Die Debeka-Versicherungsgruppe setzt in Zukunft auf mehr Nachhaltigkeit. Unter anderem stellt sie dafür die aktienbasierten Altersvorsorgeprodukte um und berücksichtigt bei Investitionen am Kapitalmarkt strenge Nachhal­tigkeitskriterien. Basis dieser Veränderung ist auch der „United Nations Global Compact“, die weltweit größte und wichtigste Initiative für verant­wortungsvolle Unternehmensführung, die Menschenrechte, Arbeitsnormen, den Schutz der Umwelt und Korruptionsbekämpfung beinhaltet. In einer sich stark verän­dernden Welt will die Debeka damit nicht nur selbst stärker nachhaltig agie­ren, sondern insbesondere Altersvorsorgekunden in Zeiten niedriger Zinsen optimale Angebote bieten, mit denen Versicherte auch selbst die Möglich­keit haben, bewusst und nachhaltig vorzusorgen. „Diese neue Ausrichtung ent­spricht unserer genossenschaftlichen Prägung, nach der die Versicher­ten gegenseitig füreinander einstehen und gemeinsam etwas bewegen“, erläutert Thomas Brahm, Vorstands­vorsit­zender der Debeka-Versicherungen. Dazu zähle auch schon immer ein faires Mitei­nander, das der Debeka zuletzt dreimal mit dem deutschen Fairnesspreis – herausgegeben vom Deutschen Institut für Servicequalität und dem Nach­richtensender n-tv – bescheinigt wurde. 

Lebensversicherung im Aufwind
Trotz der Niedrigzinsphase und der damit schwindenden Bereitschaft der Menschen, mehr Geld fürs Alter zurückzulegen, konnte die Debeka im ver­gangenen Jahr im Bereich der Lebensversicherung weiter wachsen. Mit 3,71 Milliarden Euro Beitragseinnahmen erreichte die Debeka hier eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent. Davon entfielen 3,36 Milliarden Euro auf laufende Beitragseinnahmen (+1,3 Prozent) und 355 Millionen Euro auf Einmalbeiträge (+24 Prozent). Vorstandsvor­sitzen­der Thomas Brahm zeigte sich auf der Jahrespressekonferenz mit dem Er­geb­nis zufrie­den, machte aber auch deutlich, dass die Zinspolitik der Eu­ropäi­schen Zentralbank (EZB) immer stärkere Herausforderungen für die Unter­nehmen mit sich bringe. Er setze darauf, dass sich Frau Lagarde – wie an­gekündigt – mehr mit den Auswir­kungen der Geldpolitik der EZB beschäf­tige und dann entsprechend han­deln werde. „Neukunden bieten wir mit unseren nachhaltigen Produkten interessante Angebote für die Altersvor­sorge, da diese stär­ker in Aktien investieren. Hohe Garantieverpflich­tungen aus früheren Verträgen müssen aber langfristig gesichert werden und das wird bei Minuszinsen zunehmend schwierig. Das Milliardenloch auf den Sparkonten der Bürger wird Jahr für Jahr größer“, sagt Brahm. 

Private Krankenversicherung mit Rekordzuwachs
In der privaten Krankenversicherung konnte die Debeka im vergangenen Jahr einen Rekordzuwachs verbuchen. So kamen 2019 mehr als 89.000 neue pri­vate Vollversicherungen hinzu – der höchste Wert seit 2005. Die Zahl der Vollversicherten wuchs dadurch netto um 41.243 neue Mitglieder auf mehr als 2,4 Millionen. Damit ist die Debeka mit Abstand Marktführer in dieser Sparte – mehr als jeder vierte Privatversicherte ist bei dem Unter­nehmen mit Sitz in Koblenz versichert. Zusammen mit den Zusatzver­si­cherten, die ne­ben ihrer gesetzlichen Krankenversicherung einen Ergän­zungsschutz bei der Debeka vereinbart haben, kommt das Unternehmen auf fast fünf Millionen Versi­cherte. Die Beitragseinnahmen der Debeka Kranken­versi­cherung stiegen – ohne dass es zu wesentlichen Beitragser­höhungen ge­kommen ist – um 3,3 Prozent auf 6,24 Milliarden Euro. „Die Nach­frage nach privaten Krankenversicherungen ist ungebremst. Die Men­schen in unserem Land legen großen Wert auf eine gehobene medizi­ni­sche Versor­gung. Und dort, wo ein Wechsel aufgrund gesetzlicher Vor­ga­ben nicht möglich ist, ergänzen viele Menschen den Grundschutz, den die gesetzliche Krankenversicherung bietet“, erklärt Thomas Brahm. Die PKV „lohne“ sich gerade auch im Alter, denn mit hohen Rückstellungen für ältere Versicherte erreiche sie, dass Beiträge im Alter nicht mehr stark steigen oder sogar gesenkt werden könnten. 

