Das ausdrückliche Ziel des Austauschs sei die Verbesserung der aktuellen Versorgungssituation, betonte Minister Lauterbach gleich zu Beginn der Veranstaltung. Das BMG setzt dazu auf bessere Aufklärung und Vernetzung zwischen allen Beteiligten sowie auf die Ausweitung der nationalen und internationalen Forschung über Ursachen und Therapiemöglichkeiten bei Long COVID. Die Bundesregierung wird daher aus den Mitteln des BMG kurzfristig 20 Mio. Euro zur Verfügung stellen. Weitere 20 Millionen kommen aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA).
Weitere Maßnahmen betreffen beschleunigte Zulassungsverfahren für Forschungsprojekte. Das BMG werde dazu in nächster Zeit den Entwurf für ein Medizinforschungsgesetz vorstellen, kündigte der Minister an. Zusätzlich will das BMG-Hürden für den so genannten Off-Label-Use von Medikamenten abbauen, die für die Behandlung von Long COVID zwar geeignet, aber noch nicht zugelassen sind.
Zahlreiche Teilnehmende bezeichneten die Komplexität der Erkrankung und die Vielgestaltigkeit der möglichen Einschränkungen als größtes Hindernis für eine schnelle und effektive Behandlung. Es gebe zu wenig geeignete Fachambulanzen und die Wartezeiten für eine kompetente Beratung und Diagnostik seien zu lang. Dadurch verzögerten sich Behandlungsabläufe zulasten der Patient*innen.
Viele Teilnehmende bewerteten medizinische Rehabilitation als gute Behandlungsoption. Die Vertreterin der Deutsche Rentenversicherung (DRV) berichtete, dass 97% der Rehabilitanden mit Long COVID sechs Monate nach Ende der Reha wieder arbeitsfähig seien. Allerdings war die Fallzahl der Rehabilitand*innen mit etwas mehr als 10.000 im Jahr 2022 vergleichsweise niedrig.
Die DEGEMED schlug daher vor, Patient*innen mit gesicherter Long COVID-Diagnose regelhaft medizinische Reha als Behandlungsoption anzubieten. Die Vertreter G-BA kündigte an, noch vor Jahresende eine Behandlungsrichtlinie für Long COVID zu erarbeiten, in der auch die medizinische Reha Bestandteil sei.
Das BMG wird den Runden Tisch Long COVID fortsetzen. Über Verlauf und Ergebnisse informiert das BMG auf einer eigens geschaffenen Seite: https://www.bmg-longcovid.de/…
Die DEGEMED beteiligt sich an der weiteren Diskussion mit Videostatements und Textbeiträgen, die ebenfalls in Kürze auf der Seite des BMG eingestellt werden. In die Statements der DEGEMED fließen auch die zahlreichen Stellungnahmen der Mitglieder mit ein, die die Mitglieder in den letzten Wochen der DEGEMED zur Verfügung gestellt haben.
Die DEGEMED ist der Spitzenverband der medizinischen Rehabilitation. Sie setzt sich für die Interessen der stationären und ambulanten Rehabilitationseinrichtungen ein und ist offen für alle Betreibermodelle und Rechtsformen. Ihre Anliegen und Themen vertritt die DEGEMED gegenüber Politik, Leistungsträgern und Öffentlichkeit.
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