Wer kennt sie nicht? Die gold-gelben MOIA-Busse, die durch den Stadtstaat Hamburg sowie die niedersächsische Landeshauptstadt fahren. Das Volkswagen-Tochterunternehmen betreibt ein eigenes Ridepooling-Angebot und wirbt mit emissionsfreier Personenbeförderung, der einfachen Handhabbarkeit ihrer App sowie vollständiger Kostentransparenz. MOIA wirbt auf ihrer Internetseite mit dem Subslogan „So bequem, so entspannt“ – das gilt allerdings wohl nur für die Kundinnen-Seite, nicht jedoch für eigene Beschäftigte. Diese arbeiten im Volkswagen-Umfeld bei 174 Stunden pro Monat für 13 Euro Stundenlohn. „Damit liegen sie knapp über Mindestlohn. Bei gestiegenen Lebenshaltungskosten und dem Mietumfeld in Hannover und in Hamburg ist es völlig illusorisch, sich mit diesem Monatsentgelt eine lebenswerte Existenz aufzubauen“, erklärt IG Metall-Verhandlungsführer Thilo Reusch. Auch bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld: Fehlanzeige. „Insgesamt bietet MOIA die miesesten Arbeitsbedingungen im ganzen Konzern“, so Reusch weiter.

Bereits seit Monaten fordert die IG Metall für die rund 1200 Beschäftigten der MOIA Operations GmbH in Hamburg und Hannover bessere Arbeitsbedingungen durch einen Tarifvertrag. Dazu sollen aus Sicht der Gewerkschaft eine zügige Entgelterhöhung von 5,2 Prozent und eine zusätzliche Inflationsausgleichsprämie gehören. Darüber hinaus soll ein Haustarifvertrag geschaffen werden, der sich an den Regelungen der Volkswagentochter Volkswagen Group Services orientiert.

Nach der zweiten Verhandlungsrunde am 12. September erklärte die Volkswagen-Arbeitgeberseite die Tarifbemühungen der IG Metall für gescheitert. Das Unternehmen verfüge über kein Geld, um in Tarifbindung zu gehen und Volkswagen lehne eine Budgeterhöhung ab. Dass Volkswagen Arbeitsbedingungen nahe der Prekariatsgrenze dulde, sei ein dramatischer Offenbarungseid. Im negativen Sinne wird dies nur durch die Reaktion des Unternehmens übertroffen: Statt über ordentliche Entgelte und einen Tarifvertrag zu verhandeln, drohe MOIA mit Standortschließung und drastischem Personalabbau. Spätestens jetzt sei auch Dr. Carsten Intra, VW-Nutzfahrzeuge-Chef und Mitglied im MOIA-Aufsichtsrat, in der Verantwortung.

Bei diversen Betriebs- und Mitgliederversammlungen haben Beschäftigte ihrem Unmut bereits Ausdruck verliehen. „Wenn Volkswagen zulässt, dass MOIA mit so schmutzigen Rahmenbedingungen ihre Fahrer beschäftigt, werden wir unsere Konsequenzen ziehen. Die Kolleginnen und Kollegen sind absolut bereit für ihre Anliegen auch Flagge zu zeigen. Dann wird die Flotte stillstehen!“, so Metaller Reusch weiter.

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