Hintergrund des Gesprächs: Das Bundesgesundheitsministerium hatte im Oktober 2023 ein Impulspapier zu einem Gesetzesvorhaben veröffentlicht, das sich mit der Prävention, Früherkennung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen befasst. Daraufhin hatten sich deutsche Vertreter des wissenschaftlichen Steuerungsgremiums der EU Structural Heart Disease (SHD)-Coalition in einer Stellungnahme an das BMG gewandt. In diesem Schreiben wurde auf die demographische Entwicklung in Deutschland und den steigenden Anteil der Bevölkerung mit Herzklappenerkrankungen, die Notwendigkeit der Identifikation der Risikogruppe durch Screening und die Vorteile einer Behandlung zu einem optimalen Zeitpunkt verwiesen. Die EU SHD-Coalition ist eine europaweite Initiative, die sich mit der Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung, der Erkennung und Behandlung von Patient:innen mit strukturellen Herzerkrankungen befasst.
Im Steuerungskomitee dieser Initiative sind zwei Mediziner der Universitätsmedizin Mainz vertreten: Prof. Dr. Roland Hardt (Leiter der Abteilung für Geriatrie) seit 2021, und Univ.-Prof. Dr. Ralph Stephan von Bardeleben (Leiter der Herzklappentherapie und Interventionen bei Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler, Zentrum für Kardiologie) seit 2023. Sie vertreten dort die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) bzw. wirken in Abstimmung mit der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) sowie der Deutschen Herzstiftung e.V., deren Präsidenten ebenfalls in die Weiterentwicklung der Früherkennungs-Maßnahmen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen involviert sind.
Die Abstimmungsgespräche mündeten schließlich in einer Einladung zu einem persönlichen Expertengespräch mit Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach am 25. Januar in Berlin. Bei dem einstündigen Gesprächstermin nahm neben den Vertretern der Universitätsmedizin Mainz auch PD Dr. Mohammad Sherif, Chefarzt der Kardiologie an der Klinik in Lörrach, teil. „Wir konnten als Vertreter für interventionelle Kardiologie bei strukturellen Herzerkrankungen und Geriatrie in einer äußerst konstruktiven Gesprächsatmosphäre unsere Initiative eingehend erläutern und diskutieren“, schildern Professor von Bardeleben und Professor Hardt. „Dabei geht es darum, im Rahmen der geplanten Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes und Koronaren Herzerkrankungen eine Früherkennung struktureller Herzerkrankungen speziell bei älteren Menschen zu ergänzen, um diese einem optimalen Therapieerfolg zuzuführen.“ Die Rahmenbedingungen der Demographie und die zu beeinflussenden Krankheitsverläufe bei erworbenen aber auch angeborenen Herzklappenfehlern bedingen einen anderen Altersschwerpunkt aufgrund der hohen Prävalenz degenerativer Klappenerkrankungen ab 70 Jahren und eine bessere Früherkennung im Alter von 25 Jahren im Hinblick auf unerkannte und im Kindesalter nicht diagnostizierte angeborene Herzklappen-Erkrankungen.
„Der Minister und seine Mitarbeitenden der entsprechenden Fachreferate zeigten sich demgegenüber äußerst aufgeschlossen“, freuen sich die Mainzer Vertreter. „Weitere Gespräche auf der Fachebene werden folgen.“ Ihr Fazit: Durch das Gespräch wurde klar, dass die Mainzer Expertise auch in Berlin sehr gefragt ist. So konnte sowohl im Hinblick auf die Alternsforschung und die Geriatrie als auch im Hinblick auf die Behandlung struktureller Herzerkrankungen ein wichtiger Beitrag zur Sichtbarkeit der Universitätsmedizin Mainz geleistet werden.
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich mehr als 345.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Mehr als 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 670 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de.
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