Die Studienlage ist klar: Gleich ob bei der Bezahlung, bei Präsentationsmöglichkeiten oder der Vergabe von Preisen: Erfolg in den Künsten hängt weiterhin auch vom Geschlecht der Künstler*innen ab. Dabei liegen Reformvorschläge längst auf dem Tisch. Die Rudolf Augstein Stiftung und das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) laden deshalb zur Diskussion über Reformen für einen Strukturwandel im Kulturbetrieb ein. Zu Wort kommen prominente Verfechter*innen für mehr Geschlechtergerechtigkeit in den Künsten. Autorin und Journalistin Teresa Bücker spricht mit Prof. Tulga Beyerle, Direktorin des MK&G, Andrea Rothaug, Geschäftsführerin von Rock City Hamburg e. V. und Mitbegründerin der Initiative Music Women* Germany, Gabriele Schulz, stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Kulturrats und Simoné Goldschmidt-Lechner, Autorin, Übersetzerin, Performerin und Regisseurin. Der Eintritt ist frei. Vorab und im Anschluss bis 21 Uhr ist die Ausstellung „The F*Word – Guerrilla Girls und feministisches Grafikdesign“ für Besucher*innen geöffnet.

Die Podiumsdiskussion ist das Ergebnis einer Kooperation der Rudolf Augstein Stiftung und dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Beide Institutionen haben sich dieses Jahr aktiv in die Debatte für mehr Geschlechtergerechtigkeit in den Künsten eingeschaltet – das MK&G mit der Ausstellung „The F*Word – Guerrilla Girls und feministisches Grafikdesign“ und die Rudolf Augstein Stiftung mit dem Mentoring-Programm „re:balance – Geschlechtergerechtigkeit in den Künsten“.

„Zivilgesellschaftliche Akteure wie wir können auf Missstände aufmerksam machen und Impulse setzen. Sie können zeigen, was möglich wäre – so wie wir das mit unserem Mentoring-Programm tun. Doch für einen strukturellen Wandel hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit und Diversität braucht es die Kraft der Kulturpolitik und den Willen der Kulturbetriebe selbst,“ sagt Stephanie Reuter, Geschäftsführende Vorständin der Rudolf Augstein Stiftung. „Dass wir mit der Paneldiskussion gemeinsam mit dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg dieses wichtige Thema in den Fokus rücken, sendet das Signal: Geschlechtergerechtigkeit können wir nur im Schulterschluss erreichen.“

„Nur wenn Künstler*innen, Designer*innen und Architekt*innen ausgestellt werden, wenn über sie geforscht und geschrieben wird, nur wenn all ihr Tun sichtbar und öffentlich gemacht wird, nur dann verankert sich das Wissen über ihren Einfluss, ihre Kraft und Qualität nachhaltig in der Gesellschaft. Die Ausstellung ,The F*word‘ verstehen wir als Ausgangspunkt einer strukturellen Transformation unserer Sammlung. Ich freue mich, dass wir uns gemeinsam mit der Rudolf Augstein Stiftung für mehr Geschlechtergerechtigkeit stark machen,“ so Tulga Beyerle, Direktorin Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.

RE:BALANCE
Mit dem Mentoring-Programm re:balance hat die Rudolf Augstein Stiftung in diesem Jahr erstmals 18 exzellente Künstler*innen aller Sparten mit einem Eins-zu-eins-Mentoring gefördert. Das Programm soll ihnen zu einem Entwicklungssprung in ihrer Karriere verhelfen. Zu den prominenten Unterstützer*innen der Initiative gehören Sonja Anders, Intendantin des Schauspiel Hannover, Dr. Natasha A. Kelly, Gründungsdirektorin des ersten Instituts für Schwarze Kunst, Kultur und ihre Wissenschaften und Steven Walter, Intendant des Beethovenfest Bonn. Bewerben konnten sich alle Frauen, sowie trans, inter und nichtbinäre Menschen, die am Beginn oder an einem Wendepunkt ihrer künstlerischen Karriere stehen.

RUDOLF AUGSTEIN STIFTUNG
Die Rudolf Augstein Stiftung ist eine gemeinnützige und unabhängige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hamburg. Sie trägt die Themen in die Zukunft, die den Stifter Rudolf Augstein bewegten. Sie stärkt kritischen und unabhängigen Journalismus, verbessert die Start- und Entwicklungschancen benachteiligter Kinder und Jugendlicher und ermöglicht künstlerische Experimente. Ein Schwerpunkt der Kunstförderung liegt auf Vorhaben, die sich kritisch mit gesellschaftlichen Missständen auseinandersetzen und Veränderungsprozesse anstoßen. Die Vision einer chancengleichen Kunstlandschaft unabhängig vom Geschlecht ist somit eng an den Fokus der Fördertätigkeit geknüpft.

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