Die Geschichte der Weimarer Musikhochschule ist eng mit seinem Wirken vor den schicksalhaften Jahren 1989/90 verbunden. In einer Zeit, in der sich die politischen Verhältnisse in der ehemaligen DDR dramatisch zuspitzten, amtierte Prof. Dr. Diethelm Müller-Nilsson als Rektor der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Am gestrigen Sonntag, 20. Oktober 2019, feierte der Pianist, Altrektor und Ehrensenator „seiner“ Hochschule nun seinen 90. Geburtstag.

„Seiner Persönlichkeit verdankten es die Hochschulangehörigen, dass sich das Klima an der Hochschule in seiner Amtszeit deutlich liberalisierte und zum Besseren veränderte. Mit persönlichem Mut zum Risiko und zum Konflikt mit der offiziellen Politik, nicht weniger aber durch sein diplomatisches Geschick, hat er der Hochschule viele Freiräume erobert“, so Hochschulpräsident Prof. Dr. Christoph Stölzl.

„Die Hochschule gewann in den 1980er Jahren mehr und mehr an Außenwirkung. Aufsehenerregende Veranstaltungen wie ‚Ars omnis‘ oder die Abende der Neuen Musik im Saal Am Palais wurden weit über Weimar hinaus wahrgenommen. Die Internationalen Musikseminare machte er zu vitalen, grenzüberschreitenden Musikfesten. Im Jahr des Neubeginns 1989/90 hat er dann die Hochschule im Eiltempo reformiert und neu aufgestellt – nicht zuletzt durch die Etablierung einer ehrgeizigen Musikwissenschaft. Sein Ziel war, unsere Hochschule ‚in die Reihe der besten Kunsthochschulen‘ zu führen. Die neue, seitdem so erfolgreiche Weimarer Ausbildungsstätte verdankt der Weichenstellung von damals sehr viel.“

Diethelm Müller-Nilsson wirkte von 1980 bis 1990 als Rektor der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. In seiner Amtszeit konnte im März 1990 zunächst die Abteilung Kirchenmusik wiedereröffnet und im Juni 1990 das Institut für Musikwissenschaft wiedergegründet werden. Beide Abteilungen waren 1955 abgewickelt worden. Ebenso richtungsweisend war die Gründung des Studios für Neue Musik. Nach zehnjährigem Drängen beschied das Bildungsministerium der letzten DDR-Regierung zudem den Antrag Müller-Nilssons auf ein musikpädagogisch orientiertes Promotionsrecht positiv.

Nach Weimar gekommen war der 1929 geborene Künstler aus Berlin, wo er Klavier studiert und anschließend als Dozent unterrichtet hatte. An der Hochschule für Musik Hanns Eisler hatte er ab 1964 als Prorektor und Leiter der Abteilung Klavier gewirkt. 1973 verlieh ihm die Berliner Musikhochschule einen Professorentitel. Zwischenzeitlich hatte der Pianist an der Humboldt-Universität zu Berlin über die „Kategorie der motorischen Grundformen im Klavierspiel“ promoviert.

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