„Entschlossen handeln, gemeinsam helfen“, lautet das Motto des diesjährigen Bürgerpreises. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden mit ihren Projekten und Leistungen einzeln gewürdigt. Als sichtbares Zeichen der Anerkennung erhalten sie die Original-Bürgerpreis-Glas-Statue mit individueller Gravur. Der Bürgerpreis ist in diesem Jahr mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 5.400 Euro dotiert.
„Sie sind jetzt Mitglied einer ganz illustren Runde. Einen Bürgerpreis der Taunus Sparkasse erhält nicht jeder. Aber Sie setzen sich für andere Menschen ein und helfen da, wo Hilfe benötigt wird. Dieses Engagement im Ehrenamt kann man nicht genug wertschätzen. Danke, dass Sie sich engagieren. Wir hoffen, dass Sie Ihr großartiges Engagement für die Gemeinschaft fortsetzen werden“, sagt Landrat Ulrich Krebs.
„Mit dem Bürgerpreis würdigen wir engagierte Bürgerinnen und Bürger, die mit viel Einsatz bei der Sache sind. Wir danken Ihnen, dass sie an den richtigen Stellen anpacken und sich aus Überzeugung für Ihre Mitmenschen einsetzen“, sagt Landrat Michael Cyriax.
Zum Ende der Veranstaltung bedankte sich auch der Vorstandsvorsitzende Oliver Klink bei den Preisträgerinnen und Preisträgern ausdrücklich.
Mit den ausgezeichneten Personen von heute haben seit 2006 insgesamt 139 Personen den Ehrenamtspreis der Taunus Sparkasse erhalten. Schon jetzt steht fest: Auch im nächsten Jahr wird es eine Ausschreibung geben. Das Motto für 2023 lautet „Gemeinsam für unsere Region“.
Die Preisträgerinnen und Preisträger und ihr Engagement im Überblick:
Svetlana Jovanov, „Stierstadt hilft“, Kategorie „Alltagshelden“
Svetlana Jovanov wurde in Kherson geboren. 2000 kam sie als Au Pair nach Kronberg und machte eine Ausbildung zur Erzieherin. Nach Ausbruch des Ukrainekrieges rief Svetlana Jovanov im März 2022 die Initiative „Stierstadt hilft“ ins Leben. Durch das große Engagement der Initiative konnten bereits 150 Menschen bei ihrer Flucht aus der Ukraine in den Taunus unterstützt werden. Darüber hinaus organisierte die Initiative Hilfstransporte, Deutschunterricht sowie Freizeitangebote für Familien und begleitet geflüchtete Menschen zum Beispiel ins Krankenhaus. Zuletzt koordinierte Svetlana Jovanov mit „Stierstadt hilft“ den Transport von Hilfsgütern für die Menschen, die in Kherson von Wassermassen eingeschlossen sind.
Laufhexen des KCN e. V., Niederhöchstadt, Kategorie „Alltagshelden“
Seit 2019 nutzen die Laufhexen des Kappen-Club-Niederhöchstadt e.V. die unnärrische Zeit, um Gutes zu tun. Im Rahmen der HERZkissenAktion, die federführend von Sandra Vogt betreut wird, werden bereits vereinsübergreifend und mit Bürgerinnen und Bürgern HERZkissen für an Brustkrebs erkrankte Frauen genäht. Die speziell geformten Kissen lindern nach der Operation Schmerzen und Schwellungen, erleichtern das Liegen und bieten Schutz bei plötzlichen Bewegungen oder Stößen. Darüber hinaus sollen sie als Geschenk ein Symbol für Herzlichkeit, Hoffnung und Zuversicht sein – den Betroffenen Trost spenden und Mut machen. Mehr als 1.200 HERZkissen konnten mit dieser HERZENsangelegenheit bereits gefertigt werden.
Brigitta Brüning-Bibo, Schmitten, Kategorie „Alltagshelden“
Der Herzenswald Schmitten ist ein Projekt des gemeinnützigen Vereins „Feldberginitiative e.V.“. Der Verein wurde im Jahr 2008 gegründet. Ziel ist, nachhaltigen Umwelt- und Naturschutz zu sichern. Mit dem Projekt Herzenswald, das federführend von Brigitta Brüning-Bibo betreut wird, setzt die Initiative Impulse für die Wiederbewaldung im Taunus und möchte Menschen eine Plattform geben, um sich auf verschiedene Weise für den Wald in unserer Region zu engagieren. Seit April 2021 wurden bereits mehr als 10.000 Bäume gesetzt. Mittlerweile sind drei Herzenswälder und ein Bildungswald entstanden. Während in den Herzenswäldern bei den Spendern jeweils ein einzelner Baum im Mittelpunkt steht, zum Beispiel für Jubiläen oder andere besondere Ereignisse, wird mit dem Bildungswald Kindern und Studenten der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur aufgezeigt. Darüber hinaus ist es Privatpersonen und Unternehmen möglich, Baumpakete zu spenden, die von Forstexperten gepflanzt werden.
