Mit frischen Ideen und Mut zur Innovation präsentiert die Arbeiterwohlfahrt (AWO) NRW in ihrem Konzeptpapier mögliche Lösungen zur wachsenden Herausforderung des Fachkräftemangels in Kindertageseinrichtungen. Wichtig ist der AWO dabei, die Qualität der frühkindlichen Bildung nachhaltig zu sichern.

In Nordrhein-Westfalen stehen rund 840 Kindertageseinrichtungen in AWO-Trägerschaft. Wie viele Träger in NRW steht sie vor der wachsenden Herausforderung qualifiziertes pädagogisches Personal zu finden. Der Fachkräftemangel bringt die Einrichtungen immer öfter an ihre Grenzen. Einen personellen Puffer zu schaffen um Ausfallzeiten zu kompensieren, erweist sich an vielen Stellen als nahezu unmöglich. Im schlimmsten Fall bedeutet dies, dass die Betreuungszeiten eingeschränkt werden müssen. Eine Herausforderung für Eltern, Kinder und das pädagogische Personal. Die Qualität der Bildungsarbeit ist gefährdet und wo die Ansprüche der Pädagog*innen an ihre eigene Arbeit nicht mehr erfüllt werden können, sinkt auch die Arbeitszufriedenheit.

"Wir sehen uns vor der dringenden Notwendigkeit, das Kita-System neu zu denken," betont Michael Mommer, Geschäftsführer der AWO NRW. "Der Mangel an Fachkräften stellt uns vor die große Herausforderung, sowohl die quantitativen wie auch die qualitativen Vorgaben im frühkindlichen Bildungssystem zu erfüllen. Mit unserem Konzeptpapier präsentieren wir Lösungsansätze, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden."

Im Mittelpunkt des Konzepts steht die Einführung von profilergänzenden Kräften innerhalb der personellen Mindestbesetzung. Diese innovative Maßnahme ermöglicht, dass pädagogisch ausgebildetes Personal sich verstärkt der Kernaufgabe widmen kann – der Bildung und Förderung von Kindern – und gleichzeitig aktiv an der Qualitätssicherung mitwirkt. Um die organisatorische Struktur weiter zu stärken, werden Leitungssharing, Funktionsstellen und Verwaltungskräfte in die Überlegungen einbezogen. Die auskömmliche Finanzierung einer Fachberatung ist für die AWO unabdingbar.

"Die Sicherstellung einer hohen pädagogischen Qualität steht für uns an erster Stelle. Gleichzeitig können wir unter den aktuellen rechtlichen Voraussetzungen keine Verlässlichkeit in der Betreuung sicherstellen, da kein Fachpersonal zur Verfügung steht" erklärt Pauline Krogull, Leiterin der Fachstelle Frühkindliche Bildung. "Um den Rechtsanspruch der Kinder auf eine frühkindliche Bildung zu gewährleisten, haben wir mit der Implementierung neuer Personengruppen in das Personalsystem der Kita angefangen, zukunftsfähig zu denken.  Innerhalb von Modellvorhaben wollen wir diese innovativen Ansätze erproben und evaluieren. Uns fehlen bislang jedoch die dafür notwendigen rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen."

Die AWO NRW lädt politische Entscheidungsträger*innen, Fachkräfte und Eltern zum offenen Dialog ein, um gemeinsam weitere Informationen über das neue Konzept zu erhalten, über mögliche Kooperationen zu sprechen und an einer nachhaltigen Lösung für die frühkindliche Bildung zu arbeiten.

Über den AWO Bezirksverband Niederrhein e.V.

Die AWO-Bezirksverbände Mittelrhein, Niederrhein, Ostwestfalen-Lippe und Westliches Westfalen haben sich zur Landesarbeitsgemeinschaft AWO NRW zusammengeschlossen. Die AWO ist Trägerin von sozialen Einrichtungen, Beratungsstellen und Dienstleistungen. Schwerpunkte sind die Bereiche Senioren, Kindertagesstätten, Offene Ganztagsschulen, Ausbildung von Pflegekräften und Erziehern sowie Hilfen für Menschen mit Behinderungen. 65.000 Beschäftigte arbeiten für die AWO in NRW. Ebenso wie sie bekennen sich über 90.000 Mitglieder und 25.000 Ehrenamtliche in 730 Ortsvereinen zu den Werten Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.

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