Es ist allgemein bekannt, dass die Parkinson-Krankheit mit einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verbunden ist, aber es ist möglicherweise weniger bekannt, dass Menschen mit Parkinson ein deutlich erhöhtes Risiko für Melanom, eine Form von Hautkrebs, haben. Dieser Artikel befasst sich mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu diesem Thema und hebt die Bedeutung der Früherkennung und Behandlung von Melanomen bei Menschen mit Parkinson hervor.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Das erhöhte Melanomrisiko bei Parkinson-Patienten wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Studien dokumentiert. Eine erste umfassende Meta-Analyse wurde 2011 von Liu und Kollegen in der Zeitschrift Neurology veröffentlicht und ergab, dass das Risiko für Menschen mit Parkinson, eine Melanomdiagnose zu erhalten, mehr als doppelt so hoch war. Eine wichtige Studie zu diesem Thema wurde auch 2010 von John Bertoni und Kollegen in den Archives of Neurology (später in JAMA Neurology umbenannt) veröffentlicht. Die Bertoni-Studie nutzte Daten der North American Parkinson’s and Melanoma Survey Group und ergab, dass die Zahl der malignen Melanome in der Parkinson-Kohorte im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung 2,24-mal höher war.

Im Jahr 2015 bestätigte eine weitere Metaanalyse von Huang in der Zeitschrift Translational Neurodegeneration weitgehend die Ergebnisse der Liu-Studie. Zhang und Kollegen bestätigten 2021 erneut die ~2-fache Erhöhung des Melanomrisikos bei der Parkinson-Krankheit, indem sie eine Stichprobe von Daten aus 17 Millionen Krebsfällen verwendeten. Interessanterweise fand diese Studie auch, dass es bei der Parkinson-Krankheit kein erhöhtes Risiko für “andere Krebsarten” gibt.

Warum besteht ein erhöhtes Risiko?

Es ist noch nicht vollständig geklärt, warum Menschen mit Parkinson ein erhöhtes Risiko für Melanome haben. Einige Forscher vermuten, dass dies auf eine Kombination von genetischen, umweltbedingten und medikamentösen Faktoren zurückzuführen ist. Beispielsweise können bestimmte genetische Mutationen, die mit der Parkinson-Krankheit in Verbindung stehen, auch das Melanomrisiko erhöhen. Ebenso könnten Medikamente, die zur Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt werden, das Melanomrisiko beeinflussen. Weitere Forschung ist jedoch erforderlich, um diese Hypothesen zu überprüfen und ein besseres Verständnis der Mechanismen zu erhalten, die diesem erhöhten Risiko zugrunde liegen.

Bedeutung der Früherkennung

Angesichts des deutlich erhöhten Melanomrisikos bei Menschen mit Parkinson ist es von entscheidender Bedeutung, dass sowohl Ärzte als auch Patienten dieses Risiko kennen und geeignete Maßnahmen zur Früherkennung ergreifen. Eine regelmäßige Hautuntersuchung durch einen Dermatologen sollte für alle Parkinson-Patienten in Betracht gezogen werden, insbesondere für diejenigen mit anderen bekannten Risikofaktoren für Melanom, wie z.B. heller Haut, einer Geschichte von Sonnenbrand oder einer Familiengeschichte von Hautkrebs. Bei Verdacht auf ein Melanom sollte eine Biopsie zur Bestätigung der Diagnose durchgeführt werden.

Fazit

Es ist gut dokumentiert, dass Menschen mit Parkinson ein deutlich erhöhtes Risiko für Melanom haben. Obwohl die genauen Ursachen dieses erhöhten Risikos noch nicht vollständig verstanden sind, ist es wichtig, dass Ärzte und Patienten sich dieses Risikos bewusst sind und geeignete Maßnahmen zur Früherkennung und Behandlung ergreifen. Eine regelmäßige Hautuntersuchung durch einen Dermatologen sollte für alle Parkinson-Patienten in Betracht gezogen werden.

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