Die zunehmende Plastikverschmutzung unserer Natur und insbesondere unserer Gewässer nimmt exponentiell zu. Mittlerweile befinden sich über 100 Millionen Tonnen Müll in den Meeren und es kommen jedes Jahr zehn Millionen Tonnen dazu. Etwa 80% davon gelangt vom Land über die Flüsse weiter in die Meere. Allein über die Elbe gelangt jährlich um die 42.000 kg Plastikmüll in die Nordsee.

Um diesen Mülleintrag zu reduzieren, veranstaltet die Naturschutzjugend (NAJU) Hamburg bereits zum achten Mal, das Coastal Cleanup Camp. Vom 15.-17. September sagen Jugendliche im Alter von 16-27 Jahren der Müllflut den Kampf an. Das Camp findet anlässlich des internationalen Coastal Cleanup Day statt, an dem Menschen weltweit an den Stränden Müll sammeln für eine saubere Umwelt.

Highlight des Coastal Cleanup Camps, welches im ElbeCamp in Hamburg-Wittenbergen stattfindet, sind die Müllsammelaktionen auf den Elbinseln Pagensand und Neßsand. Per Boot werden die Inseln angesteuert und dort die Ufer vom Müll befreit. In den letzten Jahren wurden bereits mehrere Tonnen Müll an der Elbeküste gesammelt, der sonst von Gezeiten und Wind ins Meer getragen worden wäre. Das Camp bietet darüber hinaus interessante Vorträge von Expert*innen aus verschiedenen Bereichen. Unter anderem werden neue Ergebnisse aus der Meeresforschung vorgestellt, sowie Ideen und Inspirationen für die Vermeidung von Plastikmüll im Alltag gegeben. Ergänzend gibt es verschiedene Workshops, bei denen die Teilnehmenden Naturkosmetik, Putzmittel und Bienenwachstücher selbst hergestellt und viele weitere Inspirationen zum Upcycling bekommen. So lässt sich schon im Alltag Plastikmüll reduzieren.

„Wir möchten mit dem Camp aktiv zum Umweltschutz beitragen und junge Menschen zum nachhaltigen Handeln anregen. Erforderlich sind allerdings auch globale und systemische Maßnahmen gegen die Plastikverschmutzung unserer Umwelt“, erklärt Sinje Biß, Projektreferentin für das Coastal Cleanup Camp bei der NAJU Hamburg.

Jedes Jahr kostet der Müll in den Gewässern das Leben von bis zu 135.000 Meeressäugern und einer Millionen Meeresvögeln. Die Verschmutzung der Meere durch Plastik schadet nicht nur einzelnen Tierarten, sondern auch ganzen Ökosystemen im Meer. Schädlich sind besonders die gefährlichen Inhaltsstoffe wie Bisphenol A, Phtalate oder Flammschutzmittel, die bei den Zersetzungsprozessen freigesetzt werden, sich in der Nahrungskette anreichern und nachhaltig das Erbgut und den Hormonhaushalt mariner Lebewesen beeinflussen können. Schädliche Langzeitfolgen für den Menschen sind ebenfalls nicht ausgeschlossen.

Die Stiftung Lebensraum Elbe unterstützt als Hauptförderin das Coastal Cleanup Camp und das dazugehörige Projekt „Die ElbForscher“. „Die Elbe ist ein ökologisch besonders wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Durch die Müllsammelaktionen tragen die Teilnehmenden aktiv zu dessen Schutz bei“, so Frau Dr. Klocke, Vorstand der Stiftung Lebensraum Elbe.

Für das Coastal Cleanup Camp können sich interessierte Einzelpersonen oder Gruppen von 16-27 Jahren anmelden. Im Preis sind Teilnahme, Verpflegung und Gruppenzelte, sowie abendliches Lagerfeuer und Livemusik enthalten.

Schulklassen haben außerdem die Möglichkeit, bei einer zusätzlichen Müllsammelaktion am Donnerstagvormittag, 14. September im Naturschutzgebiet Mühlenberger Loch teilzunehmen.

Infos im Überblick:
Coastal Cleanup Camp in Hamburg
Wann: 15. bis 17.09.2023
Wo: ElbeCamp, Falkensteiner Ufer 101, 22587 Hamburg
Wer: Interessierte Jugendliche im Alter von 16-27 Jahren
Kosten: 40€ bzw. 30€ für NABU/NAJU Mitglieder

Für die bessere Planung bitte verbindlich bis spätestens 3. September 2023 bei der NAJU Hamburg anmelden. Weitere Informationen und Formulare zur Anmeldung gibt es unter https://www.naju-hh.de/mach-mit/coastal-cleanup-camp/