Das Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik der Universitätsmedizin Mainz hat in Zusammenarbeit mit 15 Krebsberatungsstellen die Studie „Wege ebnen für Männer – Geschlechtsspezifische Zuweisung und Konzepte für die ambulante Krebsberatung“ (WAG-ES!) erfolgreich durchgeführt. Zum Ende der Studie entstand die Idee eines Online-Angebots für Männer, die an Krebs erkrankt sind. Mit ihrem Konzept gewannen sie nun den mit 11.000 Euro dotierten Innovationspreis „Innovation for Patient Care“ des Biopharmaunternehmens Ipsen. Beim Onlinetreff „Gut gegen Kopfkino“ können sich Betroffene bei kurzen Fachvorträgen informieren und sich in einem geschützten Raum austauschen. Der erste Männertreff findet am 25.01.2024 um 19 Uhr unter dem Motto „Schweigen ist Silber, reden ist Gold“ statt.

Männer leiden wie Frauen unter krebsbedingten Einschränkungen bei körperlichen Funktionen, bei Alltagsaktivitäten und in sozialen Beziehungen. Betroffene Männer bedürfen entsprechende Unterstützung, nehmen aber psychosoziale Hilfen seltener in Anspruch als Frauen.

„Gerade, wenn die Diagnose Krebs das Leben auf den Kopf stellt, helfen Informationen und gegenseitige Unterstützung. Daher haben wir im Rahmen unserer WAG-ES!-Studie ein Konzept für ein Online-Gruppenangebot entwickelt, das speziell Männern den Zugang zur psychosozialen Unterstützung und zum Austausch erleichtern soll. Das Leitmotiv des Online-Treffs ‚Gut gegen Kopfkino‘ basiert auf dem Kommentar eines Krebspatienten, der bei der Entwicklung der Idee die Krebsberatung als ‚gut gegen Kopfkino‘ bezeichnet hat“, erzählt Oliver Bayer, Studienleiter der WAG-ES!-Studie am Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universitätsmedizin Mainz.

Das von 15 Krebsberatungsstellen in Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Mainz durchgeführte Projekt wurde als Gewinner des Innovationswettbewerbs „Innovation for Patient Care“ des Biopharmaunternehmens Ipsen ausgezeichnet. Das Projekt zählt zu insgesamt drei Preisträger:innen, die von einer hochkarätigen Jury aus zahlreichen Einreichungen ausgewählt wurden. Der Wettbewerb prämierte zum dritten Mal Projekte, die die Lebensqualität von Menschen mit einer Krebserkrankung und/oder ihren Angehörigen nachhaltig verbessern. Die Auszeichnung ist mit jeweils 11.000 Euro dotiert. „Ich freue mich riesig über die damit verbundene Anerkennung des Projekts und vor allem über die Möglichkeit, damit die Online-Männertreffs für zwei Jahre finanzieren zu können“, so Gudrun Bruns, die Leiterin der Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerks im Münsterland, die gemeinsam mit Oliver Bayer den Preis in Berlin entgegengenommen hat.

Ab Januar 2024 wird der Online-Männertreff „Gut gegen Kopfkino“ an jedem letzten Donnerstag im Monat stattfinden. Die Online-Treffen werden professionell moderiert und nach einem kurzen Impulsvortrag besteht Raum für Fragen und Austausch. Die Teilnahme ist kostenlos und auf Wunsch anonym. Eine Anmeldung dazu ist nicht erforderlich, aus organisatorischen Gründen aber hilfreich.

Termine:
25.1.2024: Schweigen ist Silber, reden ist Gold
29.2.2024: Wieder auf Kurs: Wie Onko Reha hilft
21.3.2024: Erschöpft, aber nicht tatenlos. Fatigue verstehen und meistern.
25.4.2024: Let’s talk about sex

Anmeldungen an: maennertreff@gutgegenkopfkino.de

Mehr Informationen: https://www.gutgegenkopfkino.de/

Über Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich mehr als 345.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Mehr als 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie rund 670 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de.

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