Entrepreneurship Inklusiv richtet sich an Schüler*innen mit und ohne Behinderung ab der 10. Klasse / Schüler*innen entwickeln in Teams kreative und zukunftsfähige Geschäftsideen / Ziel ist es, junge Menschen für den Weg der beruflichen Selbstständigkeit zu ermutigen und zu befähigen/ Programm findet nach dem Start 2022 bereits zum zweiten Mal an der LVR-Anna-Freud-Schule in Köln statt

Was gehört zu der Gründung eines (Sozial-) Unternehmens dazu? Welche Talente habe ich und wie kann ich mich beruflich selbstständig machen? Das neue Programm Entrepreneurship Inklusiv, das derzeit an der Kölner LVR-Anna-Freud-Schule durchgeführt wird, eröffnet jungen Menschen mit und ohne Behinderung, die Möglichkeit, den Lebensweg der beruflichen Selbstständigkeit für sich zu entdecken und zu wählen. Die Inhalte des Programms Entrepreneurship Inklusiv wurden im Oktober 2019 gemeinsam von der HypoVereinsbank in Kooperation mit der Stiftung Pfennigparade München für Schüler ab der 10. Klasse entwickelt und dreimal pilotiert. Die LVR-Anna-Freud-Schule ist die erste Schule, die sich bundesweit angeschlossen hat und das Programm nun bereits zum zweiten Mal durchführt. Die Geschäftsideen, die im Laufe der vergangenen Wochen entwickelt wurden, wurden nun an der Kölner Schule mit dem Förderschwerpunkt „Körperliche und motorische Entwicklung“ vorgestellt: Vier Schüler*innen haben zum Beispiel mehrere Grundschulen besucht, um Kinder und Jugendliche für das Thema „Behinderung“ zu sensibilisieren. Im Fokus stand dabei der selbstverständliche Umgang mit Menschen mit Behinderung im Alltag. Dazu haben die Schüler*innen der LVR-Förderschule von ihrem Alltag mit Behinderung berichtet und erklärt, wie sich ihre Behinderung bemerkbar macht und auf welche Barrieren sie stoßen. An mehreren Stationen wie einem Blindenparcours erhielten die Grundschüler*innen zudem einen kleinen Eindruck, wie sich eine Behinderung anfühlen kann.

Insgesamt haben sich 42 Schüler*innen an dem Programm, das durch die Your Capabilities gUG unterstützt wurde, beteiligt. In zehn interdisziplinären Teams hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre verborgenen Talente und Begabungen zu entdecken. Dabei wurden sie in geschützten Räumen individuell betreut und begleitet. In kreativen Prozessen ging es um die Schärfung der eigenen Wahrnehmung und das Entwickeln von Vertrauen in eigene Potenziale. Selbstachtung und die Stärkung der Teamkompetenzen standen genauso im Fokus, wie die Erlangung von Kompetenzen, um eine sozialunternehmerische Idee zu entwickeln und diese in die Tat umzusetzen. Der persönliche Weg der Jugendlichen im Sinne einer Wahrnehmung „von der Behinderung zur Begabung“ war dabei stets ein zentraler Aspekt.

Die Weiterentwicklung der Ideen wurde von ehrenamtlichen Mentor*innen der HypoVereinsbank, jeweils zwei pro Team, begleitet. Sie hatten dabei die Funktion des Motivierenden, der Fachreferent*innen sowie des Sparringspartners. Auch ihre Netzwerke stellten sie für die Jugendlichen zur Verfügung, um ihnen den Start in die Selbstständigkeit zu erleichtern. Durch ihre Arbeit mit den Schüler*innen mit (und ohne) Behinderung konnten auch sie wertvolle, neue Erfahrungen machen und hatten die Möglichkeit, Handlungsmuster zu überdenken und den Umgang mit herausfordernden Situationen zu trainieren. Weitere Schulen sollen diesem Piloten folgen. Interessierte Schulen können sich für die Teilnahme bewerben (Thomas Heymel, c/o Stiftung Pfennigparade, Mobil 0176 199 00448).

Über Landschaftsverband Rheinland

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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