Die Ausstellung stellt nicht nur die unterschiedlichen Elemente und vielfältigen gestalterischen Aspekte von Festen der Antike vor, vielmehr – so die zentrale Botschaft – sind antike Feste Ursprung unserer heutigen Festkultur. Für den zeitgenössischen Zugang sorgt ein eigens für die Ausstellung produzierter Filmessay mit Ausschnitten aus internationalen Festen und Festivals wie dem Münchner Oktoberfest und dem Heavy Metal Festival in Wacken. Einblicke in private Anlässe bieten etwa eine Trauerfeier in Hamburg und eine aramäische Hochzeit in Ostwestfalen. Zu Wort kommen zentrale Akteur*innen und Expert*innen, darunter die Kölner Festwagenbauerfamilie Paffenholz, der Wacken-Gründer Thomas Jensen und der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter. Der Film verdeutlicht die Parallelen von antiken und heutigen Festen. Darüber hinaus präsentieren Studierende der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) eigene Arbeiten in Auseinandersetzung mit den antiken Exponaten.
In vier Kapiteln stellt die Ausstellung verschiedene zentrale Aspekte des Phänomens dar: Anhand der Panathenäen, dem größten religiös-politischen Fest zu Ehren der Göttin Athena im antiken Athen, wird der klassische Ablauf eines Festes vorgestellt. Es geht darüber hinaus um Gestaltung, Merchandising und den mythologischen Anlass für dieses Fest. Gladiatorenspiele werden gemeinhin mit Blutvergießen verbunden, allerdings liegt ihr Ursprung in Bestattungsbräuchen. Wie sich die Galdiatorenspiele zu einem Eventspektakel entwickelt haben und dass sie ein Fest mit Choreografie, Organisation und einer Storyline gewesen sind, erfährt man unter dem Motto „Spectaculum Gladiatorum“.
Bereits die Antike unterscheidet zwischen Fest und Feier. Doch nach welchen Kriterien? Im Kapitel Bestattungen und Begräbnis wird dieser Frage nachgegangen. Grundsätzlich stellt sich die Frage, wieso wir eigentlich Feste so feiern, wie wir sie feiern. Recht schnell übernimmt das frühe Christentum die antike Festkultur. Man konkurriert mit anderen religiösen Strömungen und adaptiert – zumindest in Teilen – attraktive Gewohnheiten: hierzu zählen die Feste. Das letzte Kapitel Feste im Geheimen geht der Frage nach, welchen Einfluss der Mithraskult auf die Entwicklung der christlichen Festkultur hatte.
RAHMENPROGRAMM
Die Schau wird von einem Rahmenprogramm begleitet: Neben selbstorganisierten und buchbaren Gruppenführungen finden Kurator*innenführungen und Museumsgespräche statt. Details folgen.
Die Ausstellung wird freundlich unterstützt von der Kulturstiftung der Länder, der Karin Stilke Stiftung und der Hans Brökel Stiftung für Wissenschaft und Kultur.
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
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