Positive Gesamtbilanz für 2019
Nicht nur in der Kranken- und Lebensversicherung konnte die Debeka 2019 wachsen. Auch die Debeka Allgemeine Versicherung – der Scha­den- und Un­fallversicherer der Gruppe – wuchs um 5,4 Prozent und übersprang erstmals die Marke von einer Milliarde Euro an Beiträgen. Damit hat sich die einst kleine Debeka-Tochter zu einer wichtigen Säule der Gruppe ent­wickelt. 

Im vergangenen Jahr erzielten die Debeka-Versicherungen mit Beitragsein­nahmen von elf Milliarden Euro ein Wachs­tum von 3,4 Prozent. Mittlerweile er­reicht die genossenschaftlich geprägte Debeka einen Marktanteil von über fünf Prozent. Sie ist damit die fünftgrößte deutsche Versicherungsgruppe. Zusam­men mit den Geldeingängen der hauseigenen Bauspar­kasse kommt die Debeka-Gruppe auf Einnahmen von 13,5 Milliarden Euro. 

Mehr Verträge und Mitglieder…  
Auch 2019 hat die Debeka-Gruppe wieder viele neue Kunden hinzugewonnen. Insgesamt wurden bei der Unternehmensgruppe 750.000 neue Verträge abge­schlossen, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der betreuten Mitglie­der wuchs damit um 42.000 neue Kunden auf mittlerweile mehr als 7,2 Millio­nen Menschen mit rund 21 Millionen Verträgen (+ 0,8 Pro­zent). „Diesen Erfolg führen wir auch sehr stark auf die hohe Weiterempfeh­lungsbereitschaft unse­rer Mitglieder zurück, denn wir verzichten – entspre­chend unserer sparsamen Philosophie – beispielsweise auf teure Wer­bung in Funk und Fernsehen. Wir setzen schon immer auf die Strategie, dass sich ein „gutes“ Produkt herumspricht und durchsetzt. Dass uns das gelingt, zeigen auch Auszeichnungen als ´vertrauenswür­digste Marke`, ´Versicherer des Jahres 2019` oder die Bewertung der Verbraucher im Kun­denmonitor Deutschland, die uns die ´zufriedensten` Kunden bescheinigt“, erklärt Vorstandsvorsitzender Brahm. 

… und mehr Leistungen
An direkten und indirekten Versicherungsleistungen erbrachten die Unterneh­men der Debeka im vergangen Jahr 13,4 Mil­liarden Euro – 21 Prozent mehr, als sie an Beiträgen (elf Milliar­den Euro) ein­nahmen. Möglich ist dies durch 3,3 Milliarden Euro an Erträgen aus Kapitalanlagen, die mittlerweile auf über 100 Milliarden Euro angewachsen sind. Für 400.000 Krankenversicherte, die keine Leistungen zur Abrechnung eingereicht hatten, zahlte die Debeka 2019 rund 273 Millionen Euro als Bei­tragsrückerstattung. 

Versicherung als Teil des deutschen Gemeinwohls
Welche Organisationen und Unternehmen leisten den höchsten Beitrag zum Gemeinwohl in Deutschland? Diese Frage beantwortet der „GemeinwohlAtlas“, der im Mai 2019 zum zweiten Mal nach 2015 erschienen ist. Untersucht wur­den die 137 wichtigsten und bekanntesten Institutionen aus verschiedenen Bereichen und Branchen. Ein hoher Gemeinwohlbeitrag bemisst sich daran, inwieweit Grundbedürfnisse in vier Dimensionen erfüllt werden: Leistet die Or­ganisation im Kerngeschäft gute Arbeit? Trägt sie zum Zusammenhalt bei? Trägt sie zur Lebensqualität bei? Verhält sie sich anständig? Fast 12.000 Men­schen wurden zu diesen Kriterien befragt. Die vorderen Plätze der Studie bele­gen erwartungsgemäß Hilfsorganisationen wie die Feuerwehr oder das Deutsche Rote Kreuz. Die Debeka liegt im Gesamtranking auf Rang 74 und schneidet von den fünf in die Wertung gekommenen Versiche­rungsunternehmen mit Ab­stand am besten ab.

