanzpartner sehen die Branche aktuell natürlich kritisch. Dennoch rechnet GFL damit, dass auch weiterhin asset-basierte Finanzierungen möglich sind – wenn man einige Punkte beachtet.

Die Branche steckt in einem Dilemma. Ein Großteil davon ist selbst verschuldet, schließlich haben die deutschen Autokonzerne die Entwicklung zu alternativen Antrieben lange Zeit nur unzureichend vorangetrieben.

Nun ist der Transformationsprozess voll im Gang, die E-Mobilität gewinnt an Fahrt und wird nicht mehr aufzuhalten sein, trotz der vielen mehr oder weniger bekannten Probleme (die Rohstoff-Gewinnung, das Entsorgen der Batterien, das unzureichende Tankstellennetz, die geringe Reichweite, das Leitungsnetz …).

Die Situation ist nicht nur für die Hersteller, sondern auch für die Zulieferer schwierig: Ihre Abhängigkeit von den Erstausrüstern (OEM) hat immer mehr zugenommen. Was in Zeiten des Wachstums ein Segen war, ist nun eher Fluch. Denn die Umstellung auf die neuen Technologien fällt den Zulieferern umso schwerer, je intensiver sie am Verbrennungsmotor hängen.

Trotzdem sehen wir in der gesamten Gemengelage,

  • dass es in den kommenden Jahren einen Mix an Verbrennungs- und E-Mobilität geben wird.
  • dass die deutsche Automobilindustrie stark genug ist, den Transformationsprozess erfolgreich zu meistern.
  • dass die Zulieferer nach ihre Anpassung davon profitieren werden.
  • dass Branchen wie die Chemie- oder Stahlindustrie an dieser Entwicklung positiv teilhaben werden, da ein Auto faktisch diese Rohstoffe benötigt.

Natürlich sind die Finanzpartner in diesen Zeiten die Branche sehr kritisch, auch die gemachten negativen Erfahrungen hinsichtlich der Insolvenzen verschärfen die Sichtweise. GFL sieht trotzdem weiterhin gute Chancen, asset-basierte Finanzierungen zu strukturieren. Es wird sicher nicht mehr einfach und mit großer Wahrscheinlichkeit auch teurer, aber möglich bleiben.

Alternativen zur Bankfinanzierung suchen

Dabei wird es aus GFL-Sicht immer wichtiger, dass sich Unternehmen von der Fixierung auf die Bankfinanzierung lösen. „Die klassischen Denke, die Bank finanziert alle meine Themen, ist überholt“, weiß GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin. „Ich glaube, man muss mehr denn je den Finanzierungsgrund betrachten und dann die passende Finanzierungsform aufsetzen.“

So ist beim Kauf von Immobilien oder dem Bau von Hallen die Bankfinanzierung meist noch die beste Option. Doch schon wenn es um die Anschaffung neuer Maschinen geht, können Leasing oder Mietkauf deutlich attraktivere Möglichkeiten sein.

Gerade im täglichen Geschäft sind die Finanzierungsmöglichkeiten breiter als viele Unternehmer denken. So lässt sich der Einkauf bei Lieferanten aus verschiedenen Ländern ideal mit Reversefactoring oder der Einkaufsfinanzierung gestalten (wichtig ist hier natürlich auch die Finanzkommunikation zu den Kreditversicherern). In der Produktion sind Projektfinanzierungen und Lagerfinanzierungen gern genutzte Möglichkeiten und wenn es um den Verkauf mit (längeren) Zahlungszielen geht sind Forfaitierung oder Factoring immer mehr auf dem Vormarsch.

Höhere Anforderungen

„Wir sind uns sicher, dass alle die Finanzierungsmöglichkeiten trotz Krise weiterhin für die Automobilbranche und die Handelskette bestehen bleiben“, zeigt sich Sarafin zuversichtlich. Allerdings steigen sicherlich die Anforderungen an die einzureichenden Unterlagen, um zu einer erfolgreichen Genehmigung zu gelangen.

Das hat auch mit den Prozessen der Kreditgenehmigungen zu tun: Diese werden immer automatisierter, so dass es quasi zu einer roten oder grünen Ampelentscheidung kommt. Gerade in den Banken führt der Personalabbau auch dazu, dass die persönliche Kundenbetreuung nicht mehr in dem früheren Ausmaß möglich ist und individuelle Aspekte bei Kreditentscheidungen dadurch (bewusst) unter den Tisch fallen.

Da die wirtschaftliche Ist-Situation und die gemachten Erfahrungen in diesen Prozess miteinspielen, gibt es für die Automobilbranche heute einen Risikofaktor, den es früher nicht gab. Diese Entwicklung führt dazu, dass der Finanzpartner immer weitergehende Unterlagen einfordert bzw. einfordern wird. Ob diese dann passend und ausreichend sind, und ob Unternehmer sie so zur Verfügung stellen können, ist fraglich.

Glücklicherweise arbeiten nicht alle Finanzpartner mit den selben Systemen. Wer bei dem einen abgelehnt wird, kann beim nächsten durchaus eine positive Antwort bekommen. Zudem tun sich immer wieder neue Anbieter mit speziellen Angeboten auf. GFL sieht daher weiterhin Lösungen für diese Branche zu allen Fragen des Umlaufvermögens, von der Einkaufs- bis zur Verkaufsseite.

Weitere Informationen zum Thema „Finanzierungen“ finden Sie auf unserer Homepage: www.gfl-broker.de. Für eine individuelle Beratung, können Sie gerne mit uns in Kontakt treten.

 

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