Beim diesjährigen Ausbildungsforum des Verbands Deutscher Reeder (VDR) zur 13. Nationalen Maritimen Konferenz in Bremen stand ein zentrales Thema im Fokus: Die Sicherung des maritimen Nachwuchses und die Begeisterung junger Talente für die maritime Wirtschaft. Unter dem Titel „Wie sollten sich die maritimen Berufsbilder zukünftig darstellen und beworben werden?“ trafen sich Vertreter aus Politik, Wirtschaft und verschiedenen StakeholderGruppen mit Auszubildenden aus dem See- und Landbereich, um gemeinsam eine Strategie zur Bewältigung der Herausforderungen des maritimen Nachwuchskräftemangels zu erarbeiten.
Schifffahrt ist für Deutschland von entscheidender Bedeutung, denn Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Erdölprodukte, seltene Erden, Kohle und Eisenerz, Verbrauchsgüter, Vorprodukte und Halbleiter importiert Deutschland in großen Mengen per Schiff. Mittlerweile laufen über sechzig Prozent des deutschen Im- und Exports über den Seeweg. Eine der Grundlagen einer starken deutschen Schifffahrt ist ein umfassendes maritimes Know-how am Standort. Doch in den letzten Jahren wurde vermehrt eine wachsende Lücke im Bereich der Fachkräfte in der Schifffahrt und der maritimen Industrie festgestellt. Dieser Fachkräftemangel könnte langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Branche beeinträchtigen und die wirtschaftliche Stabilität des Schifffahrtsstandortes schwächen.
In Anbetracht dieser Situation haben sich hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und anderen relevanten maritimen Bereichen beim Ausbildungsforum des VDR zur Nationalen Maritimen Konferenz zusammengefunden. Einigkeit bestand darin, dass eine gemeinsame Strategie und Handlungen erforderlich sind, um junge Talente für die maritime Industrie zu begeistern. Dabei sollen nicht nur klassische Berufsbilder im Fokus stehen, sondern auch deren Notwendigkeit zur Anpassung an moderne Anforderungen, Digitalisierung, Dekarbonisierung und Technologien des 21. Jahrhunderts.
"Die maritime Industrie bietet eine Vielzahl von spannenden Karrieremöglichkeiten, die oft unterschätzt werden oder nicht hinreichend bekannt sind. Wir müssen junge Menschen frühzeitig für maritime Berufe begeistern und sie über die modernen Aspekte der Schifffahrt informieren", betonte Dr. Gaby Bornheim, Präsidentin des VDR. „Junge Menschen sind heutzutage 24/7 vernetzt, mobil und wertegeprägt. Diesen Ansprüchen müssen wir noch gerechter werden, um zukünftig junge Menschen zu erreichen und anzusprechen“ so Bornheim weiter.
Im Zuge des Ausbildungsforums wurden konkrete Maßnahmen diskutiert, um den maritimen Nachwuchskräftebedarf langfristig zu decken. Dazu gehören unter anderem verstärkte Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen und der Industrie, die Förderung von dualen Ausbildungsgängen sowie die stärkere Nutzung digitaler Medien, um junge Menschen auf die vielfältigen Chancen in der maritimen Welt aufmerksam zu machen.
„Auch die Ergebnisse der Diskussionen mit den jungen Auszubildenden bestätigen, dass wir die Bekanntheit und Attraktivität der maritimen Ausbildung deutlich steigern müssen“ ergänzt Dr. Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer des VDR.
Die Veranstaltung des VDR unterstrich die Dringlichkeit einer ganzheitlichen Strategie zur Nachwuchsförderung in der maritimen Branche. Politik, Wirtschaft, Stakeholder und Auszubildende sind sich einig: Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann der maritimen Industrie eine starke und qualifizierte Besatzung der Zukunft gesichert werden.
„Die jungen Menschen sind unsere Zukunft, sie sind diejenigen, die das Erbe unserer Branche weitertragen und sie in eine neue Ära führen. Wir als deutsche Reedereien werden unseren Beitrag zur Sicherung des maritimen Know-hows am Standort weiter leisten,“ sagt Präsidentin Bornheim
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit rund 200 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter www.reederverband.de.
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