Digitalisierung
Wie alle etablierten Versicherer steht auch die Debeka in der Informationstech­nologie vor großen Herausforderungen. So müssen die bestehenden Backend-Systeme abgelöst werden. Gleichzeitig erwarten die Kunden vermehrt digitale Services, so wie sie es von Apple, Google oder Amazon gewohnt sind. Auch der Schutz gegen Cyber-Attacken muss sichergestellt sein. Vor diesem Hinter­grund hat die Debeka ihre IT-Organisation im vergangenen Jahr komplett um­strukturiert und setzt verstärkt auf die Zusammenarbeit mit strategischen Part­nern und weniger auf Eigenentwicklungen. 

An der Kundenschnittstelle bietet der Koblenzer Versicherer immer mehr Ser­vices: Die Leistungs-App in der Krankenversicherung wird von 700.000 Versi­cherten regelmäßig genutzt. Inzwischen gehen 50 Prozent aller Leistungsauf­träge per App ein – das sind mehr als 100.000 Rechnungen und Rezepte pro Tag. Diese App ist damit die meistgenutzte App eines deutschen Versicherers. Neue Versorgungsprogramme werden mit intelligenten Apps gekoppelt und das bisher auf Baden-Württemberg begrenzte Angebot zur Telemedizin wird jetzt bundesweit ausgedehnt.

In schneller Folge kommen neue, interessante digitale Services auf den Markt. Sie müssen volldigital an die bestehenden Backend-Systeme angebunden werden, was oft sehr aufwendig ist. Die Lösung für diese Probleme bietet die Plattform „SDA SE Open Industry Solutions“, an der sich die Debeka neben anderen großen Versicherern beteiligt hat, weil sie SDA als strategische Platt­form mit hohem Potenzial betrachtet. Mit ihr werden bestehende IT-Systeme einfach und zeitnah integriert. Selbst mit den Altsystemen kann man damit den Kunden eine 24/7-Erreichbarkeit bieten. „Der Ansatz von SDA SE ist konsis­tent, technologisch führend und sicher. Er ermöglicht ein 360-Grad-Kundenver­ständnis und hat das Zeug, zu einem führenden Industriestandard zu werden“, erklärt Roland Weber, IT-Vorstand der Debeka. 

25 Jahre Debeka BKK
Neben der Privaten Krankenversicherung wuchs 2019 auch die gesetzliche Krankenkasse der Debeka, die Debeka BKK, mit 10,2 Prozent besonders stark. Insgesamt kommt die Kasse mittlerweile auf 141.000 Versicherte. Sie zählt damit längst zu den 50 größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutsch­land. Die finanzielle Situation der Debeka BKK zeigt sich weiterhin sehr solide, sodass das Unternehmen den Zusatzbeitragssatz für 2020 sogar von 0,8 auf 0,7 Prozentpunkte senken konnte – im Gegensatz zu den meisten anderen Kassen.

In diesem Jahr begeht die mittlerweile bundesweit geöffnete Betriebskranken­kasse ihr 25-jähriges Jubiläum. Gestartet war sie – wie viele andere Betriebs­krankenkassen – 1995 zunächst als Kasse für die Mitarbeiter der Debeka. 2003 wurde die Debeka BKK dann für alle Menschen geöffnet. Damit existierte die Marke Debeka nicht mehr nur als Private Krankenversicherung, sondern auch als Körperschaft des öffentlichen Rechts. Seit 2011 verzeichnet die Kasse ein starkes Wachstum und die Versichertenzahl hat sich in wenigen Jahren ver­vielfacht. Mittlerweile beschäftigt die Betriebskrankenkasse mehr als 200 Mitar­beiter in ihrer Zentrale in Koblenz. 

Betriebsrentenstärkungsgesetz: Das RENTENWERK
Vor gut zwei Jahren hatte die Politik die betriebliche Vorsorge reformiert; das neue sogenannte Sozialpartner-Modell ist aber noch nicht verbreitet. Dieses Modell erlaubt es, Gelder der Arbeitnehmer in ertragreichere Anlagen zu inves­tieren, etwa in Aktienfonds. „Das ist in Zeiten negativer Zinsen ein Muss“, so Debeka-Vorstand Dr. Normann Pankratz. „Denn eines ist klar: Erstens sollten deutlich mehr Beschäftigte als heute Betriebsrenten abschließen, und zweitens sollten dabei Aktien eine Rolle spielen. Sonst wirkt der Mix aus Mini-Zinsen, Inflation und mangelnder Vorsorge künftig wie ein Brandbeschleuniger für Al­tersarmut.“  

