Die feine Linie zwischen gesunder Ernährung und Besessenheit: Ein Blick auf Orthorexie

Viele Menschen streben nach einer gesunden Ernährung, aber für manche kann dieses Streben zu einer Obsession werden. Dieses intensive und manchmal zwanghafte Interesse an gesunder Ernährung wird als “Orthorexie” bezeichnet. Dabei werden Lebensmittel oft streng in “gut” und “schlecht” eingeteilt. Dieser Ernährungsfanatismus kann in manchen Fällen sogar zur sozialen Isolation führen.

Die genauen Ursachen für Orthorexie sind unklar, aber Faktoren wie Diäten oder belastende Lebensereignisse könnten Auslöser sein. Interessanterweise zeigen Studien, dass soziale Medien, insbesondere Plattformen wie Instagram, das Essverhalten beeinflussen können.

Während einige Merkmale der Orthorexie denen von Essstörungen ähneln, zeigen Betroffene auch Symptome, die mit Zwangsstörungen in Verbindung gebracht werden. Aktuelle Untersuchungen weisen sogar darauf hin, dass es Überschneidungen zwischen orthorektischem Verhalten und bestimmten Autismus-Symptomen geben könnte.

Die Diagnose von Orthorexie ist kompliziert. Es gibt mehrere Fragebögen, aber ihre Ergebnisse sind nicht immer konsistent. Interessant ist die Unterscheidung zwischen “Orthorexia nervosa”, bei der das Ernährungsverhalten problematisch wird, und “Healthy Orthorexia”, die als nicht-pathologisches Interesse an gesunder Ernährung betrachtet wird.

Die Wissenschaft steht noch am Anfang, wenn es darum geht, Orthorexie genauer zu verstehen und zu definieren. Es bleibt abzuwarten, welche Richtung zukünftige Forschungen einschlagen werden.

Zusammenfassung:

THEMAERKENNTNISSE

Orthorexie: Übermäßige Konzentration auf gesunde Ernährung; Trennung von Lebensmitteln in “gut” und “schlecht”

Einflussfaktoren: Diäten, belastende Ereignisse, soziale Medien

Symptome: Ähnlichkeiten mit Essstörungen und Zwangsstörungen; möglicher Zusammenhang mit Autismus-Symptomen

Diagnose: Verschiedene Fragebögen; Unterscheidung zwischen problematischer und nicht-pathologischer Orthorexie

Über Parkinson Journal

Das Parkinson Journal, vor drei Jahren als Blog des selbst an Parkinson erkrankten Jürgen Zender ins Leben gerufen, ist mittlerweile eine einzigartige Sammlung von Informationen und Tools rund um das Thema Morbus Parkinson geworden. Seine zahlreichen Beiträge (Texte, Videos, Ratgeber, Verzeichnisse oder Podcasts ), geschrieben oder produziert von namhaften Autoren oder Betroffenen selbst, sind über die Jahre zum Wegbegleiter vieler Betroffener, Angehöriger und Ratsuchender geworden. Wenn der Trend so bleibt, wie er sich bereits heute abzeichnet, werden das Parkinson Journal in diesem Jahr erstmals über 200.000 Seitenaufrufe erleben und auf Instagram die 7.000 Follower Marke überschreiten.
Es wird geschätzt, dass in Deutschland etwa 10 % der Parkinson-Kranken in Selbsthilfegruppen organisiert sind oder zumindest gelegentlich deren Angebote nutzen.
Das sind 40.000 von 400.000 Erkrankten. Es ist eines unserer Ziele, diese Zahl dauerhaft und stetig zu erhöhen, denn der Austausch mit „Leidensgenossen“, das reichhaltige Informationsangebot, die neu entstehenden Freundschaften, Sportarten, die man plötzlich (wieder) für sich entdeckt, die selbstgewählte Isolation, die man verlässt … all das sind gute Gründe, sich einer der zahlreichen Selbsthilfegruppen anzuschließen. Neben Beiträgen aus und über die Szene hilft uns dabei maßgeblich unser Verzeichnis der Parkinson-Selbsthilfegruppen und der Parkinson-Event-Kalender.
Für alle anderen, die noch nicht bereit sind, sich zu öffnen, wollen wir weiterhin ein Fenster zur Parkinson-Welt sein, deren Bewohner sie ohne eigenes Zutun geworden sind, und sie mit Wertschätzung und mit Herz und Verstand informieren.
Das zweite Ziel, das uns sehr am Herzen liegt, ist das Bewusstsein für Bewegung als eine der wenigen erfolgversprechenden, nicht medikamentösen Therapien zu schärfen. Immer mehr Studien zeigen, dass Sportarten wie Tischtennis, Nordic Walking, selbst Boxen einen positiven Einfluß auf die Symptomatik und Progredienz der bisher unheilbaren Krankheit haben.

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