Im Rahmen der Veranstaltung Sia Energy Transition Forum 2024 in Nanjing, China, wurde die GUTcert eingeladen, zum Thema Verifizierung im Bereich des Grenzausgleichmechanismus (CBAM) zu berichten.

Der Grenzausgleichsmechanismus oder Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) schlägt weiterhin große internationale Wellen. Mit dem Ende der Verwendung von Standardwerten in der Übergangsphase seit Juli 2024 häufen sich die Fragen zur genauen Ermittlung der CO2-Emissionen und damit auch zu Umfang und Vorgehen bei der Prüfung.

Nach dem GUTcert-Besuch von Frau Li von Sia Energy im Juni dieses Jahres wurde ein Repräsentant der GUTcert als Referent für das Sia Energy Transition Forum 2024 eingeladen. André Mahnicke nahm den weiten Weg auf sich, um über die aktuellen Inhalte der CBAM-Verordnungen, die Ähnlichkeiten und Unterschiede zum europäischen Emissionshandel und den Verifizierungsprozess zu referieren. Die zweitägige Veranstaltung im Nanjing Dongjiao State Guesthouse war randvoll gepackt mit Vorträgen und Gesprächen, um die Auswirkungen der CBAM-Verordnung auf den chinesischen Markt zu bewerten.

Die Zielgruppe bestand vornehmlich aus Energielieferanten in China, die indirekt durch die Verordnung betroffen sind. Aktuell ist Kohle noch der vorherrschende Brennstoff auf dem chinesischen Markt, aber vor allem der Aufbau erneuerbarer Energien geht in China mit großen Schritten voran. Für eine kurzfristige Umstellung wird jedoch der aktuell noch sehr geringe Anteil an Erdgas als Energiequelle in Betracht gezogen. An den Diskussionen beteiligten sich auch einige direkt von CBAM betroffene Firmen und Vertreter des produzierenden Gewerbes mit ihren Erfahrungen zu den europäischen Bestimmungen.

In der großen Bandbreite der Vorträge wurde auch auf nachhaltige Entwicklung, den Wechsel auf erneuerbare Energien und ein besseres Datenmanagement fokussiert. China und die dort ansässigen Firmen nehmen diese Themen durchaus ernst, sehen Optimierungspotential und sind bereit, sich hier zu verbessern.

Ein großes Problem ist aktuell noch die Datensicherheit in China. Sowohl Firmen als auch die chinesische Regierung achten strikt auf die Sicherheit ihrer Daten und geben diese nicht ohne weiteres an Dritte weiter. Für den nötigen grenzüberschreitenden Informationsaustausch können sich entsprechend Probleme ergeben.

Bei einem traditionellen grünen Tee wurden in einem abschließenden persönlichen Gespräch mit Vertretern von Baosteel Detailfragen zu aktuellen gesetzlichen Regelungen und dem Verifizierungsprozess erörtert.

Es ist erkennbar, dass bereits große Schritte unternommen werden, um sich auf die Herausforderungen des bevorstehenden Grenzausgleichsmechanismus vorzubereiten. Die CBAM-Verordnung enthält aber insgesamt noch einige offene Fragen, die zukünftig mit weiteren Durchführungsverordnungen von der EU-Kommission im Detail beantwortet werden müssen.

Als Teil der AFNOR-Gruppe wird die GUTcert die weiteren Entwicklungen im Blick behalten und über Neuigkeiten berichten. Aktuelles zum Thema CBAM befinden sich auf der Website der der EU-Kommission, viele Fragen werden dort in der FAQ Liste ausführlich beantwortet.

Ansprechperson

Fragen zum Thema CBAM beantwortet André Mahnicke.

Über die GUTcert GmbH

Die Zertifizierung von Integrierten Managementsystemen mit den Schwerpunkten Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Arbeitssicherheit sowie Energiemanagement ist das Hauptgeschäft der GUTcert. Weitere Kernkompetenzen der GUTcert sind die Verifizierung von Treibhausgasemissionen nach anerkannten Standards sowie die Zertifizierung der Nachhaltigkeitsanforderungen für Biomasse.

Als Mitglied der AFNOR Gruppe bietet die GUTcert ihre Zertifizierungsdienstleistungen im internationalen Netzwerk an, welches weltweit 28 Niederlassungen umfasst und mit 1.500 Auditoren und 20.000 Experten Kunden in über 90 Ländern betreut.

Die GUTcert Akademie bündelt das Fachwissen von Auditoren und anderen Experten, um Teilnehmern direkt anwendbare Kompetenzen mit nachhaltigem Mehrwert zu vermitteln.

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