Dazu erklärt der Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege Thomas Greiner: „Erst wird die Insolvenzwelle in der Altenpflege heruntergespielt, dann werden deren gravierende Folgen verharmlost. Bund und Länder weigern sich beharrlich, die dramatische Lage anzuerkennen. Dabei sind die Schließungen infolge von Insolvenz für die Versorgungssicherheit nur die Spitze des Eisbergs.
Anders als oft behauptet bleiben bei der Übernahme eines Heims nach Insolvenz mitnichten alle Pflegeplätze erhalten. Häufig ist die Weiterführung eines defizitären Heims nur mit weniger Pflegeplätzen zu stemmen, wie unsere Mitgliedseinrichtungen berichten. Doch es kommt noch dicker: Pflegeheime im ganzen Land bauen in großem Stil Plätze ab. Wegen Personalmangels und nichtrefinanzierter Kostensteigerungen laufen sonst auch diese Einrichtungen in die Insolvenz. So bröckelt die Versorgungssicherheit.
Politik schuldet ihren Wählern Ehrlichkeit, auch wenn es unbequem ist. Deshalb fordern wir von den Gesundheitsministerien ein Monitoring, also eine vollständige Erfassung samt Veröffentlichung, der verlorenen und verfügbaren Pflegeplätze. Bürgerinnen und Bürgern müssen in die Lage versetzt werden, ihre individuelle Versorgungssicherheit realistisch einzuschätzen.“
Der Arbeitgeberverband Pflege e.V. (AGVP) ist seit 2009 die politische, wirtschaftliche und tarifliche Interessensvertretung von 955 Mitgliedsunternehmen mit rund 80.000 Beschäftigten in der Altenpflege.
Als starkes Bündnis gestaltet der AGVP gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in der für fünf Jahre berufenen Pflegekommission die Arbeitsbedingungen und Löhne für die Altenpflege.
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