Hohe Anforderungen, die sich jetzt auszeichnen
Wie aufwendig der Entstehungsprozess seines Gesellstücks war, beschreibt Tischler Ruben Maier so: „Ich habe bereits im Dezember mit meinen ersten Planungen angefangen und diese dann immer wieder verändert. Von der ersten Idee bis zum fertigen Gesellenstück verging daher viel Zeit. Planung, Konstruktion, Fertigung – da steckt viel Arbeit drin“, sagt er. Das Möbelstück, das er fertigte und das ihm nicht nur die meisten Likes beim Wettbewerb „#zeigsallen“, sondern auch noch den Sieg auf Kammerebene bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk sicherte, überzeugt mit großer Liebe zum Detail. Man sollte dem Möbel ansehen, wie hochwertig es ist. „Es gibt viele Möbelstücke, die mit viel Aufwand hergestellt werden, aber dann doch billig wirken“, sagt der 21-Jährige, dessen Ausbildungsbetrieb die HD Schreinerei GmbH in Sinsheim war. „Das wollte ich auf jeden Fall vermeiden.“ Und so entschied sich der Schreiner bei der Fertigung seines Gesellenstücks für unterschiedliche Materialien und anspruchsvolle Details wie abgerundete Kanten. Die hatten es in sich, wie er gesteht: „Die Rundungen sehen zwar schön aus, waren aber gleichzeitig sehr herausfordernd.“ Schließlich entstand seine Kommode gänzlich ohne CNC-Technik, ist also im wahrsten Sinne „handmade“ – durch und durch Handwerk. Allenfalls eine Tischfräse kam unter den kleineren Hilfsmitteln zum Einsatz.
Allen gezeigt, was man mit Arbeit erreichen kann
In der Meister-Kategorie von „#zeigsallen“ überzeugte Cristof Nunes Botens. Auch der Maler- und Lackierermeister legte besonders auf die Details Wert. Sie geben seiner Meisterarbeit den besonderen Charme und verleihen ihr die ureigene Handschrift. Sogar im doppelten Sinne: Denn auch mit dem Namen seines Sohnes als Schriftzug baute der gebürtige Brasilianer eine persönliche Note ein. „Herausfordernd waren eigentlich alle Teile“, sagt er und verweist auf die unterschiedlichen Techniken, aus denen sein Meisterstück besteht.
Der Ansporn war für den 33-Jährigen groß. Er wollte sich selbst und allen anderen beweisen, was möglich ist, wenn man an sich arbeitet. „Viele haben mir nicht zugetraut, dass ich die Meisterprüfung schaffe, weil ich sprachliche Schwierigkeiten hatte“, sagt er. „Das hat mich nur zusätzlich motiviert. Mit meinem Meisterstück konnte ich allen zeigen, dass ich es geschafft habe.“ Auch beim Wettbewerb der Handwerkskammer. Das Votum für ihn war eindeutig und überzeugte nicht nur mit den meisten Likes, sondern auch mit vielen Kommentaren. Cristof Nunes Botens hat es damit buchstäblich allen gezeigt.
Und seine Reise ist nicht zu Ende. Der Meistertitel war dem Maler und Lackierer auch deshalb wichtig, weil er sein eigener Chef werden wollte. Unmittelbar nach der bestandenen Prüfung war es so weit. „Seit August 2023 bin ich selbständig“, sagt er. Der Schritt brauchte Mut, doch den hat Cristof Nunes Botens. „Viele haben mich vor dem Risiko der Selbstständigkeit gewarnt“, erzählt er. „Aber ich finde, dass man etwas riskieren muss, um weiterzukommen.“ Er ist von seinem Weg überzeugt und freut sich über jede Bestätigung. Auch über die bei #zeigsallen: „Ich habe viele Reaktionen auf mein Foto erhalten und bin stolz, es allen gezeigt zu haben!“
Die kompletten Interviews mit den diesjährigen Gewinnern sind auf www.hwk-mannheim.de/zeigsallen2023 nachzulesen. Informationen zur Ausbildung im Handwerk bietet die Website zur regionalen Ausbildungskampagne der Handwerkskammer auf www.handwerk-das-isses.de; Wissenswertes zum Meister im Handwerk auf www.hwk-mannheim.de unter der Rubrik „Weiterbildung“/“Der Handwerksmeister“.
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