Im November ist die Arbeitslosigkeit an der Saar erneut gesunken. Allerdings wiederum schwächer, als mit Blick auf den langjährigen Durchschnitt (10 Jahre) zu erwarten gewesen wäre. Aktuell sind hierzulande 37.176 Menschen arbeitslos. Das sind 394 Arbeitslose weniger als noch im Oktober, aber 1.779 mehr als im November 2023. Die Zahl der Arbeitslosen liegt damit weiter deutlich über dem Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote verringerte sich an der Saar von 7,1 auf sieben Prozent (November 2023: 6,7 Prozent). Im Bund verringerte sie sich von sechs auf 5,9 Prozent (November 2023: 5,6 Prozent).

Auch im Ranking der Bundesländer zeigt sich unverändert die relative Schwäche des Saar-Arbeitsmarktes. Nach wie vor weisen nur sechs Länder eine höhere Arbeitslosenquote auf als das Saarland. Ein Blick auf den Spitzenreiter Bayern mit seiner aktuellen Quote von 3,7 Prozent belegt, wie groß der Rückstand inzwischen ist. Schlusslicht im Ländervergleich bleibt weiterhin Bremen mit elf Prozent.

In den einzelnen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes war auch im November kein einheitliches Bild feststellbar: Die Jugendarbeitslosigkeit ist wie erwartet weiter rückläufig. Die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen verringerte sich im Saarland von 6,1 auf 5,8 Prozent und im Bund von 5,4 auf 5,2 Prozent. Bei den 55 bis unter 65-Jährigen war hingegen keine Bewegung festzustellen. Die Quote liegt hierzulande anhaltend bei 6,9 Prozent und im Bund bei 6,2 Prozent. Gesunken ist dagegen wiederum die Ausländerarbeitslosigkeit. Die Quote arbeitsloser Ausländer verbesserte sich an der Saar von 20,4 auf 20,2 Prozent und im Bund von 14,8 auf 14,6 Prozent. Ausländer stellen damit im Land wie auch im Bund 37,3 Prozent aller Arbeitslosen (registriert nach § 16 SGB III). Insgesamt gesehen hinkt das Saarland dem Bund weiterhin in allen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes mehr oder weniger deutlich hinterher.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Saar ist im September gegenüber August (neuere Daten liegen noch nicht vor) weiter gestiegen (+2.200), auf 394.900 Stellen. Dennoch liegt das derzeitige Beschäftigungsniveau gegenüber September 2023 im Minus (-598). Das entspricht einem Beschäftigungsverlust von -0,2 Prozent im Jahresvergleich. Das ist nunmehr bereits der achte Rückgang in Folge, während der Beschäftigungsaufwuchs im langjährigen Mittel im Saarland immer noch +0,5 Prozent beträgt. Das ist bedenklich, denn es signalisiert unverkennbar eine Trendwende bei der Beschäftigungsentwicklung hierzulande. Im aktuellen Länderranking der Beschäftigungsentwicklung liegt das Saarland weiter auf dem viertletzten Platz. Schlechter schneiden aktuell nur Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ab. In allen diesen Bundesländern war die Beschäftigung – wie außerdem noch in Bremen – rückläufig. Das erklärt auch, dass im Bund der Beschäftigungszuwachs mittlerweile ebenfalls deutlich abflaut. Der Bundesdurchschnitt liegt aktuell nur noch bei +0,3 Prozent und damit inzwischen weit unter dem langjährigen Bundesschnitt von +1,4 Prozent.

„Auch im November ist die Arbeitslosigkeit weiter leicht gesunken. Dennoch besteht kein Anlass zum Aufatmen, denn die Einstellungsbereitschaft der saarländischen Unternehmen hat sich im Vergleich zum Vorjahr erheblich verringert. Aufgrund der schwachen Konjunktur und notwendiger struktureller Anpassungen vor allem in der Industrie wird der saarländische Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten zunehmend unter Druck geraten. Das signalisieren auch die bereits angekündigten Personalanpassungen zahlreicher Unternehmen. Schon jetzt sind mehr Menschen arbeitslos als im Vorjahr und auch die Beschäftigung ist insgesamt rückläufig. Nach dem Ende der Ampel-Regierung braucht die Wirtschaft schnellstmöglich ein glaubhaftes Signal für eine wirtschaftspolitische Kehrtwende, damit die Unternehmen wieder eine Perspektive für arbeitsplatzschaffende Investitionen am Standort erhalten. Nur dann ist auch eine Trendwende am Arbeitsmarkt möglich.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die heute (29. November) von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktzahlen.

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