Mitgliederversammlung wählt den CEO von TÜV Rheinland turnusgemäß zum neuen Vorsitzenden des Verbands. Nachhaltigkeit, Digitalisierung und KI zentrale Themen der Präsidentschaft.

Dr. Michael Fübi (56) ist neuer Vorsitzender des Präsidiums des TÜV-Verbands e.V. Die Mitgliederversammlung hat den Vorstandvorsitzenden der TÜV Rheinland AG an die Spitze des Verbands gewählt. Er übernimmt die Präsidentschaft turnusgemäß von Dr. Johannes Bussmann. „Neben der Digitalisierung und der Klimakrise bestimmen geopolitische und konjunkturelle Herausforderungen unsere Zeit und verlangen Wirtschaft und Gesellschaft ein hohes Maß an Veränderungsbereitschaft ab“, sagte Fübi anlässlich seiner Wahl. „In Zeiten des Wandels sind Vertrauen und Sicherheit entscheidend, um den Menschen Orientierung und Zuversicht zu geben.“ Die TÜV-Organisationen begleiten mit ihrem Portfolio an Prüfdienstleistungen die digitale und nachhaltige Transformation. Dazu zählen beispielsweise der zügige Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur, der Ausbau erneuerbarer Energien und der Elektromobilität oder die Sanierung und der Neubau energieeffizienter Gebäude. Fübi: „Damit die Transformation gelingt, sind klare Vorgaben, Anreize und gezielte Förderungen notwendig.“

Mit Blick auf die anstehende Europawahl setzt sich das gesamte Präsidium des TÜV-Verbands dafür ein, den europäischen Gedanken zu stärken. „Die Europäische Union ist ein Garant für Frieden und wirtschaftlichen Wohlstand. Auch deswegen werde ich am 9. Juni meine Stimme bei der Europawahl abgeben “, sagte Fübi. Zu einem erfolgreichen Europa gehöre aber auch eine kritische Auseinandersetzung mit der EU. Neue Vorgaben müssten Investitionen in digitale und nachhaltige Technologien lohnenswert machen, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen zu stärken sowie Menschen und Umwelt zu schützen.

Das gelte auch für die Umsetzung des europäischen „AI Acts“. „Die Welt blickt auf Europa, wie die Anwendung des AI Acts in der Praxis gelingt und ob wir damit einen globalen Maßstab für sichere und vertrauenswürdige KI setzen können“, sagte Fübi. Jetzt komme es darauf an, eine einheitliche Auslegung und Umsetzung auf Grundlage des risikobasierten Ansatzes sicherzustellen, möglichst rasch klare Verantwortlichkeiten zu schaffen und die zuständigen Stellen auf- bzw. auszubauen. Zudem müsse die Erarbeitung harmonisierter Normen vorangetrieben werden. „Die TÜV-Organisationen bereiten sich auf die Anwendung des AI Acts mit dem Aufbau des entsprechenden Prüf-Know-hows vor“, sagte Fübi. Das „TÜV AI.Lab“ begleitet bereits seit 2021 den Gesetzgebungsprozess und treibt die Entwicklung von Prüfkriterien für KI-Systeme voran.

Die Mitgliederversammlung dankte dem scheidenden Vorsitzenden Dr. Johannes Bussmann, der dem Präsidium weiter angehören wird. Der Vorstandsvorsitzende der TÜV SÜD AG hat die Ausrichtung des TÜV-Verbands in Richtung Digitalisierung und Nachhaltigkeit vorangetrieben. Als Querschnittsthemen sind sie inzwischen die zentralen Treiber des traditionellen Geschäfts der TÜV-Unternehmen in den Bereichen Mobilität, Anlagen-, Produkt- und Gebäudesicherheit.

Dr.-Ing. Michael Fübi ist seit 2015 Vorsitzender des Vorstands der TÜV Rheinland AG. Der promovierte Ingenieur startete seinen beruflichen Werdegang bei Babcock Borsig. Beim RWE-Konzern leitete er den Bereich Klimaschutz der RWE Power, bevor er in die Geschäftsführung der RWE Technology berufen wurde. Seit 2018 ist Fübi Präsident des TIC Councils, des Weltverbands der Prüf-, Verifizierungs- und Zertifizierungsbranche.

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Über den TÜV-Verband: Als TÜV-Verband e.V. vertreten wir die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördern den fachlichen Austausch unserer Mitglieder. Wir setzen uns für die technische und digitale Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. Grundlage dafür sind allgemeingültige Standards, unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildung. Unser Ziel ist es, das hohe Niveau der technischen Sicherheit zu wahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Dafür sind wir im regelmäßigen Austausch mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher:innen.

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