Die Einlösung von E-Rezepten durch die elektronische Gesundheitskarte (eGK) steht aktuell vor erheblichen Herausforderungen, die sich aus der fehlenden Vergabe digitaler Signaturen durch viele Ärzte ergeben. Dies führt zu Verzögerungen und Unsicherheiten sowohl für Patienten als auch für Apotheker.

Problematik bei der Einlösung von E-Rezepten

Ein beträchtlicher Teil der E-Rezepte wird über die eGK in Apotheken eingelöst. Patienten, die ihre verschriebenen Medikamente unmittelbar nach dem Arztbesuch erhalten möchten, sehen sich jedoch oft mit dem Problem konfrontiert, dass die eGK keine relevanten Informationen abruft. Diskussionen und langwierige Fehlersuchen sind die Folge, wobei die Ursache häufig in der fehlenden digitalen Signatur durch die Ärzte liegt.

Felix Maertin, Inhaber der Rhein-Apotheke in Karlsruhe, schildert wiederholte Fälle, in denen die Abwesenheit von E-Rezepten auf fehlende Signaturen in Arztpraxen zurückzuführen ist. Auf einer kürzlich abgehaltenen Tagung wurde dieses Problem intensiv diskutiert. Sprechstundenhilfen gaben sogar an, dass sie die Signaturen zwei- bis dreimal täglich vornehmen und die Rezepte freigeben.

Fehlende Information über die Tagesunterschriften-Funktion

Die Realität weicht von der vorgeschlagenen Lösung ab. Viele Ärzte und auch Teilnehmer der Tagung waren sich nicht bewusst, dass es eine Tagesunterschriften-Funktion gibt. Diese Funktion ermöglicht es Ärzten, morgens einmal zu unterschreiben, wodurch alle E-Rezepte des Tages sofort digital signiert und verfügbar sind. Die mangelnde Information über diese Funktion führt zu unnötigen Verzögerungen bei der Einlösung von dringend benötigten Medikamenten.

Praxisbeispiel verdeutlicht die Dringlichkeit

Ein aktuelles Beispiel unterstreicht die Dringlichkeit des Problems. Eine Rheumapatientin mit starken Schmerzen wartete anderthalb Stunden in der Arztpraxis, um auf ein Rezept zu warten. In der Apotheke stellte sich heraus, dass auf der eGK keine Verordnung hinterlegt war. Dies führte zu Unsicherheit über das benötigte Medikament, und die Patientin konnte nicht zur Praxis zurückgeschickt werden. Der Apotheker musste auf die fehlende Signatur warten, während die Patientin in Unsicherheit und mit dem Risiko einer höheren Zuzahlung zurückgelassen wurde.

Appell an die Praxen und Ausblick

Felix Maertin richtet einen dringenden Appell an alle Arztpraxen, die Tagesunterschriften-Funktion umgehend anzuwenden, um die Einlösung von E-Rezepten zu erleichtern. Besonders in Ärztehäusern, wo Patienten unmittelbar nach dem Arztbesuch in die Apotheke gehen, ist es entscheidend, dass die Verordnungen sofort digital signiert und verfügbar sind. Die aktuelle Situation führt zu unzumutbaren Wartezeiten für Patienten, die dringend auf ihre Medikamente angewiesen sind.

Verschiedene Möglichkeiten der digitalen Unterschrift

Bei der digitalen Unterschrift für E-Rezepte stehen den Ärzten drei Optionen zur Verfügung: Einzel- und Komfort- sowie Stapelsignatur. Die Stapelsignatur ermöglicht das Unterschreiben mehrerer Dokumente gleichzeitig, was jedoch zu Verzögerungen führen kann, wenn die E-Rezepte noch nicht bereitstehen. Die ABDA weist darauf hin, dass es vorkommen kann, dass die E-Rezepte auf dem Fachdienst noch nicht bereitstehen, wenn Patienten direkt nach dem Arztbesuch ihre Medikamente in der Apotheke einlösen möchten.

Kommentar: Die Dringlichkeit der digitalen Signaturen im Gesundheitswesen

Die beschriebenen Herausforderungen bei der Einlösung von E-Rezepten verdeutlichen die drängende Notwendigkeit einer reibungslosen Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die fehlende digitale Signatur auf der eGK führt nicht nur zu Verzögerungen und Unsicherheiten für Patienten, sondern stellt auch Apotheker vor zusätzliche Herausforderungen.

Die Tagesunterschriften-Funktion als potenzielle Lösung wird jedoch durch mangelnde Aufklärung und Bewusstseinsbildung beeinträchtigt. Ärzte, die sich dieser Funktion nicht bewusst sind, tragen zur unnötigen Bürokratie und Wartezeiten bei. Es ist unerlässlich, dass die entsprechenden Schulungsmaßnahmen ergriffen werden, um die digitale Kompetenz der medizinischen Fachkräfte zu verbessern.

Das präsentierte Praxisbeispiel einer Rheumapatientin verdeutlicht die unmittelbaren Auswirkungen dieses Problems auf die Lebensqualität der Patienten. Die Patientensicherheit steht hier auf dem Spiel, und es ist von höchster Bedeutung, dass die medizinischen Praxen die Digitalisierung nicht nur als technologische Notwendigkeit, sondern als einen integralen Bestandteil der Patientenversorgung verstehen.

Der Appell von Felix Maertin an die Arztpraxen ist berechtigt und sollte als Weckruf für eine schnellere Integration digitaler Prozesse im Gesundheitswesen dienen. Es ist nicht nur eine Frage der Effizienz, sondern vor allem eine Frage der Patientenversorgung und -sicherheit. Die verschiedenen Möglichkeiten der digitalen Unterschrift bieten Flexibilität, und Ärzte sollten sich bewusst für diejenige entscheiden, die den reibungslosen Ablauf im Sinne der Patienten am besten gewährleistet.

Die beschriebenen Probleme werfen auch einen Blick auf die allgemeine Herausforderung der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Es ist an der Zeit, dass alle Akteure – von Ärzten über Apotheker bis hin zu den Verantwortlichen im Gesundheitswesen – zusammenarbeiten, um die Hindernisse zu überwinden und eine moderne, effiziente Patientenversorgung zu gewährleisten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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