Das zusammen mit dem MB /8-Club Deutschland e.V. durchgeführte Nachwuchs-Projekt konnte bis zum ersten Messetag geheim bleiben und wurde am Freitag pünktlich um 11 Uhr im Beisein vieler interessierter Messebesucher und einiger Pressevertreter gelüftet: Auszubildende des Lackierer-Handwerks im Grone Ausbildungszentrum Bremen hatten auf Initiative von DEUVET Beirat Nachwuchs Carsten Pätzold und dem Mercedes /8 Club einen Mercedes 200 aus dem Jahr 1972 in allen 64 Farben, mit denen dieses Auto in seiner Produktionszeit bestellt werden konnte, lackiert. Das Ergebnis überraschte alle Anwesenden und erhielt viel Lob. Ein erstes erfolgreiches Projekt in der DEUVET-Nachwuchsarbeit, dem weitere folgen werden. Das Auto wird noch einmal, dann auf der Techno Classica in Essen Anfang April, präsentiert, bevor es zu Promotion-Zwecken auf unseren Straßen unterwegs sein wird.
In der politischen Gesprächsrunde am Samstag diskutierten der Europaabgeordnete und Vorsitzende der Historic Vehicle Group im Europa-Parlament Bernd Lange (SPD), der Vorsitzende des Parlamentskreises Automobiles Kulturgut im Bundestag Carsten Müller (CDU) und der Bundestagsabgeordnete Uwe Schmidt (SPD) unter der Leitung von DEUVET-Beirat Politik Dr. Ekkehard Pott über die EU-Altfahrzeugverordnung, regenerative Kraftstoffe sowie die vom Bundesrechnungshof befürchtete Oldtimer-Schwemme durch die 90er-Jahre Fahrzeuge. Man kam zu den Ergebnissen, dass die für Oldtimer geplanten Ausnahmeregelungen bei der EU-Altfahrzeugverordnung erhalten bleiben und ggf. sogar nachgeschärft werden sollen, man aber davon ausgehen sollte, dass eine Erweiterung auf Youngtimer nicht erwartet werden kann. Alle Abgeordneten sprachen sich für die nachhaltige Verfügbarkeit von regenerativen Kraftstoffen aus, mit deren Verwendung die Oldtimerszene ihren Beitrag in der Klimadiskussion leisten kann. Außerdem war man sich einig, dass eine Oldtimerschwemme nicht zu erwarten ist, was mit einigen Beispielen verdeutlicht wurde. Fragen aus dem Zuhörerkreis zu Aufhebung/Aufweitung der Hubraumgrenzen schwach motorisierter Zweiräder, EU-Materialverboten sowie zu den Kriterien zur Erteilung des H-Kennzeichen wurden von den Politikern aufgenommen und sollen in den entsprechenden Gremien im Bund und in Europa erörtert werden.
An der Gesprächsrunde am Sonntag, die wiederum unter der Leitung von Dr. Pott stand, diskutierten der FDP-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Parlamentskreises Christian Sauter und der DEUVET-Beirat Technik Markus Tappert, Leiter der Serviceline Klassik beim TÜV Süd, über ähnliche Themen, wobei ein Schwerpunkt auf den Kriterien zur Erlangung des H-Kennzeichens lag. Man war sich einig, dass es hier bei den einzelnen Prüforganisationen Unterschiede gibt, über die zu reden sein sollte, um den Gleichheitsgrundsatz zu wahren.
Sowohl bei den drei Veranstaltungen am Stand und vielen Gesprächen in kleineren Runden wurde die DEUVET-Arbeit als äußerst wichtig angesehen und der Vorstand zusammen mit seinen Beiräten ermutigt, auf dieser Basis seine Tätigkeit fortzusetzen und ggf. zu verstärken.
Gegründet als „Arbeitsgemeinschaft der deutschen Veteranen- und Markenclubs e.V.“ im Jahre 1976 auf der VETERAMA in Mannheim. Für die Deutsche Veteranenfahrzeuggemeinschaft wurde das Kürzel DEUVET gewählt und als Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e.V. beim Deutschen Bundestag in Berlin akkreditiert. Durch permanente Arbeit hat der DEUVET die gesetzlichen Regeln für Oldtimer-Fahrzeuge und 1997 auch das H-Kennzeichen mitbestimmt.
Nach Beginn der Arbeit des Parlamentskreis Automobiles Kulturgut in Berlin im Jahr 2009 ist der DEUVET regelmäßiger Teilnehmer und ein wesentlicher Partner für Projekte und Umsetzung der aktuellen Aufgaben. Mit Gründung der Historic Vehicle Group am EU Parlament in Brüssel ist der DEUVET dort ebenfalls für die Interessen der Oldtimerfahrer tätig.
Die Geschichte des DEUVET und der deutschen Oldtimer-Szene wurde 2017 in einem Buch veröffentlicht. Titel: "Jetzt fahr‘ erst mal…". Der DEUVET gilt als die einzige demokratisch gewählte Interessen-Vertretung in Bund, Ländern und der EU. Er ist kompetenter Gesprächspartner für Politik, Wirtschaft und vielen Fachkreisen u.a. für Versicherungen, Oldtimer-Veranstaltungen sowie juristischen Fragen zum historischen Fahrzeug.
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