Wenn jetzt im Herbst die Tage kürzer und kühler werden, ist wieder Rotweinzeit. Und spätestens wenn die Weihnachtsfeiertage vor der Tür stehen, ist es höchste Zeit, den einen oder anderen edlen Tropfen zu öffnen. Ein edler Trop­fen par excellence ist der Madiran. Das 1.400 Hektar große Anbau­gebiet liegt rund 60 Kilometer nördlich der Pyrenäen und 80 Kilometer östlich des Atlantiks am Rande der Gascogne.

Tannat – der Star in Madiran
Das Aushängeschild der Appellation Madiran ist die rote, tanninhaltige autochthone Rebsorte Tannat. Wegen des hohen Tanningehalts galten Madiran-Weine früher oft als rusti­kal und mussten lange gelagert werden, um ihre volle Trinkreife zu erreichen. Die hohe Kunst der Winzer bestand und besteht daher darin, dem Madiran seine „Rustikalität“ zu nehmen. Mit Hilfe einer dosierten und kontrollierten Sauerstoffzufuhr während des Ausbaus gelang es den Winzern, den „Kraftprotz“ Tannat zu zähmen und die gerbstoffreichen Weine früher zugäng­lich zu machen. Eine sorgfältige Selektion der Trauben bei der Lese und der gekonnte Aus­bau in Barriques trugen ebenfalls zu einem samtigeren Weintyp bei.

Plénitude: der Top-Wein der Kellerei Plaimont
Der Plénitude gehört zu den Spitzenweinen der Genossenschaft Plaimont aus Saint Mont. Bei diesem Madiran steht die Eleganz im Vordergrund, die Rustikalität hat endgültig ausgedient. Ein komplexer, sonnen­verwöhnter Wein, der den modernen, edlen Ausdruck der Rebsorte Tannat bestens widerspiegelt. Ein Wein, der dank seines kräftigen Körpers 10 bis 15 Jahre lagern kann, aber auch schon in jungen Jahren dank seiner komplexen Aromen von roten Beeren viel Trinkvergnügen verspricht.

Die Trauben (80% Tannat, 20% Cabernet Sauvignon) für den tiefroten Plénitude wachsen auf Weinbergen rund um die Gemeinde Viella im Depar­tement Gers. Nur fünf Hektar sind für diese besondere Cuvée reserviert. Die Trauben werden sorgfältig ausgewählt und von Hand gelesen. Das Terroir mit seinen lehmigen Böden verleiht dem Wein seinen vollen, komplexen und gut strukturierten Charakter. Nach der Gärung im Edelstahltank wird der Wein 12 bis 14 Monate in Barriques ausgebaut, was ihm weiche und samtige Tannine verleiht.

Der Plénitude hat eine komplexe Nase mit einer harmonischen Mischung aus schwarzen Jo­hannisbeeren und Brombeeren sowie Aromen von getrockneten Feigen, Pflaumen und mil­den Gewürzen. Beim Schwenken des Glases kommen Noten von Nelken, Tabak und Leder zum Vorschein. Am Gaumen machen sich zuerst kräftige, aber samtige Tannine be­merkbar. Es folgen Noten von eingemachten Pflaumen und schwarzen Kirschen, die sich mit würzigen und schokoladigen Tönen verbinden. Im Abgang ist der Plénitude lang und intensiv.

Novel: ein idealer Partner zu Ente oder Gans
Die Trauben (Tannat, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc) für die Cuvée Novel werden auf den drei wichtigsten Terroirs der Appellation angebaut: auf den steinigen Böden der sog. Nappe de Maucor, die sich auf dem Plateau der Hänge des Vic-Bilh befindet, auf den kalkhaltigen Lehmböden und auf den kiesig-lehmigen Böden im Westen.

Die Trauben werden Anfang Oktober von Hand gelesen, selektiert und kalt ver­goren. Der Großteil des Weins wird in Edelstahltanks ausgebaut, da man die frischen Aromen der roten Beerenfrüchte bestmöglich erhalten möchte. Ein Drittel der Cuvée wird in Eichenfässern (Barriques) ausgebaut, um die Tannine zu glätten und dem Wein seine aromatische Komplexität und Fülle zu verleihen. Der Novel leuchtet kirschrot im Glas. Auch in der Nase dominie­ren die Aromen schwarzer Kirschen, abgerundet durch einem Hauch Lakritz. Im Abgang überzeugt er mit einem würzigen Finale. Dieser elegante, frisch-fruchtige und leicht zugäng­liche Madiran sollte jung getrunken werden.

Mit ihrer Kraft und ihren Tanninen sind diese beiden Madiran-Weine ideale Essensbegleiter. Ein kurz gebratenes Rindersteak, eine rosa gebratene Entenbrust oder eine lange ge­schmorte Lammschulter ergeben eine schöne Harmonie von Wein und Speise. Auch die tra­ditionelle Martins- oder Weihnachtsgans mit Knödeln und Rotkohl passt hervorragend zu den beiden Madiran-Weinen. Der Plénitude eignet sich darüber hinaus dank seiner Komplexität hervorragend zu kräftigen Wildgerichten. Der leichtere Novel harmoniert dagegen gut zu Kalbsfilet mit einer cremigen Steinpilzsauce.

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