Christina Gruber-Eifert, Wehrheim, Kategorie „Engagierte Unternehmer“
Als selbstständige Bildungsreferentin, Ausbilderin in der pädagogischen Erwachsenenbildung und langjährige Pädagogin hat Christina Gruber-Eifert mit dem Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung" ihr Herzensanliegen gefunden. Die Idee: Gemeinsam, kooperativ und wertschätzend mit anderen zusammen die Welt bewusst gestalten, den Planeten schützen und auch für nachfolgende Generationen erhalten. Kinder sollen früh die Erfahrung machen, mit ihrem Denken und Handeln etwas bewirken zu können. Das erfordert die Weiterbildung und Persönlichkeitsentwicklung von Fachkräften, um Kindern und Jugendlichen bei diesen Selbstbildungsprozessen erfolgreich zur Seite zu stehen.
Sander Anders, Kelkheim, Kategorie „Engagierte Unternehmer“
Sander Anders ist Unternehmer für Gartenlandschaftsbau und engagiert sich bereits seit zwei Jahren für die Flutopfer im Ahrtal. Nachdem die Region im Juli 2021 überflutet wurde, sind noch immer viele Gebäude beschädigt oder zerstört. Sander Anders verbringt seit der Flutkatastrophe, meist mit Unterstützung seines Sohnes, fast alle seine Wochenenden dort. Im ersten Jahr ging es zunächst vorwiegend ums Aufräumen und die Schlammbeseitigung, dann um das Trocknen und teilweise Entkernen der Häuser. Auch der eine oder andere Garten wurde wiederhergerichtet, was für die Bewohner eine große psychologische Bedeutung hatte. Im zweiten Jahr ging es mehr und mehr um den Wiederaufbau, den Sander Anders weiterhin ehrenamtlich mit seiner Arbeitskraft unterstützt und der sicherlich noch mindestens ein weiteres Jahr benötigen wird.
Anisa Enayati, Hofheim, Kategorie „U21“
Anisa Enayati ist es gelungen, ein Team um sich herum aufzubauen mit dem sie Ostercamps ehrenamtlich initiiert. Das Team hat in den Osterferien 2023 an zwei Standorten jeweils Feriencamps für Kinder durchgeführt. An den Vormittagen wurde in kleinen Gruppen individuell Schulstoff behandelt und an den Nachmittagen fand ein abwechslungsreiches Betreuungsprogramm statt. Der Fokus liegt auf der Vermittlung von gesellschaftlichen Werten. Darüber hinaus ist Anisa Enayati Hofheims erste Ehrenamts-Lotsin. Ihr Ziel ist, Menschen besser zu befähigen, ehrenamtlich Projekte durchzuführen und andere zur ehrenamtlichen Mitwirkung zu motivieren.
Marianne Creutz, Bad Homburg, Kategorie „Lebenswerk“
Als Marianne Creutz als Jugendliche von den Gräueltaten der Nazis erfuhr, war sie am Boden zerstört. In einer christlichen Gemeinschaft fand sie wieder Stabilität. Sie wurde Krankenschwester und folgte 1979 einem Ruf der Herrenhuter Brüdergemeinde. Marianne Creutz war am Bau des Förderzentrum für behinderte Kinder und Jugendliche auf dem Sternberg bei Ramallah im Westjordanland beteiligt und verrichtete neun Jahre christlichen Dienst an geistig behinderten Mädchen und Jungen aus Palästinensergebieten. Von 1987 bis 1998 arbeitete sie mit behinderten Menschen in jüdischen Einrichtungen in Jerusalem. Seit über 40 Jahren feiert Marianne Creutz in Jerusalem Weihnachten, auch in diesem Jahr im Alter von 92. Zudem hat sie geflüchteten Menschen Deutschunterricht gegeben. Aktuell leitet sie eine Gruppe für Menschen mit Beeinträchtigungen im Alfred-Delp-Haus und ist außerdem seit zwölf Jahren Helferin in einer Demenzgruppe der Caritas.
Ingeborg Gritsch, Eschborn, Kategorie „Lebenswerk“
Ingeborg Gritsch ist mit Leib und Seele Landfrau. Sie prägte von 1985 bis 2017 als Vorsitzende den Landfrauenverein Eschborn. Unter ihrem Vorsitz öffnete sich der von Bauersfrauen gegründete Verein für alle interessierten Frauen. So sorgte sie maßgeblich dafür, dass der Landfrauenverein heute eine Vereinigung von Frauen jedes Alters ist. Während der Amtszeit von Ingeborg Gritsch erhöhte sich die Mitgliederzahl von 43 auf heute 187 Frauen. Die Landfrauen machen sich gerne für Eschborn stark und sind fest im Vereinsleben der Stadt verankert. Seit zwölf Jahren ist Ingeborg Gritsch außerdem Bezirksvorsitzende des Landfrauenverein Frankfurt Main-Taunus. Vor einigen Jahren wurde sie mit der Ehrenurkunde sowie der „Hessenbiene“ des Landfrauenverbands Hessen für ihre Verdienste um die Belange von Frauen im ländlichen Raum ausgezeichnet.
Marianne Abramowski, Oberursel, Kategorie „Lebenswerk“
Seit 1996 engagiert sich Marianne Abramowski mit Leidenschaft und Hingabe für die Ausbildung und Förderung von Kindern im Schwimmsport. Ihr ehrenamtliches Engagement spielt eine entscheidende Rolle dabei, die Sicherheit der Kinder im Wasser zu gewährleisten und Unfälle zu reduzieren. Gleichzeitig trägt sie dazu bei, dass die jungen Menschen in Bewegung bleiben, sportlich aktiv sind und ihre Fitness verbessern.
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