Tobias Ginsburg, Liane Bednarz und WAZ-Kulturchef Jens Dirksen diskutieren bei der „Lesart“ am 15. Mai im Essener Grillo-Theater über Reichsbürger und Angstprediger

Sie erkennen die Bundesrepublik und ihre Behörden nicht an, sie ignorieren amtliche Bescheide, sie glauben an den Fortbestand des Dritten Reiches und tragen oft Fantasieausweise mit sich herum: Reichsbürger. Für sein Buch „Die Reise ins Reich. Unter Reichsbürgern“ (Eulenspiegel Verlagsgruppe) hat sich der Theaterregisseur und Autor Tobias Ginsburg undercover unter Reichsbürger begeben, hat quer durch Deutschland verschiedene Gruppierungen besucht, ist selbst Untertan eines Königreichs geworden und hat bei Plänen zum Sturz der „BRD GmbH“ mitgemacht. Ginsburg ist am Dienstag, dem 15. Mai ab 20 Uhr zu Gast bei der nächsten Ausgabe der Reihe „Lesart“, die vom Deutschlandfunk Kultur, der Buchhandlung Proust, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung und dem Schauspiel Essen im Café Central International des Essener Grillo-Theaters veranstaltet wird. Über seine Erlebnisse und Begegnungen – er lernte u. a. gewaltbereite Neonazis und friedensbewegte Esoteriker kennen, aber auch Biedermänner, von denen manche heute für die AfD im Bundestag sitzen – wird er unter dem Thema „Wer sind die Rechten? – Ein Blick hinter die Kulissen“ mit den beiden anderen Gästen Liane Bednarz und WAZ-Kulturchef Jens Dirksen sowie Moderator Christian Rabhansl sprechen.

Die preisgekrönte Publizistin Liane Bednarz hat mit ihrem Anfang April bei Droemer erschienenen Buch „Die Angstprediger. Wie rechte Christen Gesellschaft und Kirchen unterwandern“ ebenfalls einen wichtigen Beitrag zu diesem sehr aktuellen Thema geliefert. In ihrem politischen Debattenbuch beschreibt die promovierte Juristin, wie Teile der evangelischen, evangelikalen und katholischen Christen seit Jahren rechtes Gedankengut annehmen und verbreiten. Rechte Christen sind seit Jahren auf dem Vormarsch, ist Bednarz, die u. a. für den Tagesspiegel, die Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, die Huffington Post und auf Spiegel Online schreibt, überzeugt. So kämpften rechte Christen gegen die angebliche Islamisierung, gegen Zuwanderung und Migration, gegen die Ehe für alle, Homosexualität, Gender Mainstreaming, Gleichberechtigung und Abtreibung, ein zeitgemäßes Familienbild und zu liberale Haltungen in den großen Kirchen. Die Angstprediger zeigten zudem häufig offene Sympathie für Pegida, die AfD und die vom Verfassungsschutz beobachtete Identitäre Bewegung.

Deutschlandfunk Kultur sendet die Aufzeichnung dieses Abends am 19. Mai ab 11:05.

Eintritt: € 8,00.

Karten: TUP-TicketCenter, Tel.: 0201/81 22-200; Buchhandlung Proust, Tel. 0201/ 839 68 40.

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