DAS RENTENWERK, ein Konsortium fünf genossenschaftlich geprägter Versi­cherer unter der Führung der Debeka, begrüßt daher den Plan der Regierung, Betriebsrentner stärker zu entlasten. „Wir halten den Beschluss des Bundes­tags für ebenso richtig wie notwendig. Er belohnt Arbeitnehmer, die fürs Alter gespart haben. Und er sen­det ein deutlich hörbares Signal: Ohne Betriebsren­ten geht es auch künftig nicht“, so Pankratz. Wir sind mit dem neu geschaffe­nen Angebot für eine entspre­chende Absicherung startklar, nun müssen aber die Sozialpartner und Politik der neuen Betriebsrente endlich auf die Sprünge hel­fen und sie mit Leben füllen.“

Fachkräfte gesucht
Zum Jahresende waren bei der Debeka 16.336 Mitarbeiter beschäftigt – das sind 142 mehr als Ende 2018. Davon sind 8.540 im angestellten Außendienst tätig (+ 65). Zudem bildet die Unternehmensgruppe aktuell 1.545 Lehrlinge und dual Studierende aus. Damit ist die Debeka unverändert der größte Aus­bilder in der Versicherungsbranche. Besonders am Standort ihrer Hauptver­waltung sucht die Debeka aber unverändert eine hohe Anzahl an Fachkräften – so sind in den Bereichen IT und Mathematik derzeit über 100 Stellen ausge­schrie­ben.

Debeka Bausparkasse
Bei ihrer Bausparkasse konnte die Debeka im vergangenen Jahr rund 54.000 neue Bausparverträge mit einem Gesamtvolumen von 2,3 Milliarden Euro Bau­sparsumme verzeichnen. Das entspricht einer Steigerung von 38 Prozent. Der gesamte Vertragsbestand lag Ende 2019 mit 890.000 Verträgen leicht unter dem Vorjahr (909.000 Verträge), der Bestand an Bausparsumme wuchs dage­gen von 20,9 auf 22 Milliarden Euro. Ebenfalls positiv verlief das Finanzie­rungsge­schäft von Immobilien mit einem Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro – eine Steigerung um 39 Prozent. Der gesamte Geldeingang der Bau­sparkasse stieg um 0,7 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro. 

Immobilienvermittlung wird ausgebaut
Mit der Ausweitung ihres Engagements in der Vermittlung von Immobilien will die Debeka Bausparkasse als „Zuhause-Vermittler“ ein zusätzliches Standbein etablieren, um in der Niedrigzins-Welt weitere Einnahmequellen zu generieren. „Wir wollen dabei bewusst mit unseren genossenschaftli­chen Wurzeln punkten und – wie in allen anderen Zweigen auch – ein fairer Anbieter sein und uns damit ganz gezielt in diesem stark umworbenen Markt behaupten“ erklärt Paul Stein, Vertriebsvorstand der Debeka. Bisher war das Unter­nehmen in diesem Segment zwar bereits tätig, betrachtete das Angebot jedoch nur als eine Zusatzleistung bei Immobilienfinanzierung. Mit der Neuausrichtung will die Debeka die Um­sätze deutlich ausbauen. Darüber hinaus soll das Cross-Selling Potenzial im Bereich Haus­rat- und Wohnge­bäudeversiche­rungen sowie bei den Finanzierungen durch kürzere Bearbeitungs- und schnellere Re­ak­tionszeiten aus einer Hand ge­hoben werden. 

Ausbau des Hauptsitzes am Standort Koblenz
Der Bau der Erweiterung der Debeka-Hauptverwaltung kommt zwischen­zeitlich gut voran – die finale Baugenehmigung erfolgte im letzten Quartal 2019 und letzte Fragen bezüglich einer Einflugschneise der Rettungshub­schrauber zu benachbarten Krankenhäusern konnten geklärt werden. Das neue Gebäude, welches in unmittelbarer Nähe zum Debeka-Hochhaus im Koblenzer Stadtteil Rauental entsteht, wird Platz für rund 1.350 Mitarbeiter bieten. Mit dem Neubau will die Debeka ihre Büros, die zwischenzeitlich an bis zu 16 Standorten im Stadtgebiet verteilt waren, wieder näher zusam­menbringen und mit der Investition letztlich auch nachhaltig und kostenspa­rend agieren. Die energetische Sanierung des Debeka-Bestandsgebäudes konnte nach fünfjähriger Bauzeit inzwischen wie geplant abgeschlossen werden. 

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